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Newsletter Nr. 39
Freeden bei Bad Iburg
Die Flyerserie über die Top-Highlights im Naturpark TERRA.vita wurde um den zweisprachigen TERRA.tipp "Freeden bei Bad Iburg" erweitert. Inhalte sind der am Freeden wachsende "Hohle Lerchensporn" und die Geologie dieses südlichen Kammes des Teutoburger Waldes. Damit ergänzt der TERRA.tipp Nr. 4 die Flyer "Saurierfährten Bad Essen - Barkhausen", "TERRA.park am Schölerberg in Osnabrück" und "Schwarzkreidegrube in Belm-Vehrte".
Ein Mammut verreist
Ende April wird das Mammut, das seit mehr als 90
Jahren im Geologisch-Paläontologischen Museum in Münster steht,
abgebaut und in das Westfälische Museum für Archäologie in
Herne transportiert; dort wird es in der Sonderausstellung
"Klima und Mensch. Leben in Extremen" gezeigt. Das
Mammut aus Münster ist das einzige in Deutschland, das aus den
Knochen eines einzigen Tieres zusammengetzt ist.
Im Mai 2007 kehrt das Mammut, in einer dann anatomisch korrekten
Aufstellung, zurück.
Ein Fragment eines Backenzahnes aus der Sandgrube Voßegge in Bad Iburg befindet sich im Heimatmuseum Bad Laer.
Die Nutzung des Schlosses Iburg seit 1850
Am 01.10.1932 wurde der Kreis Iburg aufgehoben und zum Landkreis Osnabrück zugeordnet; die Kreisverwaltung des Kreises Iburg befand sich vom 01.10.1885 bis zum 29. September 1932 im Schloss Iburg. Neben der evangelisch-lutherischen Schloßkirche und der katholischen Pfarrkirche St. Clemens sowie dem seit 1850 bestehenden Amtsgericht wurde 1933 dann im Iburger Schloss auch eine Jugendherberge eingerichtet, die jedoch nach kurzer Zeit wieder ausziehen musste um Platz für den weiblichen Reichsarbeitsdienst zu schaffen (am 04.11.1951 fand die Wiedereröffnung der Iburger Jugendherberge auf dem Dörenberg statt - die Jugendherberge wurde dort am 30.04.1965 geschlossen). 1937 wurde dann im Schloß eine SA-Sportschule eröffnet, die allerdings 1939 wieder geschlossen wurde.
Im Oktober 1942 nahm die "Deutsche Heimschule Schloß Iburg (Oberschule für Jungen)" im Schloss ihren Lehrbetrieb auf. Es handelte sich um eine Internatsoberschule für Jungen, die in einer Schulzeit von acht Jahren zum Abitur geführt wurden. Diese Heimschule wurde beim Einmarsch der Alliierten Streitkräfte in Iburg Anfang April 1945 aufgelöst. Näheres dazu in der Veröffentlichung Nr. 5 "Die Deutsche Heimschule Schloß Iburg (Oberschule für Jungen)" von Gerhard Vollbrecht, herausgegeben vom Verein für Orts- und Heimatkunde Bad Iburg e.V. im Jahre 2000.
Vorübergehend wurde Iburg zum Schluss des Krieges noch einmal 1944 / 1945 provisorischer Kreissitz. Anschließend befand sich in den Räumen des Schlosses Iburg die pädagogische "Adolf-Reichwein-Hochschule", die 1946 von Celle nach Iburg verlegt wurde und 1948 wieder nach Celle übersiedelte; 1954 erfolgte der Umzug nach Osnabrück.
"Zu Beginn des Winterhalbjahres 1948 werden
die beiden Niedersächsischen Heimschulen Bederkesa
(Regierungsbezirk Stade) und Iburg (Regierungsbezirk Osnabrück)
wieder eröffnet werden." So ein entsprechender Erlass im
"Amtlichen Schulblatt für den Regierungsbezirk
Osnabrück" vom 01.09.1948. In der Niedersächsischen
Heimschule Iburg sollte den Kindern von Ostvertriebenen der
Besuch eines Gymnasiums ermöglicht und im Internat der Schule
eine neue Heimat gegeben werden.
Der Verein für Orts- und Heimatkunde Bad Iburg e.V. hat nun ein
Buch über die Geschichte der Niedersächsischen Heimschule in
Iburg herausgegeben. Die sechs Autoren - sechs ehemalige Schüler
und zwei Vorstandsmitglieder des Vereins - berichten in dem Buch
"Die Niedersächsische Heimschule Iburg" über den
Tagesablauf in dieser ungewöhnlichen Schule, das Miteinander der
Schülerinnen und Schüler, die Ausstattung und das tägliche
Leben. Das Buch mit 144 Seiten und mehr als 120 Fotos ist im
örtlichen Buchhandel zum Preise von 10,50 Euro erhältlich, im
Versandhandel für 12,- Euro einschließlich Versandkosten
(Bestellungen unter Tel.-Nr.: 05403/2626).
In einem Kurzbericht unter dem Titel "Hinter- und Untergründe" auf der "Sonderseite" meiner Homepage berichte ich über den Untergrund des Schlosses und Schulzentrums sowie den Erdkundeunterricht vergangener Tage. Hintergrund ist ein um 1960 in der Niedersächsischen Heimschule von Oberstudienrätin Anna Franke gehaltener Vortrag. Näheres zu Anna Franke können Sie in den Mitteilungen "gbi" des Gymnasiums Bad Iburg, Ausgabe November 1990, in dem von mir geschriebenen Artikel "Anna Franke - Naturwissenschaftlerin mit Leib und Seele" nachlesen.
Weitere Nutzungen von Schloss und Kloster Iburg
waren u.a. Lagerräume sowie Wohnungen für Beamte, Richter,
Hausmeister und Flüchtlingsfamilien.
An dem zum Schloss gehörenden "Fürstlichen Mahrstall"
an der Klotzbahn gliederte sich das Leggegebäude an, in dem sich
von 1770 bis 1833 die Iburger Legge befand; das Leggegebäude
wurde kurz nach 1851 abgerissen. Der "Fürstliche
Mahrstall" diente von 1935 bis zum Jahre 1967 der Iburger
Feuerwehr als Gerätehaus und wurde anschließend abgerissen.
Am 01. Oktober 1973 begann im Schloss Bad Iburg als neuer Ausbildungsstätte der damaligen Landespolizeischule die Grundausbildungslehrgänge für Polizeianwärter. Im Mai 1997 erfolgte die Umbenennung in "Bildungsinstitut der Polizei des Landes Niedersachsen (BIP NI)", in der sich Polizeibeamte auf die gehobene Laufbahn vorbereiten. Darüber hinaus wurde die Bildungsstätte bis zum 30.04.2004 für polizeispezifische Weiterbildungen, Seminare und Tagungen genutzt. Am 01.06.2002 zog die Bad Iburger Polizeistation in die ehemalige Hausmeisterwohnung im Schloss um.
Seit dem 03.05.2005 befindet sich im Bad Iburger Schloss die Niedersächsische Schulinspektion (NSchI).
Übrigens: der achteckige Bergfried der Iburg ("Bennoturm") ziert nicht nur das Wappen des Landkreises Osnabrück, auch gilt die Iburg als Symbol und "Wiege" des Landkreises Osnabrück.
Unterrichtsmaterialien über Sophie Charlotte
Der Landschaftsverband Osnabrück e.V. hat eine umfassende Unterrichtsmaterialiensammlung über die in Iburg geborene Sophie Charlotte mit dem Titel "Figuelotte - Kindheit und Jugend einer Fürstentochter im Barock. Texte und Quellen um Sophie Charlotte (1668 - 1705)" herausgegeben. Insbesondere die Kinder- und Jugendjahre Sophie Charlottes stehen im Zentrum der Veröffentlichung mit den Themen Familienbande, Geburt, Spielzeug, Kleidung, Prinzessinnenerziehung, Heiratspolitik, Maskeraden, Schokoladenlust, usw. Die Materialien richten sich vornehmlich an Schüler, aber auch an Geschichts-, Kultur- und Kunstbegeisterte. Die 150seitige Text- und Quellensammlung ist zum Preis von 18,- Euro im örtlichen Buchhandel oder direkt beim Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V. erhältlich.
Einige Weggefährten Sophie Charlottes wurden in meinem Newsletter Nr. 28 vom 21.01.2005 vorgestellt: der Iburger Abt Maurus Rost, der Bischof Niels Stensen und der Universalgelehrte Gottfried Leibniz.
Wilhelm-Westmeyer-Weg
In einer Sitzung am 08.12.2005 hat der Rat der
Stadt Bad Iburg beschlossen, eine Straße im Baugebiet
"Südlich Urberg" nach dem Iburger Komponisten Wilhelm
Westmeyer (geb. 11.02.1829 in Iburg, gest. 03.09.1880 in Bonn) zu
benennen. Der Namensvorschlag "Wilhelm-Westmeyer-Weg"
erfolgte vom Verein für Orts- und Heimatkunde Bad Iburg. e.V.
Mein Vorschlag, öffentliche Straßen in Iburg nach bedeutenden
hiesigen Geologen zu benennen, wurde am 18.05.2000 im Ausschuss
für Wirtschaftsförderung, Kultur, Marketing und Fremdenverkehr
wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Bleibt zu hoffen, daß alsbald Iburger Straßen nach Karl
Andrée, Wilhelm Haack, Gerhard Keller und Otto Weerth benannt
werden.
Auf meiner Internet-Unterseite "Geologen" berichte ich
über das Leben dieser bedeutenden Persönlichkeiten!
Naturparktag 2006
Vom 25. bis zum 28. Mai 2006 findet der Naturparktag 2006 statt. Das vollständige Programm finden Sie im Internet unter http://www.naturpark-terravita.de/naturparktag2006/programm.html. Besondere geologische Attraktionen sind eine Exkursion in den Piesberger Steinbruch am 25. Mai, die Werksbesichtigung des Kalkwerks Schencking in Lienen mit Führung durch den Steinbruch am 26./27. Mai, die Führungen durch das Bergbaumuseum Ibbenbüren und das ErdZeitMuseum in Borgholzhausen, die Führung "Burg Ravensberg - Steine, Geschichte, Forst und Natur", die Ausstellung "Boden unter den Füßen Bissendorfs - Gesteine, Mineralien, Fossilien" (27. Mai), eine Wanderung auf den Spuren des Bergbaus in Ibbenbüren am Dickenberg, Führungen zur Geschichte der Saurierfährten in Bad Essen / Barkhausen (28. Mai) und die mehrfach stattfindenden Veranstaltungen "Quastenflosser und grätenfreie Fische im subtropischen Meer" in der Bildungswerkstatt Hüggel im ehem. Gasthof Schierke in Hasbergen.
26. Internationaler Hansetag
Vom 15. bis 18. Juni 2006 findet in Osnabrück mit einem vielseitigen Kulturangebot der 26. Internationale Hansetag unter dem Motto "Europa in Osnabrück" statt. Auch Iburg gehörte innerhalb der Organisation der Hanse dem westfälischen Quartier nachweislich im 16. Jahrhundert an und war eine Osnabrück nachgeordnete "Beistadt"; dies zeigt die wirtschaftliche Bedeutung Iburgs im Mittelalter.
In der Veröffentlichung Nr. 6 des Vereins für Orts- und Heimatkunde Bad Iburg e.V. berichtet Gerhard Vollbrecht über "Iburg und die Hanse".
Im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek (Alte Münze / Kamp) zeigt die Universität Osnabrück vom 19. Mai bis zum 15. Juli 2006 die Ausstellung "Historische Räume - Osnabrück und die Hanse" die Rolle Osnabrücks in der Hanse und beleuchtet die Rezeptionsgeschichte in der Stadt und in der Region.
Während der Hansetage finden auch zahlreiche
Exkursionen statt, wovon zwei Veranstaltungen am Samstag, den 17.
Juni 2006, besonders zu empfehlen sind:
bei der Exkursion "Über und unter dem Berge"
beschäftigen sich die Teilnehmer mit dem Thema Boden. Das Museum
Natur und Umwelt und der Erlebnispark Boden geben Einblicke in
dessen Ökosysteme, im Museum Industriekultur wird im
historischen Haseschachtgebäude über die Geschichte des
Osnabrücker Steinkohlenbergbaus informiert. Ein Blick auf das
zukünftige BUGA-Gelände im ehemaligen Steinbruch am Piesberg
schliesst die Fahrt ab.
Die Exkursion "Bad Iburg - auf den Spuren des
Landesherren" führt nach Bad Iburg, das ab 1100 ständiger
Wohnsitz der Osnabrücker Bischöfe gewesen war. Nach einer
Führung durch das Schloss steht anschließend Zeit zur freien
Verfügung.
Nähere Hinweise und Informationen zur Hansestadt Osnabrück, zu den Veranstaltungen usw. finden Sie im Internet unter http://www.osnabrueck.de/hansetag/.
KinderCampus an der Fachhochschule Osnabrück
Im Rahmen des KinderCampus an der Fachhochschule Osnabrück können Kinder zwischen 10 und 12 Jahren an der Vorlesung "Welche Geschichten erzählt uns der Boden?" am 13. Juli um 16.15 Uhr (= 16 Uhr c.t.) im Wilhelm-Müller-Hörsaal der Fachhochschule Osnabrück (Albrechtstr. 30, Gebäude AB, Raum AB 0018) teilnehmen. Prof. Dr. Klaus Mueller von der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur erzählt aufregende und spannende Geschichten aus dem Osnabrücker Land: von arktischen Verhältnissen und wandernden Dünen, von sich plagenden Menschen und verschwindenden Mooren, von sich auflösenden Steinen und Staubstürmen.
Die Teilnahme ist kostenlos - Anmeldungen sind unter http://www.KinderCampus-Osnabrueck.de erforderlich!
Geomorphologie Iburgs
Auf meiner Unterseite "Geologie" befinden sich nunmehr kurze Hinweise zur Geomorphologie Iburgs.
Drago Jurak neuer Bürgermeister
"Bad Iburg hat als Kur- und Erholungsort mit dem Schloss, der attraktiven Innenstadt, der reizvollen Landschaft (...) einiges zu bieten. Das vorhandene Angebot möchte ich stärken und ergänzen." Drago Jurak wurde am 05. März 2006 zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt Bad Iburg gewählt - dazu meinen herzlichsten Glückwunsch!
Mente et malleo - mit Geist und Hammer
und einem herzlichen Glück auf
Ihr
Horst Grebing
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