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Newsletter Nr. 24

Die Sommerpause ist - mit hoffentlich vielen neuen mineralogischen und paläontologischen Funden sowie geologischen und heimatkundlichen Erkenntnissen - beendet; hiermit erhalten Sie wieder meinen Newsletter, der Sie monatlich mit vielfältigsten Informationen informieren will.

Seit nunmehr 10 Jahren besteht die Averbeck-Stiftung, dazu meinen herzlichsten Glückwunsch, insbesondere an den Stifter und Vorsitzenden des Stiftungsvorstandes, Herrn Adolf Averbeck, der am 04. August 1994 die Stiftungsurkunde unterzeichnet hat und die die Bezirksregierung Weser-Ems am 23. August 1994 genehmigte! Stiftungszweck ist u.a. die Förderung der Heimatpflege und Heimatkunde - dies wurde verwirklicht durch die Herrichtung des Averbeck'schen Speichers zur Aufnahme einer orts- und heimatkundlichen Sammlung. Dazu hat der Heimatverein Glane und der Verein für Orts- und Heimatkunde Bad Iburg das Haus eingerichtet; sie betreuen es auch gemeinsam. Das heimatkundliche Museum "Averbecks Speicher" wurde am 02. Oktober 1998 eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben. Außerdem wurde dort im Erdgeschoss ein Vortrags- und Ausstellungssaal für heimatkundliche, volksbildende und künstlerische Veranstaltungen und Ausstellungen hergerichtet.
Im Mittelgeschoss wurde ein Hofmodell aus dem 11. Jahrhundert im Maßstab 1 : 20 aufgebaut; im dortigen Grubenhaus E hat mit großer Wahrscheinlichkeit ein Schmied gearbeitet, in dessen engster Umgebung Eisen- und Schlackenreste gefunden wurden. In der anläßlich des Jubiläums erschienenen Dokumentation berichtet der Ehrenvorsitzende des Vereins für Orts- und Heimatkunde Bad Iburg, Herr Wilhelm Simon: "Das Eisen wurde aus Raseneisenstein (Raseneisenerz) mit Hilfe von Holzkohle in tönernen Öfen erschmolzen. Das Erz ist in feuchten Böden (Gleyen) mit gering schwankendem, stark eisenhaltigem Grundwasser verbreitet.(...) Das zumeist oberflächennah vorkommende Erz wurde vermutlich aus dem Boden der Talaue gebrochen, im offenen Feuer erhitzt (geröstet), zerkleinert (gepocht) und zusammen mit Holzkohle im Ofen verhüttet. Der röhrenförmige Schachtofen war etwa 1 Meter hoch und aus Ton gebrannt. Er war nur einmal verwendbar, weil er zur Bergung der Luppe (Eisen-Schlacken-Stück) zerschlagen werden mußte. Obwohl die Holzkohle mit Blasebälgen im Ofen zur Hochglut erhitzt wurde, reichte die Temperatur nur zur Erzeugung eines plastischen Schmelzgemisches aus Eisen und Schlacke aus, das aus dem Ofen in die Erdgrube rinnen konnte: Renn- oder Rinnfeuerofen werden diese Öfen genannt. Durch Zerkleinern, nochmaliges Erhitzen und Aushämmern wurde die Schlacke dann vom Eisen getrennt." Raseneisenstein findet sich noch heute in den Glaner Niederungen!
Nähere Informationen zum heimatkundlichen Museum "Averbecks Speicher" finden Sie auf der Internet-Seite http://www.heimatmuseum-iburg.de.vu .

In einer eigenständigen Abteilung informiert das Erdöl - Erdgas Museum Twist über die Entstehung, Gewinnung und Verwendung von Raseneisenerz. Das Museum im Keller des Heimathauses Twist (Overbergstraße 28) ist sonntags von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet. "Wir vertiefen und fördern Ihr Wissen" - so das Motto des Museums, ein Besuch ist sehr zu empfehlen! Das Museum ist zugleich eine der Sehenswürdigkeiten der 112 km langen Pionierroute "Energie". Auf dieser ausgeschilderten Route erfahren Sie mit dem Auto näheres zu den Brennstoffen Torf, Erdöl und Erdgas, zu Windmühlen und weiteren energieliefernden Methoden.

Im Eiszeitsaal des Geologisch-Paläontologischen Museums der Universität Münster ist eine Tropfsteinhöhle entstanden, die auch begangen, betrachtet und angefasst werden kann. Ausgestellt sind neben Tropfsteinen auch Knochenstücke aus der Eiszeit, die in Tropfsteinhöhlen gefunden wurden.
Das Museum in der Pferdegasse 3 in Münster ist dienstags bis freitags von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr, samstags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr und sonntags von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.
Wenn auch Sie Ihre Öffentlichkeitsarbeit auf dem Gebiet der Paläontologie oder anderer Geowissenschaften verbessern und intensivieren möchten und eine interessante Notiz für meinen Newsletter haben, setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung!

Neben den örtlichen Wanderwegen und den Hauptwanderwegen Hermannsweg und Ahornweg berührt ein weiterer Hauptwanderweg Bad Iburg: es handelt sich um den Hauptwanderweg x 17 des Westfälischen Heimatbundes von Bad Iburg nach Hamm (gekennzeichnet mit einem weißen liegenden Kreuz, dem sog. Andreaskreuz) mit einer Länge von 80,6 km. Der Weg beginnt am Schloss und Kloster Iburg, führt an der Glaner Kirche vorbei und weiter über den Visbecker Ring in südliche Richtung. Hamm war einst Sitz eines Bergamtes: 1857 wurde das Bergrevier Hamm gegründet, dem u.a. von 1861 bis 1869 die Bergaufsicht über das Steinkohlenbergwerk Ibbenbüren oblag. Die Bergwerke im späteren Regierungsbezirk Osnabrück oblagen der Bergaufsicht des Bergreviers Osnabrück - am 01.01.1903 wurde der Sitz des Bergrevierbeamten von Osnabrück nach Hamm ("Königlich Preußisches Bergrevier Hamm") verlegt. 1994 wurden die Aufgaben des dortigen Bergamtes verlagert und das Bergamt Hamm geschlossen.

Die sog. "Teufelssteine" bei Bad Laer, noch in der ehemaligen Gemeinde Glane-Visbeck gelegen, sind Überreste eines Großsteingrabes - belegt durch Tonscherben von Bestattungsgefäßen aus der Zeit zwischen 3.500 und 2.800 vor Christi, die Bernhard Heringhaus vor rund 30 Jahren gefunden hatte. Prof. Dr. Wolfgang Schlüter ordnete die Tiefstichkeramiken nun eindeutig dem ehemaligen Großsteingrab zu. (Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung, 25.08.2004)

Im Steinbruch Sundermeyer in Bissendorf wurden im vergangenen Jahr im dortigen oberen Muschelkalk Zähne und versteinerte Knochen von Haien und Fischen gefunden. Bleibt zu hoffen, dass auch weitere Fundstellen gesichert, wissenschaftlich bearbeitet und als Informationspunkt für Besucher hergerichtet werden. Dafür benötigte finanzielle Mittel sind jederzeit dem Geo-Naturpark "TERRA.vita" (http://www.naturpark-terravita.de) herzlich willkommen!
Bei der Überreichung der Urkunde über die Mitgliedschaft im "Global Network of Geoparks" der UNESCO am 05.07.2004 (s.a. Newsletter Nr. 23) sagte der Geschäftsführer des Geo.Naturparks TERRA.vita, Hartmut Escher: "Die Geologie ist ein ganz besonderer Faktor in der Region." Und bei der Gratulation äußerte der Niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander: "Eines meiner politischen Ziele ist es, den Naturparks in Niedersachsen wieder mehr Gewicht zu geben."

Am Sonntag, den 08. August 2004, wurde der TERRA.trail 15 eröffnet. Auf 41 km Länge werden die drei Kurorte des Osnabrücker Südkreises - Bad Iburg, Bad Laer und Bad Rothenfelde - durchquert.
Gleich am Startpunkt am Parkplatz zum "Kleinen Freeden" gibt eine Felswand die Enststehung des Teutoburger Waldes preis.
Im käuflichen Routenführer wird im Zusammenhang mit der "Iburg" auf den Ursprung der Kurgeschichte des Ortes hingewiesen: eine Reihe von Quellen, aus denen leicht schwefelhaltiges Wasser austritt. Über eine dieser Quellen wurde - nach umfangreichen Voruntersuchungen - 1925 ein Badehaus errichtet. Näheres dazu liefert der aus meiner Feder stammende Bericht "Mineralbad Iburg - ein Schwefelbad" aus dem Heimat-Jahrbuch "Osnabrücker Land 2003" (S. 28 ff.).
In Glane ist die dortige Kirche "St. Jacobus der Ältere" nächster Exkursionspunkt: während im zugehörigen Tourheft über den zweiten Glaner Kirchenbau der Jahre 1350 bis 1356 berichtet wird, steht vor dem Radfahrer der Kirchenbau der Jahre 1903 bis 1905. Im nächsten Jahr erscheint anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Glaner Kirchenbaus eine entsprechende Publikation vom Heimatverein Glane.
Der Exkursionspunkt 9 führt den Radwanderer in den großen Hohnsberg-Steinbruch - wer dazu näheres erfahren möchte, dem sei auf meine Publikation "Der Hohnsberg - ein locus typicus" aus dem Heimat-Jahrbuch "Osnabrücker Land 1993" (S. 301 ff.) verwiesen.
Blickt man zum Abschluss der Rundfahrt - aber auch nur Anfang April - auf den Nordhang des Freedens, so erkennt man den Blütenteppich der kalkliebenden "Freedenblume" bzw. des Hohlen Lerchensporns (Corydalis cava). Dann heisst es wieder: der Freeden blüht!

Der TERRA.trail 8 mit dem Titel "Vom Steinbruch zum Bruchstein" führt durch das Stadtgebiet von Osnabrück; in dieser Stadt sind in den historischen Gebäuden viele verschiedene Gesteine aus naheliegenden Steinbrüchen vermauert worden: Ibbenbürener und Piesberger Sandstein, Muschelkalk, "Piepstein", Rhät- und Schilfsandstein sowie Osning-Sandstein. Am Exkursionspunkt 5, dem Osnabrücker Dom St. Peter, wird auf das dort verwendete Baumaterial hingewiesen: dem Osning-Sandstein aus dem "Benno-Steinbruch" im Dörenberg bei Bad Iburg. Mehr zur "Geologie des Dörenbergs" finden Sie in meinem "Archiv der Sonderseiten"!
Im Bodenpark am Kreishaus des Landkreises Osnabrück (Exkursionspunkt 2) erläutert eine Tafel die Zeit und die Gesteine der Oberkreide, visualisiert mit einem Foto eines Kalksteinbruches am Kleinen Freeden in Bad Iburg.

Auf meiner Homepage widmen sich zwei neue Seiten dem TERRA.trail 14 und dem TERRA.trail 15. Da in den dazugehörigen Routenheften Hinweise auf weiterführende Literatur und Links zu themenbegleitenden Internet-Seiten fehlen, werde ich dort zukünftig entsprechende Informationen und weitere Infos hinterlegen.

In den neu erschienenen "Osnabrücker Naturwissenschaftlichen Mitteilungen", Band 29 (2003), erschien eine Abhandlung zur Geologie und eine zur Paläontologie. Dr. Horst Klassen berichtet über die "Entwicklungsgeschichte des nördlichen Osnabrücker Berglandes". Dabei nimmt Dr. Klassen auch Stellung zum sog. "Bramscher Massiv" und führt dazu aus: "... die bisherigen geophysikalischen, geomagnetischen und sprengseismischen Untersuchungsergebnisse sowie die großräumige Inkohlungsanomalie (...) deuten auf einen Tiefengesteinskörper wenig westlich der Stadt Bramsche hin: Das "Bramscher Massiv"."
Ralf Metzdorf und Michael Sowiak zeigen mit zahlreichen Abbildungen die neuen Erkenntnisse über die Gehäusegestalt des Ammoniten Hyphantoceras reussianum (D'ORBIGNY, 1850) aus dem Ober-Turon von Halle/Westf. auf.

Unter dem Titel "Zwischen Prunkgeschirr und Wäscheleine - Die Rekonstruktion des Rittersaales der Iburg" findet bis zum 31. Oktober 2004, jeweils dienstags bis sonntags von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr, eine Ausstellung des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land e.V. im Rittersaal und Vorraum des Schlosses Iburg statt.
Im ehemaligen Refektorium der Iburg findet vom 07. bis zum 09. Oktober 2004 eine wissenschaftliche Tagung zum Thema "Der Rittersaal der Iburg - zur fürstbischöflichen Residenz Franz Wilhelms von Wartenberg " statt. Ziel ist, den Rittersaal der Iburg als kunst-, kultur- und kirchengeschichtliches Phänomen zu beleuchten und in den Kontext von Repräsentation, Zeremoniell und Raum zu stellen. Nähere Informationen erhalten Sie beim Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V.

Am 12. September ist "Tag des offenen Denkmals"; in Bad Iburg finden dazu folgende Veranstaltungen statt: "Brunnen, Piepken, Wasserkraft" - eine Themenführung zu den ehemaligen Brunnen, Zapfstellen und Kanälen bis zur Schlossmühle, veranstaltet vom Schlossverein Iburg e.V. Treffpunkt ist um 10.00 Uhr am Eingang zum Schlossmuseum und um 16.00 Uhr im Innenhof des Iburger Schlosses. Angesteuert werden dann sicherlich auch die Hinterlassenschaften der 1518 durch Prior Johann Frerking angelegten Wasserleitung von den Wolffhagischen Wellen am Dörenberg zum Kloster. Eine kostenlose Führung findet auch durch die Ausstellung "Zwischen Prunkgeschirr und Wäscheleine - Die Rekonstruktion des Rittersaales der Iburg" statt, Treffpunkt um 11.15 Uhr im Schlossinnenhof. Und natürlich öffnet für Sie das heimatkundliche Museum "Averbecks Speicher" von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr.

Für eine Dinosaurierfährtenbergung im Weserbergland nahe Hannover werden Grabungshelfer gesucht: bei den Dinosaurierfährten handelt es sich wahrscheinlich um zwei Iguanodons und einen Raubsaurier, die in einen Kampf verwickelt waren. Wer als Praktikant an der Bergung in der Unterkreide teilnehmen möchte, bewerbe sich schnellstmöglichst per E-Mail an folgende Adressen: palaeo_nils@hotmail.com (bis 13.09.2004) bzw. oliver.wings@web.de (ab 13.09.2004). Einen Einblick in Ablauf und Fortschritt der Grabung bietet folgende Webseite: http://www.dinosaurhunter.org/weserber.htm .

Auch im nördlichen Sauerland wurden in der dortigen Unterkreide mindestens sechs verschiedene Gattungen von Dinosauriern gefunden. Näheres dazu unter http://www.dinosaurier.org/nachrichten/news148.htm .

Nun zu einigen Änderungen auf meinen Internet-Seiten:

Abgelöst wurde die "Interaktive Karte" durch den neuen "Location Finder", mit dessen Hilfe Sie die Örtlichkeiten der Abbaustellen der Iburger Bodenschätze lokalisieren können. Dabei öffnet sich nach dem Anklicken einer Örtlichkeit die entsprechende Kartenseite im Internet Mapping Portal Map24.

Eine einfache Navigation bietet ein neuer - auf jeder Seite im unteren Bereich vorhandener - Button mit der Aufschrift "Seiten-Aufbau (site-map)". Mit einem Klick erreichen Sie das Inhaltsverzeichnis, von dem Sie auf jede beliebige Seite meines Angebotes springen können.

Meine "Bilder-Galerie" hat ebenfalls ein neues Outfit bekommen: gezeigt werden Vorschau-Bilder, die dann durch Anklicken in einem zweiten Browserfenster in voller Größe angezeigt werden. Ausgetauscht wurden die Bilder vom Hohnsberg-Bruch (Abbau von Sandsteinen) und vom Mineralbad Iburg.

Über die Unterseite "Geologie" gelangen Sie - wie bislang - zur "Geologischen Karte" von Bad Iburg; durch Anklicken der Karte oder der darunterstehenden Lupe öffnet sich neuerdings eine neue Seite mit der vergrößerten geologischen Karte. Im rechten unteren Bildrand erscheint alsbald ein Button - durch Anklicken desselben vergrößert sich die Karte erneut und auch kleinere Details der Karte werden sichtbar.

Mente et malleo - mit Geist und Hammer

und einem herzlichen Glück auf

Ihr

Horst Grebing


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