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Newsletter Nr. 51
Wie die Riesen Kalzibod und Silibod den Teutoburger Wald erbauten
Über den Bau des Teutoburger Waldes berichtet eine Sage, die Sie nunmehr auch auf meiner Homepage (unter http://www.geo-iburg.de.vu/tw.html) nachlesen können: demzufolge bauten die in der Münsterschen Tiefebene beheimateten Riesen Kalzibod und Silibod im Kampf gegen Zwerge der Norddeutschen Tiefebene erst nördlich Iburgs einen Sandsteinwall mit der später nördlich vorgelagerten Außenfestung des Dörenbergs und später einen weiteren Wall aus Kalksteinen auf.
Die Sage von Alfons Stillig erschien im Heft 11 der Schrift "Heimatlese" im August 1937 - das Heft mit dem Titel "Auf dem Dörenberg" wurde gemeinsam von Heinrich Goers (Oesede), Hans Hasekamp (Georgsmarienhütte), Alfons Stillig (Sudenfeld) und August Suerbaum (Gellenbeck) vorbereitet; die gesamten Aufnahmen des Heftes (u.a. der 1898 errichtete 12 m hohe Turm ("eiserner Hermann") auf dem Dörenberg, ein Blick über den (baumlosen) Kamm des Dörenbergs, die sog. Paßhöhe am Dörenberg, der Zeppelinstein am Limberg und der Bennoturm von Schloß Iburg) sind von Hans Hasekamp.
In dem vorgenannten Heft erschien von Alfons
Stillig auch ein Artikel unter der Überschrift "Auf welch
sonderbare Weise einmal ein Bildhauer in große Gefahr kam".
Beschrieben wird die Reise von einem Bildhauer namens
Beldensnyder (Johann Brabender, geb. 1498/99 in Münster, gest.
1561/62 in Münster) mit seinen Gesellen über Kempen nach
Amsterdam im Jahre 1551. In seinem Gepäck führte er auch eine
Kalksteinplatte mit einem fossilen Fisch mit: "Alle Leute,
die den Stein sahen, waren über den Fund höchst erstaunt. Am
meisten Beldensnyder, der nicht begreifen konnte, welches
geheimnisvolle Wesen im Innern der Erde ihm da ins Handwerk
gepfuscht hatte." Und der Stein erregte Aufmerksamkeit bei
den Einwohnern Kempens: "Man solle diese Lotterbuben zur
Stadt hinauspeitschen; nie und nimmer sei der Stein mit dem Fisch
echt; die Fischgestalt habe der Meister oder sein Geselle selbst
darauf gemeißelt!" Fische leben eben nur im Wasser - nicht
in der Erde im harten Felsgestein! Es erfolgte eine Anzeige bei
der Obrigkeit und nur durch schnelle Flucht konnten sich der
Bildhauer und sein Geselle ihrer Verhaftung und Bestrafung
entziehen.
Geschichte der Kalkindustrie
Am Donnerstag, den 13.03.2008, gibt Dipl.-Ing. Felix Hebler im VHS-Haus der Volkshochschule Lengerich (Bahnhofstraße 108, 49525 Lengerich), Raum 28, ab 19.00 Uhr einen Einblick in die wechselvolle Geschichte der Kalkindustrie am westlichen Teutoburger Wald. Herr Hebler ist Geschäftsführer der Kalk- und Kalksandsteinwerke Schencking GmbH & Co. KG und führt seit vielen Jahren als technischer Leiter das im Jahre 1952 gegründete Kalkwerk Lienen und das im Jahre 1932 gegründete Kalkwerk Warstein. Der Eintritt ist frei!
Heimatverein Glane e.V.
Bei der Generalversammlung des Heimatvereins Glane e.V. am 11.01.2008 wurde auf ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr im Vereinsleben zurückgeblickt.
Zum neuen Vorstand gehören folgende Personen an: Agnes Wiemann (1. Vorsitzende), Hannes Geesen (2. Vorsitzender), Heinz Diekhoff (Kassierer), Heinrich Rahe (Schriftführer) und Helga Grzonka (Pressearbeit). Im Vorstand sind weiterhin Arbeitskreise vertreten, die spezielle Aufgaben des Vereins repräsentieren: Festausschuss (Margret Schulz), Trachtenkreis (Christa Hagedorn), Trachtentanzgruppe (tänzerische Leitung: Ulrike Obermeyer, Sprecherin: Gaby Schleicher), Theatergruppe (Michael Schleicher), Wanderungen (Heinrich Ludger) und Wegewart (Mathias Hagedorn).
Die Versammlung endete mit einer Dia-Reihe aus
dem Archiv des Heimatvereins Glane - Themenschwerpunkt war
hierbei der Zeppelinstein: der Absturz des Zeppelins LZ 7
"Deutschland" am 28.06.1910 jährt sich im Jahre 2010
zum 100. Mal. Die ersten Überlegungen zur Gestaltung dieses
Ereignisses sind bereits angelaufen.
Am Donnerstag, den 01. Mai 2008, bietet der Heimatverein Glane
eine Wanderung zum Zeppelinstein an: Treffpunkt ist um 09.00 Uhr
auf dem Kirchplatz Glane und um 09.30 Uhr an der Wassertretstelle
am Freeden.
Bei dem Zeppelinstein handelt es sich um einen ca. 11,7 Tonnen
schweren Granit.
Ein weiteres Highlight dürfte die Fahrt zum Heimatmuseum in Borgloh sein - Treffpunkt ist am Samstag, den 17.05.2008, um 13.30 Uhr auf dem Kirchplatz Glane (es werden Fahrgemeinschaften gebildet).
Rätselecke
In der neuen "Rätselecke" auf meiner Homepage ermittelt Detective Basil Foshill: gesucht wird ein Leitfossil, verbunden mit der Frage, in welcher Stufe dieses leitend war. Beteiligen Sie sich an der Auflösung des Rätsels - sachdienliche Hinweise bitte mir an meine E-Mail senden!
Besucher-Award
Meine Homepage ist für den Besucher-Award 3/2008
in der Kategorie "Freizeit" nominiert - die vier
Homepages, die am Ende des Monats (am 31.03.2008 um 19.00 Uhr)
die meisten Stimmen in der jeweiligen Kategorie erhalten haben,
bekommen einen Award verliehen.
Wenn Ihnen meine Seiten gefallen, geben Sie mir bitte Ihre
Stimme!
Ich bitte jedoch um Beachtung, dass jeder User in einem Zeitraum
von 3 Stunden nur einmal abstimmen darf!
Neue Links
Auf der Homepage-Unterseite "Links" sind folgende neue Links hinzugekommen:
Eine Suchmaschine findet digitale Dissertationen im Internet und OASE, eine Suchmaschine, recherchiert in den bibliographischen Daten der wichtigsten Dokumentenserver in Deutschland und im Ausland. In der elektronischen Zeitschriftenbibliothek der Fachhochschule Osnabrück können Sie in Volltextzeitschriften, u.a. in den Fächern Geowissenschaften und Bergbau, frei zugängliche wissenschaftliche elektronische Zeitschriften lesen. Neu aufgenommen wurde auch die wissenschaftliche Suchmaschine "Scirus".
Ein neuer Link verweist auf einen Service des
Arbeitskreises Paläontologie Hannover: auf der entsprechenden
Internet-Seite können ältere und zumeist vergriffene Hefte des
vorgenannten Arbeitskreises heruntergeladen werden. Die Hefte der
Jahre 2006 bis 2008 werden im Interesse der zahlenden Mitglieder
mit mindestens 2 Jahren Verzögerung online gestellt.
In Heft 3 des Jahres 1985 (unter
http://rogov.zwz.ru/APH/1985_3.pdf) finden Sie z.B. auf Seite 88
die von mir verfasste Buchbesprechung "Fundamentales
Werk" über das Buch "Geologie des Osnabrücker
Berglandes", herausgegeben von Dr. Horst Klassen; in Heft 4
aus dem Jahre 1980 wird u.a. der geologische Lehrpfad am Hüggel
nähergebracht, Heft 6 des Jahres 1979 berichtet u.a. über den
"Piesberg bei Osnabrück".
Überwiegend pdf-Dokumente mit Literatur zum Jura und zur Kreide finden Sie über einen entsprechenden Link - extra ausgewiesen wurden die Veröffentlichungen "Paläobiologie der Cephalopoden" von Othenio Abel (1916), "Das Klima der Kreide-Zeit" von Edwin Kemper (1987) und "Über die Gliederung des Ober- und Mittel-Valendis in Nordwestdeutschland" von Otto Seitz.
Eine neue Internet-Seite führt deutsche geowissenschaftliche Hochschulen auf.
Ein weiterer Link verweist auf die Sammelschwerpunkte in der Fächergruppe Geowissenschaften über WEBIS, einem Informationssystem zur überregionalen Literaturversorgung in Deutschland.
Neugestaltung des Abtsgartens
Die Finanzierung zur Neugestaltung des ersten Bauabschnitts des Abtsgartens am Iburger Kloster ist gesichert: noch in diesem Jahr soll ein Großteil der Arbeiten über die Bühne gehen. Geplant ist ein Garten in zeitgemäßer Formen- und Materialsprache, aber mit typischen barocken Stilmitteln. Spätestens dann können sich hier Bad Iburger Bürger und Besucher zurückziehen und den Blick über die Stadt und zum Dörenberg schweifen lassen.
Fossil des Jahres 2008
Während der Jahrestagung der Paläontologischen Gesellschaft am 08.01.2008 in Freiberg wurde der Ammonit Parapuzosia seppenradensis (LANDOIS) zum "Fossil des Jahres 2008" ausgezeichnet.
Am 23.02.1895 erhielt Prof. Dr. Hermann Landois,
Direktor und Gründer des damaligen Westfälischen
Provinzialmuseums für Naturkunde und "Direktor der
zoologischen Sektion des Westfälischen Provinzialmuseums für
Wissenschaft und Kunst", aus Seppenrade ein Telegramm des
Kaufmanns, Zoologen und Heimatforschers Theodor Nopto mit dem
Hinweis, dass im Steinbruch Kortmann in der Bauernschaft Leversum
bei Seppenrade (Kreis Coesfeld) ein Riesenammonit mit einem
Durchmesser von 1,80 m entdeckt wurde. Das Gewicht des
Riesen-Ammoniten beträgt ca. 3,5 Tonnen.
Prof. Landois erwarb den Ammoniten für 125 Goldmark für das
Provinzialmuseum und ließ ihn am 08. März 1895 nach Münster in
das alte Gebäude des Naturkundemuseums überführen und
aufstellen. Im Dezember 1980 wurde der Riesenammonit vom alten
zum neuen Naturkundemuseums transportiert, dort war er mit zwei
weiteren Ammoniten in einem eigenen Ausstellungsbereich zu sehen.
Von 1995 bis Anfang 2006 waren die Ammoniten für die
Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Heute können Sie den
Ammoniten dienstags bis sonntags von 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr im
LWL-Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe in Münster, Sentruper Straße 285, besichtigen.
Das Museum Freriks in Winterswijk,
Groenloseweg 86, in den Niederlanden zeigt in der Ausstellung
"In het labyrint van de tijd" noch bis zum 16. März
2008 Malereien von Thomas Stuwe zum Thema Ammoniten. Dabei geht
es vor allem um die im Münsterland beheimatete Art
Hoplitoplacenticeras aus dem Campan. Zu den Bildern werden die
entsprechenden Fossilien präsentiert, dazu die nahezu gesamte
Ammonitenfauna aus dem unteren Obercampan des östlichen
Münsterlandes. Weiterhin ist die komplette Begleitfauna wie
Seeigel, Schnecken, Muscheln, Naulilus, Krebse, Korallen,
Schlangensterne und vieles mehr zu sehen.
Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 10.00 Uhr bis
17.00 Uhr sowie samstags und sonntags von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
- nähere Informationen auch unter http://www.freriks.nl .
Mit Datum vom 25.10.1985 erhielt ich einen Brief von Thomas Stuwe
mit einer Zeichnung, die ihn und einen Riesenammoniten zeigt. Die
Zeichnung können Sie sich unter
http://www.geo-iburg.de.vu/Stuwe.html anschauen!
Ibbenbürener Bergbaumuseum
Am Sonntag, den 09. März 2008, meldet sich das Ibbenbürener Bergbaumuseum (Museumseingang: Osnabrücker Straße 112, Tor 2) mit einem Tag der offenen Tür von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr aus der Winterpause zurück. Für das leibliche Wohl ist mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen gesorgt; der Eintritt ist frei.
Tödlicher Unfall in der Zeche Ibbenbüren
Ein 42jähriger Fahrer einer Hängebahn-Lok ist am 20.02.2008 in der Anthrazit-Zeche der RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH bei Transportarbeiten unter Tage ums Leben gekommen. Bleibt nur noch dem Bergmann ein leises "Glück auf" nachzurufen.
Erdbeben in Ibbenbüren
Am Montag, den 14. Januar 2008, ereignete sich um 23.30 Uhr ein Erdstoß mit einer Magnitude von 2,4 auf der Richter-Skala bei Ibbenbüren. Die geringe Herdtiefe weist auf einen ursächlichen Zusammenhang mit Bergbau-Aktivitäten hin.
Bergbau im Saarland nach Erdbeben
Das bisher stärkste Grubenbeben im Saarland am 23.02.2008 um 16.31 Uhr hat zu einem vorläufigen kompletten Abbaustopp von Steinkohle in der Region geführt; die RAG Deutsche Steinkohle hat 3.600 Mitarbeiter des Bergwerks Saar in Ensdorf vorerst freigestellt. Der Erdstoß im Abbaugebiet Primsmulde Süd wurde mit einer Magnitude von 4,0 auf der Richterskala gemessen.
Anthropocene - Anthropozän
Das Anthropozän ist eine 2002 von dem Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen geprägte Bezeichnung für das Erdzeitalter, in dem die Einwirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt eine mit natürlichen Einflüssen vergleichbare Dimension erreicht haben. Nun wagten britische Geologen in den Mitteilungen der Amerikanischen Geologischen Gesellschaft "GSA Today" in der Ausgabe vom Februar 2008 einen neuen Versuch, den Status der Gattung Mensch mit Bedeutung aufzuladen - nach einem Vorschlag der Geologen um Jan Zalasiewicz von der Universität Leicester soll als Beginn des Anthropozäns das Jahr 1800 (der Beginn der Industriealisierung) festgelegt werden. Ob wir bald wirklich offiziell im Anthropozän leben, das haben die Geologen der Internationalen Stratigraphischen Kommission zu entscheiden - der Vorschlag liegt dort jedenfalls auf dem Tisch. Die Entscheidung gibt es in voraussichtlich drei bis fünf Jahren.
Geologie-Zwischenprüfung anno 289.778.345
n. Chr.:
Professor: "Können Sie Aussagen zu diesem Handstück
treffen?"
Student: "Ja. Es handelt sich um 'Müllit'. Ca. 290
Millionen Jahre alt."
Professor: "Und woran haben Sie das erkannt?"
Student: "Seltsame Aggregate aus Kohle und Erz ... typisch
Anthropozän. Gesteinsbildner: Homo pseudosapiens ..."
Mente et malleo - mit Geist und Hammer
und einem herzlichen Glück auf
Ihr
Horst Grebing
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