Zeitreise(n) durch Bad Iburg

Haus Wedekämper

In der Großen Straße 6 befindet sich ein Haus mit einem Erker, an dem historische Holzreliefs von Adam Stenelt sichtbar sind - in der einstigen Garageneinfahrt findet sich auf dem Torbalken die Jahreszahl "Anno Domini MDLXXXVI" (im Jahre des Herrn 1586).
Der Königliche Kreisbauinspektor Dr. Ing. und Dr. Phil. Wilhelm Jänecke schrieb 1909 in seinem Beitrag "Die Baugeschichte des Schlosses Iburg":
"Das Wedekämpersche Haus mit den hübschen Schnitzereien in den Fensterfüllungen (...) ist (...) das einzige künstlerisch bemerkenswerte Privathaus aus Iburgs älterer Zeit."

Ein Jahr zuvor, am 10. Juni 1585, fielen zahlreiche Häuser in Iburg einem Feuer zum Opfer. In den "Iburger Klosterannalen" des Abts Maurus Rost ist dazu zu lesen: " (...) ein großer Brand (...), der die ganze Hauptstraße ergriffen haben würde, wenn ihm nicht durch den Segen des Priesters mit dem Allerheiligsten Einhalt gethan worden wäre. Unter die unglücklichen Bewohner, deren Häuser verbrannt waren, ließ der Abt [Patroclus Meierinck] freigebig sechzig Thaler vertheilen."
Das Feuer zerstörte 53 Wohnungen mit Nebengebäuden und Stallungen, zu deren Wiederaufbau ebenfalls die Stände aus der Landeskasse 500 Thaler hergaben.
Zerstört wuden somit etwa die Hälfte aller Iburger Wohngebäude - zu den vom Feuer zerstörten Gebäuden zählte wohl auch das Haus Wedekämper ...

Auf dieses Ereignis weist auch der Spruch am Torbogen hin: "DEI NECESSITAS HUMANIS NON RUMPIIUR CONSILIS" (Gottes Pläne werden nicht durch menschliches Wirken gestört).

Plan vom 04. Dezember 1875 (rot eingekreist: Häuser Nr. 70/71)

1. Bewohner vor dem Brand 1585

An dem Torbalken befindet sich eine Wappen und eine Hausmarke, die von Ringen eingefasst sind.

Die Hausmarke, abgebildet sind ein Merkurstab [4] und ein Kreuz [], weisen auf Jobst von Vlatten als Kaufmann und Richter hin; er war als Gograf Richter des Iburger Gogerichts.
Die Hausmarke diente zur Kennzeichnung des Eigentümers eines Hauses.

Hausmarke
Hausmarke

Das Wapppen, vier aufrechtstehende Pfähle, deren linker nur halb so hoch ist und den ein achtstrahliger Stern bekrönt, verweist auf die Familie von Vlatten.

Weiterführende Informationen zu Hausmarken und Wappen liefern die Veröffentlichungen "Wolfsangeln, Haus- u. Hofmarken, Handwerkszeichen" (Iburger Hefte 4), "Wegweiser zu den Steinmetzzeichen, Wappen und anderen Spuren in der Iburg" (Iburger Hefte 5) sowie "Hausmarken und Markensteine im Osnabrücker Land" (Iburger Hefte 6) von Joachim Vogelpohl, herausgegeben vom Verein für Orts- und Heimatkunde Bad Iburg e.V.

Wappen von Werner von Vlatten (1324 - 1367)   Wappen von Jobst von Vlatten
Wappen von Werner von Vlatten (1324 - 1367)
mit sechsstrahligem Stern, um 1355
  Wappen von Jobst von Vlatten

Erbauer des ursprünglichen Hauses war im Jahre 1586 Jobst von Vlatten, Gograf im Amte Iburg - seine Ehefrau hieß mit Vornamen Trine (Katharina);
das Ehepaar hatte zumindest ein Kind.

Zur Verwandschaft gehörte Wilhelm von Vlatten, der während der Regierungszeit des Osnabrücker Bischofs Johann IV. von Hoya (Fürstbischof von 1553 bis 1574) dessen Sekretär war; er gehörte zur Jülicher Familie des Kanzlers und Probstes Johann von Vlatten (geb.: um 1498, gest.: 11.06.1562).

Adam Stenelt wurde 1606 Bürger von Osnabrück und verstarb nach 1631. In Osnabrück stand er seit 1606 als Maler und Bildhauer in Diensten des Osnabrücker Fürstbischofs Philipp Sigismund von Braunschweig-Wolfenbüttel.

2. Bewohner nach dem Brand (1586 - 1926)

1669 wohnte in dem Haus der Iburger Bürgermeister Gilbert Vorbrake, geboren um 1627.
Mit seiner ersten um 1650 geehelichten Ehefrau Catharina Pröbsting hatte er zwei Kinder:
- Christina Elilsabeth, geboren 1651,
- Georgius Leonardus, getauft am 8. März 1656.
Mit seiner um 1633 geborenen und seit dem 11. Juni 1657 verheirateten Frau Sybilla Agnes Vornholtz hatte er zehn Kinder:
- Joannes Itelius, getauft am 3. Juni 1658,
- Joannes Mauritius, getauft am 27. August 1659,
- Margareta Lucia, getauft am 28. Februar 1661,
- Joannes Christophorus, getauft am 13. November 1662,
- Margareta Sybilla, getauft am 2. Juni 1664,
Margareta Sybilla war mit Joannes Jodocus Schulting verheiratet - das Ehepaar hatte einen Sohn.
- Franciscus Balthasar, getauft am 24. Oktober 1667,
- Bernardus Christophorus, getauft im November 1669,
- Bernardus Hermannus, getauft am 21. September 1671,
- Joannes Hermannus, getauft am 27. August 1673,
- Catharina Elisabetha, getauft am 29. Dezember 1675.
Catharina Elisabetha Vorbrake heiratete am 25. November 1697 in Iburg Franciscus Hermannus Schonhoff - das Ehepaar hatte zwei Kinder.
Franciscus Hermannus Schonhoff starb Ende November 1700 und wurde am 26. November 1700 beerdigt.

Gilbert Vorbrake verstarb im Juni 1700 - er wurde am 8. Juni 1700 in Iburg beerdigt. Seine zweite Ehefrau Sybilla Agnes verstarb fünf Monate später und wurde am 5. November 1700 in Iburg beerdigt.

Catharina Elisabetha Vorbrake heiratete, nachdem ihr erster Ehemann Ende November 1700 verstarb, am 5. Oktober 1705 in Iburg den am 26. Januar 1676 getauften Joannes Henricus Ulman; dieser wird dann auch in den Jahren 1706 und 1736 als Bewohner des Hauses erwähnt.
Das Ehepaar hatte drei Kinder:
- Hermannus Joannes Josephus, getauft am 12. Juni 1706,
- Catharina Elisabetha, getauft am 21. August 1707,
- Joannes Christianus, getauft am 22. September 1709.

Am 19. April 1722 heiratete Joannes Henricus Ulman die in Osnabrück geborene Margaretha Gerdrud Sielschot. Das Ehepaar bekam zwei Kinder:
- Joannes Bernardus Franciscus, getauft am 8. Mai 1725 - er verstarb bereits im Oktober 1725,
- Maria Gerdrudis Agnes, getauft am 1. Oktober 1726 - sie verstarb im Februar 1727.

1743 wohnte dort Bernardus Fridericus Wüllkop, getauft in Iburg am 21. Juli 1715.
Er war in erster Ehe mit Maria Elisabeth Wortmann, geboren um 1715, verheiratet. Das Ehepaar hatte vier Kinder:
- Carolus Franciscus Wolfkopf, getauft am 2. Dezember 1736,
- Anna Rosina Elisabeth Wulfkopf, getauft am 9. Januar 1738,
- Joannes Casparus Wolfkopf, getauft am 6. Januar 1739,
- Anna Maria Catharina Wolfkopf, getauft am 8. November 1740.
Anna Maria Catharina Wolfkopf heiratete 1768 den um 1730 geborenen Tagelöhner Johan Caspar Jansinck - das Ehepaar hatte acht Kinder.

Maria Elisabeth Wüllkop verstarb Ende 1743 und wurde am 3. Oktober 1743 in Iburg beerdigt.

Bernardus Fridericus Wüllkop heiratete am 29. Mai 1744 in Iburg die am 16. September 1705 getaufte Anna Maria Schnitker. Das Ehepaar bekam noch ein Kind:
- Catharina Gertrudis Wulfkopf, getauft am 5. Juni 1746 in Iburg.

Anna Maria Wüllkop (geb.: 1705) verstarb im Februar 1762 in Iburg.

Im Jahre 1772 eröffnete der in Glane im August 1743 geborene Johan Wilhelm Klöntrup im Haus Nr. 70 eine Apotheke.
Der Vater Johan Caspar Klöntrup, verheiratet mit Catharina Maria, geborene Wiemann, war Prokurator und Notar am Iburger Gogericht; das Ehepaar hatte drei Töchter und sieben Söhne.

Johann Wilhelm Klöntrup war mit der am 17. Januar 1754 in Hagen getauften Maria Dorothea Berkemeyer verheiratet - das Ehepaar hatte zehn Kinder:
- Maria Dorothea Wilhelmina, getauft am 10. August 1775,
- Philippina Wilhelmina Bernardina, getauft am 18. Juli 1777,
- Johan Caspar, getauft am 29. Januar 1779,
- Johan Ewerhard Wilhelm, getauft am 06. Januar 1781,
- Joannes Zacharias, getauft am 17. Januar 1783,
- Joanna Catharina Elisabeta, getauft am 22. Februar 1785,
- Joannes Fridericus, getauft am 20. Juni 1787,
- Bernardus Henricus, getauft am 9. Mai 1790 - er verstarb am 15. März 1796,
- Clara Dorothea, geboren am 6. März 1792,
Clara Dorothea heiratete am 31. Dezember 1812 den in Éragny (Frankreich) geborenen Johan Carl Dieufils.
- Joannes Aegidius, geboren am 30. Juli 1794.

1784 erhielt Klöntrup von der "Königlich Großbritannischen-Hannoverschen Landdrostei" eine Konzession zum Betreiben der "Hirsch-Apotheke".

In einem Revisionsbericht aus dem Jahre 1802 wurde die Apotheke " (...) im eigentlichen Verstande als nicht existent (...)" angesehen. Man warf dem Apotheker vor, dass es an den einfachsten Mitteln, die "(...) jede Feldflur in Menge darbietet (...)", fehle. Nach diesem Revisionsbericht wurde die Apotheke nicht mehr erwähnt.

Johann Wilhelm Klöntrup verstarb im Jahre 1828 am Schlagfluß.

Die Erben verkauften das Haus 1859 an die Familie Hermann Wedekämper, die dann dort eine Bäckerei betrieben.

Große Straße von oben nach unten, vorne rechts: Haus Wedekämper, um 1900   Große Straße von unten nach oben, links 2. Haus von unten: Haus Wedekämper, um 1900
Große Straße von oben nach unten, vorne rechts: Haus Wedekämper, um 1900   Große Straße von unten nach oben, links 2. Haus von unten: Haus Wedekämper,
um 1900

Das Haus war ein giebelständiges Wohndeelenhaus: nach dem Betreten der hallenartigen zweigeschossigen Diele befanden sich an den beiden Längsseiten die Wohn- bzw. Arbeitsräume, jeweils mit Fachwerk von der Diele abgetrennt; das Außenmauerwerk trug fast allein das Dach.
Durch eine Luke im Dachboden konnten die Erntevorräte auf den Hausboden befördert werden - nach 1902 entstand an der nördlichen Längsseite ein kleiner Zwerggiebel mit Satteldach und Hebekran zum Aufholen der Ernte.

Grundriss Erdgeschoss   Grundriss Obergeschoss
Grundriss Erdgeschoss   Grundriss Obergeschoss

In dem Beitrag "Das Haus des Iburger Gografen Jobst von Vlatten (sog. Haus Wedekämper)" von Gerd-Ulrich Piesch im Heimat-Jahrbuch "Osnabrücker Land 1980" wurden die Räumlichkeiten nach einer maschinenschriftlichen Aufzeichnung von Wilhelm Wedekämper näher beschrieben.

Haus Wedekämper, Fotografie von Hans Hasekamp, 1926   Haus Wedekämper, Federzeichnung von Hans Hasekamp, 1926
Haus Wedekämper, Fotografie von Hans Hasekamp, 1926   Haus Wedekämper, Federzeichnung von Hans Hasekamp, 1926

Zwischen den Holzreliefs hing das Schild "Bäckerei von Hermann Wedekämper".

3. Erweiterung 1902

Im Jahre 1902 kaufte Familie Wedekämper das nördliche Nachbarhaus "Iburg Nr. 71" auf und ließ es abreißen.

Im Jahre 1697 wurde in dem Haus der Lutheraner Joannes Henricus Baltz sive (genannt) Poppe erwähnt - dieser war um 1645 geboren. Joannes Henricus Baltz war seit dem 14. September 1694 mit Anna Elsabein Pauls aus Versmold verheiratet. Das Ehepaar hatte einen Sohn:
- Henricus David, getauft am 4. November 1696 in Iburg.

1736 folgte der am 10. Mai 1706 getaufte Franciscus Guilielmus [Wilhelm] Löwe mit seiner am 26. Oktober 1727 verheirateten und am 27. Juni 1706 getauften Ehefrau Maria Anna Kayser. Das Ehepaar hatte vier Kinder:
- Joannes Henricus, getauft am 16. Dezember 1729,
- Catharina Maria, getauft am 20. Juli 1731,
- Itelius Henricus, getauft am 13. Juli 1732,
- Fridericus Bernardus, getauft am 6. Juni 1734.

Franciscus Guilielmus Löwe verstarb Ende 1737 und wurde am 3. November 1737 in Iburg beerdigt.
Seine Ehefrau Maria Anna (geb.: 1706) wurde am 28. Februar 1777 in Iburg beerdigt.

Im Jahre 1789 wohnte in dem Haus der Maurermeister und Ratsherr Antonius Bastianus Nelle und der Schlachter Brinker-Kayser.

Antonius Bastianus Nelle, geboren um 1742, heiratete am 11. August 1771 in Glane die dort am 3. Juni 1743 getaufte Engel Maria Voss.
Das Ehepaar hatte drei Kinder:
- Frans Wilhelm, getauft am 26. Februar 1773 - er verstarb am 15. Oktober 1816 in Iburg,
Frans Wilhelm Nelle war in erster Ehe mit Anna Maria Witte verheiratet - sie hatten ein gemeinsames Kind, in zweiter Ehe war er mit Gerdtrudis Düer verheiratet, die ihm noch acht Kinder schenkte.
- Maria Catharina, getauft am 24. Januar 1775 - sie verstarb am 25. April 1832 in Iburg,
Maria Catharina war mit dem Fuhrmann Anton Witte verheiratet - das Ehepaar hatte vier Kinder.
- Maria Bernardina, getauft am 29. Oktober 1776 - sie verstarb am 15. Januar 1823 in Oesede.
Maria Bernardina war mit dem Heuerling Johann Heinrich Menkhaus verheiratet - das Ehepaar hatte zwei Kinder.

Anonius Bastianus Nelle verstarb am 23. März 1806 in Iburg - seine Ehefrau Engel Maria verstarb im Jahr zuvor am 12. Januar 1805 in Iburg.

4. Abbruch und Neubau 1927

Das ursprüngliche Haus wurde Ende Mai 1927 wegen Baufälligkeit abgetragen - der Erker sowie der alte hölzerne Torbogen wurde in den Neubau des Hauses eingefügt.

ehemals nördlicher Erker
ehemals nördlicher Erker

Beim Abbruch wurde ein alter Baustein mit der Jahresangabe "Anno 1668" gefunden - die beiden Erker könnten aber auch 1774 entstanden sein, da auf der Wetterfahne dieses Jahr festgehalten wurde.

Die drei Holzschnitzereien entstanden wahrscheinlich beim Bau des ersten Hauses im Jahre 1586:
bei der oberen Figur könnte es ich um den segnenden Jesus Christus mit einem Kugelkreuz handeln, darunter auf der linken Seite ein liegender Hirsch und rechts ein löwenkopfähnliches Fabelwesen mit beidseitig herabfallender Kordel.

Ebenfalls kam beim Abbruch auf einem Balken über dem Torbogen eine plattdeutsche Inschrift mit einem geschnitzten Wappen zum Vorschein:
"Wat Godt im gelouven vertruhet und in siene Klockheit nicht bouwet den leth he nicht liden noch auch sinen samen him werden brach. Des Herren Hand-lichtet ein uth aller noth, berath te vor den Ewigen Doth. Dom XXXIIII Soli Deo gloria." (Wer Gott im Glauben vertraut und in seiner Klugheit nicht baut, den lässt er weder leiden noch seinen Samen brach werden lassen. Die Hand des Herrn leuchtet einem aus aller Not, bewahrt ihn vor dem ewigen Tod. Gegeben 1534 Gott allein die Ehre.)

Um das hölzerne Dielentor wurde ein Tauband mit umliegenden Streifen gelegt; auf dem Scheitelpunkt sind Tauband und Streifen unterbrochen; auf den Kopfbändern befinden sich Akanthusblätter.

Altes, wiedereingabautes Dielentor
Altes, wiedereingabautes Dielentor

An der heutigen nördlichen Giebelseite befindet sich - umgekehrt angebracht - ein Giebelpfahl ("Geckpaul").
Dieser Giebelpfahl ist der einzig historisch noch erhaltene Giebelpfahl in Bad Iburg.
Giebelpfähle spielten keine Rolle für die Stabilität der Hauskonstruktion - sie sollten den Gast freundlich begrüßen und böse Geister abwehren. Die Giebelpfähle hatten regional unterschiedliche Bezeichnungen: in Westphalen und im Osnabrücker Land wurden sie als "Geckpaul" bezeichnet. Auch drehbare Wetterfahnen unterschiedlichster Form wurden mitunter den Giebelpfählen aufgesetzt (siehe Aufnahme von 1926).

Giebelpfahl
Giebelpfahl

Der Bäckermeister Hermann Wedekämper, geboren 1851 in Iburg, heiratete Agnes Marie Nolte.
Die Eltern von Agnes Marie waren Johann Carl August Nolte (geb.: 06.02.1817 in Bohmte, gest.: 14.11.1869 in Herringhausen) und Luise Catharina Marie Nolte, geborene Gründler (geb.: 01.04.1831 in Iburg, gest.: 08.08.1889 in St. Louis, Missouri).

Das Ehepaar hatte vier Kinder:
- Wilhelm Karl, geboren am 2. Februar 1901,

Wilhelm Karl Wedekämper (1901 - 1993)
Wilhelm Karl Wedekämper (1901 - 1993)
Quelle: Archiv Verein für Orts- und Heimatkunde Bad Iburg e.V.

Wilhelm Karl lebte nach seiner Schul- und Studienzeit von 1923 bis 1928 in den USA. Danach unterrichtete er in Nortrup (Samtgemeinde Artland) und Lintorf (Bad Essen). Ab dem 1. April 1929 war er als Lehrer an der Schule in Lage (Grafschaft Bentheim) tätig.
Am 24. Juli 1930 heiratete er in Hannover die 1900 geborene Elfriede Behrmann - sie verstarb 1968 in Soltau.
Anschließend unterrichtete er in Holte (Bissendorf), Schiplage (Melle) und Georgsmarienhütte.
Am 1. Oktober 1947 trat er seinen Dienst an der evangelischen Volksschule in Iburg an und wurde am 1. April 1955 dortiger Schulleiter; er wohnte in der Schloßstraße 24 (dem heutigen Evangelischen Gemeindehaus).
1952 wurde Wilhelm Wedekämper zum Vorsitzenden des Heimatbundes Iburg gewählt, der sich nach einigen Jahren auflöste.
Zuletzt war er Hauptlehrer in Soltau und verstarb dort im Jahre 1993.

- Christine,
Christine heiratete einen Temme.
- Luise,
- Mathilda.

1904 war Agnes Wedekämper als Agnes I. an der Seite von Hermann III. Rinklake Schützenkönigin in Iburg.

Hermann Wedekämper gehörte ebenfalls ein Grundstück an der Hagener Straße (Blatt 2805, Flur 166/2 und 166/3, Flurstücke 69/1 und 77/3). Das schwefelhaltige Quellwasser auf seinem Grundstück ließ er 1883 erstmals durch den Chemiker Dr. Wilhelm Thörner untersuchen - nach dieser Analyse enthielten die gelösten Gase 3,1 Vol.% Schwefelwasserstoff (H2S).
Hermann Wedekämper verkaufte das Grundstück 1896 an den Uhrmacher Carl August Borgelt (geb.: 20.01.1857, gest.: 06.04.1938). Dieser errichtete dort 1925 ein Badehaus für das spätere "Mineralbad Iburg" (auch "Schwefelbad Bäumker" genannt, heute: Hagener Straße 49).

Um 1908 gehörte Bäckermeister Hermann Wedekämper dem evangelischen Schulvorstand an.

Hermann Wedekämper verstarb 1940, seine Ehefrau Agnes Marie folgte 1949.

In den Jahren 1935/36 wohnten in dem Haus die Witwe Lisette Bulthoff und der Rentner Hermann Wedekämper mit seiner Ehefrau.
Die Anschrift lautete Iburg Nr. 86.

Die während des Krieges von "Großestraße" in "Adolf-Hitler-Straße" umbenannte Straße wurde nach Kriegsende in "Große Straße" umbenannt.

Um 1960 war in dem Haus die Versicherungsagentur Ernst Temme gemeldet - die Anschrift lautete Große Straße 6.

Das Haus wird heute von mehreren Mietern bewohnt, der Anbau ist als Geschäft vermietet; einst befand sich in dem Anbau der Friseursalon von Marion Wüller.

 

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