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Newsletter Nr. 34
Newsletter-Hinweis
Erstmalig erhalten Sie diesen Newsletter über meinen neuen Newsletter-Service auf http://der-newsletter-service.com, da mein bisheriger Newsletter-Versand aus technischen Gründen auf ein neues System umgestellt werden musste. Als Dank für Ihre Treue habe ich zwei neue Unterseiten zu bedeutenden Persönlichkeiten in Geologie und Bergbau erstellt und Ihnen auf meiner Internet-Seite "Geologen" bereitgestellt.
Sollte es zu Schwierigkeiten beim Erhalt dieses Newsletters kommen, bitte ich um kurze Mitteilung!
Herr Prof. Dr. Oekentorp, ehemaliger Leiter des Geologisch-Paläontologischen Museums der Universität Münster, schrieb: "Ihren Newsletter habe ich mit grossem Interesse verfolgt. Eine nicht hoch genug einzuschätzende Informationsquelle. Vielen Dank."
Bedeutende Persönlichkeiten in Geologie und Bergbau
Neu hinzugefügt wurden meinen Internet-Seiten biographische Hinweise auf den Geologen Wilhelm Trenkner (geb. 08.10.1817, gest. 01.03.1890) und den Bergwerksdirektor Christian Dütting (geb. 20.12.1862, gest. 21.07.1921) - folgen Sie einfach dem Link "Geologen"!
Wilhelm Trenkner - Mitbegründer des Kurortes Grund - begann im Harz seine wissenschaftlichen Privatstudien zur dortigen Geologie und fing an Petrefakten zu sammeln. 1868 wechselte Trenkner als Lehrer und Kantor nach Osnabrück - dort gehörte er zu den Mitbegründern des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück am 01. Oktober 1870, dessen erster Vorsitzender er bis 1872 war. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen, insbesondere über den Jura des Osnabrücker Berglandes, folgten in verschiedenen Zeitschriften. Sein bekanntestes Werk "Die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Osnabrück" erschien 1881. In dieser Abhandlung berichtet er auch über Fossilfunde aus den Sandsteinbrüchen im Dörenberg und über Fundmöglichkeiten in der Oberkreide auf dem Hagenberg und dem Schlossberg.
Chistian Dütting war von 1907 bis zu seinem Tode 1921 Generaldirektor und Vorstandsmitglied der "Phoenix Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb", eine der größten und bedeutensten Montankonzerne des Ruhrgebietes. Zudem war Dütting in zahlreichen bergbaulichen Vereinigungen Mitglied und in vielen Organisationen sogar im Vorstand tätig. So war er z.B. ab 1920 Vorsitzender der Westfälischen Berggewerkschaftskasse - diese gründete zusammen mit der Stadt Bochum vor 75 Jahren im Jahre 1930 das Deutsche Bergbau-Museum Bochum. Seine bergmännische Ausbildung verrichtete er u.a. auf fiskalischen Kohlengruben der damaligen Berginspektion zu Borgloh. Aber auch geologische Fragestellungen versuchte Dütting zu beantworten: 1888 erschien sein Aufsatz "Geologische Aufschlüsse an der Eisenbahnlinie Osnabrück - Brackwede", 1891 erschienen seine "Beiträge zur Kenntnis der Geologie der Gegend von Borgloh und Wellingholzhausen".
1905 erwarb Christian Dütting in Iburg auf dem Langenberg ein Grundstück und erbaute auf diesem im Jahr 1906 ein Haus als Erholungs- und Feriendomizil. Während sich Christian Dütting außerhalb seines Urlaubs in der Regel nur an Wochenenden in Iburg aufhielt, verbrachten seine neun Kinder und seine Ehefrau bisweilen einen kompletten Sommer in Iburg. Auf dem Friedhof in Iburg wurde er 1921 unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit und Vertretern des Ruhrbergbaus nach standesgemäßem bergbaulichem Ritual beerdigt. Auf dem alten Friedhof in Bad Iburg befindet sich noch heute der Grabstein des Bergassessors Christian Dütting.
In Memoriam: Prof. Dr. Johannes Niemann
Am 13. Juli 2005 verstarb der
Ehrenvorsitzende des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück
e.V., Herr Prof. Dr. Johannes Niemann.
Geboren am 16.11.1911 in Aschendorf / Ems als achtes Kind eines
Revierförsters, erlernte er nach dem Abitur in Papenburg den
Gärtnerberuf. Danach studierte er an der
Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin und promovierte 1941
zum Dr. agr. - seine Dissertation beinhaltete eine
Experimentalarbeit im Bereich der Pflanzenernährung. Nachdem
Niemann nach Kriegsende kommissarischer Leiter des Osnabrücker
Gartenamtes wurde, berief man ihn im Oktober 1950 als Dozent an
die Höhere Gartenbauschule Osnabrück in Osnabrück-Haste.
Hauptaufgabengebiet waren dort Bodenkunde, Chemie,
Versuchstechnik, Pflanzenernährung, Meteorologie und
Klimatologie. Als ständiger Vertreter des Direktors war er stark
an der Weiterentwicklung von der Höheren Gartenbauschule bis hin
zur Fachhochschule Osnabrück beteiligt. Nachdem 1972 die
Ingenieur-Akademie in die Fachhochschule übergegangen war,
erfolgte seine Ernennung zum Professor; 1977 emeritierte Prof.
Dr. Niemann. Auch nahm er viele Jahre einen Lehrauftrag für
Bodenkunde an der Universität Osnabrück wahr.
Prof. Dr. Niemann gehörte seit 1946 dem Naturwissenschaftlichen Verein Osnabrück an und war als 1. Schriftführer und Vorstandsmitglied für die Herausgabe der Bände 29 - 33 der "Veröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück" (1960 - 1970) verantwortlich. Von 1971 bis 1983 war er 1. Vorsitzender des Vereins - in seiner Amtszeit wurde am 20. Oktober 1980 der 1. Spatenstich für den Neubau des Museums "Natur und Umwelt" am Schölerberg in Osnabrück ausgeführt. An diesem Tag erhielt Niemann für seine vielfältige Forschungsarbeit und seine Verdienste um den Naturwissenschaftlichen Verein Osnabrück das Verdienstkreuz 1. Klasse des Niedersächsischen Verdienstordens. Am Ende seiner aktiven Zeit als Vereinsvorsitzender ernannte ihn der naturwissenschaftliche Verein am 13. Januar 1983 zu seinem Ehrenvorsitzenden. 2001 ernannte ihn der Heimat- und Bürgerverein seiner Heimatstadt Aschendorf zum Ehrenmitglied.
Unvergesslich sind seine Ausführungen zur Bodenkunde anlässlich der "Geologischen Nachmittagswanderung im Teutoburger Wald östlich Iburg" am 01.10.1978 (gemeinsam mit Dr. Helmut Kieser). Am 15.07.1981 trafen sich Kinder anlässlich der "Aktion Ferienpass" zu einer "Geologischen Nachmittagswanderung" am Freedenparkplatz in Bad Iburg. Während dieser Exkursion erläuterte Niemann näheres zur Boden-Bildung, zu den Waldgesellschaften und zur Vegetation im Freeden.
Johannes Niemann wird nicht nur in seinem Werk als Forscher weiterleben, sondern auch als Mensch allen denen, die das Glück hatten, ihm zu begegnen, unvergessen bleiben.
Osnabrück und seine Böden
Ein neues Buch über "Osnabrück und seine Böden" erschien nun in der Reihe "Umweltberichte": auf 84 Seiten mit 45 farbigen Bildern und Karten informieren Prof. Dr. Helmut Meuser und Lutz Makowsky von der Fachhochschule Osnabrück und Jürgen Meyer über die Böden der Osnabrücker. Osnabrück zeichne sich vor allem durch seine große Vielfalt an Böden aus, was mit einer "extrem bewegten Geologie" im Raum Osnabrück zusammenhängt, erläuterte Prof. Dr. Meuser.
Das Buch für interessierte Bürger, Schüler und Touristen wird in allen Osnabrücker Buchhandlungen für 18,00 Euro verkauft.
Bergfest 2005
Unter dem Motto "KunstStück Natur" laden das Piesberger Gesellschaftshaus und die Stadt Osnabrück zum 10. Bergfest am 04. September 2005 ab 11.00 Uhr auf und an den Piesberg ein. Um 12.00 Uhr wird die neue Aussichtsplattform auf der Nordrandhalde eingeweiht. Am Haseschachtgebäude beginnt um 10.00 Uhr eine "BUGA-Wanderung" mit Einblicken in 300 Millionen Jahre Erdgeschichte sowie die einzigartige Industriekulturlandschaft im Norden Osnabrücks. Auf der Felsrippe spielt um 11.00 Uhr und 12.00 Uhr die Bergmannskapelle "Glückauf!". Dort gibt es auch Infos zum Naturpark "TERRA.vita" und seine Angebote. Wer Lust hat, kann sich Hammer, Handschuhe und Schutzbrille ausleihen und in einer kleinen Halde am Stand 300 Millionen Jahre alte Fossilien aufspüren. Um 11.00 Uhr und 14.00 Uhr beginnt an der Waage die Exkursion "Vom Felsen zum Splitt": bei dieser 1,5 stündigen Führung zeigen Mitarbeiter der "Piesberger Steinindustrie" den Weg vom Felsgestein zum fertigen Splitt direkt vom Steinbruch bis zur Aufbereitungsanlage. Um 14.30 Uhr und 17.30 Uhr gibt es im Rahmen einer geologischen Wanderung Infos zur Entstehungsgeschichte des Piesberges, zur Bergbaugeschichte und heutigen Nutzung - Treffpunkt ist auch hier das Haseschachtgebäude. Das vollständige Programm und viele weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.osnabrueck.de/media/bergfest_2005_2.pdf.
Und genau 10 Jahre sind es noch bis zur Bundesgartenschau 2015 in Osnabrück - beim 10. Bergfest kann man sich ein Bild vom Standort dieser Bundesgartenschau machen und sich umfassend über die Planung derselben informieren. Im Piesberger Gesellschaftshaus spielt dazu das "Tandem-Theater" in Gestalt des Gärtners vom Piesberg um 13.00 Uhr und 16.00 Uhr: "Viel Arbeit bis zur BUGA".
Übrigens: ab dem 04.09. kann der Rundwanderweg um den Piesberg nicht mehr nur samstags und sonntags, sondern an allen Tagen der Woche erwandert werden. Und der Rundwanderweg soll bis spätestens zur Bundesgartenschau weiter ausgebaut werden: zum Mammutbaum am Osthang des Piesberges im einstigen Park des früheren Zechendirektors Johann Rudolf Pagenstecher und auf die südlich gelegene Felsrippe, auf der sich vier Windräder weithin sichtbar drehen.
Die Gesteinsschichten des Piesberges lassen sich nach Auffassung von dem Wallenhorster Geologen Dr. Horst Klassen gut in eine Bundesgartenschau integrieren. Dabei müssten allerdings Geologen in die Planungen einbezogen werden: "Sonst wird unbewusst etwas zugeschüttet und geht unwiederbringlich verloren."
Bitte beachten Sie, dass das 10. Bergfest auch innerhalb eines Steinbruchgeländes stattfindet - bei Verlassen der Wege besteht Gefahr für Leib und Leben. Die Benutzung erfolgt auf eigene Gefahr. Der Eintritt ist frei!
Gertrudenberger Loch
Im Gertrudenberg anstehende Kalkschichten (Trochitenkalk, oberer Muschelkalk) wurden von den Osnabrückern über Jahrhunderte unterirdisch abgebaut, wodurch ein verzweigtes Höhlensystem, das sog. "Gertrudenberger Loch", entstand.
Ein Höhlenforscher, der über diesen unterirdischen Steinbruch berichtet, ist auch Bestandteil einer szenarischen Stadtführung über den Gertrudenberg, veranstaltet von "StadtRad Führungen Osnabrück". Mit Spiel und Musik führt der "Geschichten"-Schaffner für zwei Stunden zurück in vergangene Osnabrücker Zeiten und erweckt die märchenhafte abendliche Atmosphäre des Gertrudenberges zu neuem Leben. Treffpunkt der nächsten öffentlichen Termine am 17. September und 15. Oktober ist abends der Hasetorbahnhof - bitte melden Sie sich für die Stadtgeschichten "Am Gertrudenberg" vorher an - näheres unter http://www.osnabrueck-fuehrungen.de.
Eine Chronik der Gertrudenberger Höhle erschien von Günter Flake im Heimat-Jahrbuch "Osnabrücker Land 1974" unter dem Titel "Das Gertrudenberger Loch". Im Buchhandel erschien 1993 das Buch "Das Gertrudenberger Loch. Eine künstliche Höhle in Osnabrück" von Hans Morlo als Heft Nr. 26 der Reihe "Abhandlungen zur Karst- und Höhlenkunde". Er sagte über das "Gertrudenberger Loch": "Als kulturgeschichtliche Sehenswürdigkeit von besonderem Rang wäre die Gertrudenberger Höhle eine Bereicherung für Osnabrück."
Das Höhlensystem wurde rutentechnisch in den Jahren 1938/1939 und 1960/1961 vom umstrittenen Osnabrücker Rutenmeister und Architekten Heinrich Margraf erforscht - unter seiner Leitung erforschte der "Erdstrahlen-Forschungsring Osnabrück" in den Jahren 1961, 1963 und 1968 ebenfalls die Hohlräume im Iburger Schloss- und Langenberg. Mit dem Rutenmeister Rolf Steinhauer aus Osnabrück, einem Schüler Margrafs, konnte ich am 15. Oktober 1988 einige dieser unterirdischen Gänge erneut rutentechnisch nachweisen.
150 Jahre Klause Pohlmann
1855 - vor nunmehr 150 Jahren - errichtete Hermann Heinrich Pohlmann und seine Ehefrau Maria Elisabeth, geb. Krützmann, unmittelbar vor ihrem Hof am Glaner Kreuzbrink eine kleine Sandsteinkapelle. Die Sandsteine entstammten "Koken-Sandsteinbruch" am Dörenberg; Ostenfelder Landwirte übernahmen den Transport und erhielten als Gegenleistung für ihre Dienste die Zusage, dass die Kapelle mit ihrer Öffnung nach Ostenfelde weist. Die Vorfahren von Bauer Pohlmann siedelten einst in der Ortsmitte nahe der Kirche von Glane - der Bauernhof wurde 1837 an der heutigen Stelle neu erbaut.
Der Iburger Arzt Dr. Alfred Lamby schrieb eindrucksvoll zu dem "Koken-Sandsteinbruch" im Dezember 1865: "In dem bedeutendsten der hiesigen Sandsteinbrüche, dem nahe an der Hagener Chaussee, eine halbe Stunde von hier gelegenen Koke'schen Steinbruche sind die Verhältnisse zur Gewinnung der Steine und namentlich großer Blöcke so ausgezeichnet günstig, wie man sie selten findet." Auch die jetzige Glaner Kirche "St. Jakobus der Ältere" wurde 1904 aus Sandsteinen dieses vorgenannten Bruches erbaut.
Niedersachsen-Karte
Die TourismusMarketing
Niedersachsen GmbH hat eine neue Niedersachsen-Karte unter
http://www.niedersachsen-karte.de eingestellt.
Wenn Sie z.B. als Suchbegriff Bad Iburg eingeben, können Sie
sich die gefundenen Einträge anzeigen lassen, darunter auch eine
graphische Anzeige der Umgebung. Und dann können Sie weitere
Kartengrößen auswählen: Regionalkarten, Wanderkarten,
Stadtpläne oder Straßenkarten; auch selbst einstellbare
Maßstäbe sind einstellbar - nähere Informationen entnehmen Sie
bitte der Hilfe. Für Kurznotizen ist ein Notizblock integriert,
der Notizblock und die jeweiligen Karten sind ausdruckbar. Von
der gesamten Stadt Bad Iburg zu einem Haus zoomen, diese
Niedersachsen-Karte macht es möglich - niedersachsenweit!
Nacht der Museen und Galerien
Im Rahmen der "Nacht der Museen und Galerien" öffnet auch das Geologisch-Paläontologische Museum der Universität Münster am Samstag, den 03. September 2005, bis 24.00 Uhr seine Türen. Entdecken Sie einmal abends die fossilen Schätze des Museums; auch verschiedene Aktionen im und am Museum werden angeboten.
Mente et malleo - mit Geist und Hammer
und einem herzlichen Glück auf
Ihr
Horst Grebing
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