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Osnabrücker Land

Prof. Dr. Karl Andrée schrieb im Jahre 1923 in dem Aufsatz "Geologische Skizze des Osning":

"Der große landschaftliche Reiz, welcher den Teutoburger Wald im allgemeinen, besonders aber auch die bisher leider zu wenig bekannten Bergketten des Osning, und vor allem die Gegend von Iburg, auszeichnet (...) ist in hohem Grade abhängig von der Bodenbeschaffenheit und diese wiederum von der geologischen Beschaffenheit des Untergrundes, ...".

Der Teutoburger Wald markiert den Grenzbereich zweier Großschollen: im Süden die Rheinische Masse und im Norden das Niedersächsische Tektogen. Die Grenze zwischen diesen beiden Baueinheiten bildet die Osning-Überschiebung mit aufgerichteten, zum Teil auch überkippten, Schichten.

Während der Oberkreide-Zeit wurde das gesamte Niedersächsische Becken durch Hebung zum sog. Niedersächischen Tektogen. Der gesamte bisherige Beckeninhalt wurde während der subherzynen Bewegungen um mehrere Kilometer vertikal herausgepresst und im Süden auf die Rheinische Masse und im Norden auf die Pompeckjsche Schwelle gehoben. Die ehemals hoch liegende Rheinische Masse sank ein und wurde zum Münsterländer Kreidebecken.

Am Dörenberg (331,1 m NN) im Norden Bad Iburgs treten mächtige Ablagerungen der Unterkreide, der sog. Osning-Sandstein, auf.

In den südlich anschließenden Bereichen finden sich Sedimente (Kalke, Mergel, Sandsteine, Tone) des Oberen bzw. Mittleren Juras (Malm, Dogger).

Es folgt eine weitere Schichtenfolge mit Sandsteinen der Unterkreide, die den sog. "2. Teutoburger Waldkamm" bildet. Höhenzüge sind Urberg (213,0 m NN), Limberg (194,3 m NN) und Hohnsberg (241,9 m NN).

Eine Senke, der sog. Iburger Sattel, markiert den Unter-/Oberkreide-Grenzbereich mit weichen Mergelsteinschichten.

Der "1. Teutoburger Waldkamm" wird von Kalksteinen der Oberkreide (Cenoman, Turon) aufgebaut, markiert durch den Kahlen Berg (211,1 m NN), Langenberg (118,0 m NN), Kleiner Freeden (200,2 m NN) und Großer Freeden (269,3 m NN). Die Schichten setzen sich nach Süden (unterhalb der Lockersedimente) in das Münsterländer Kreidebecken fort.
Mehr zum Freeden finden Sie hier!

Im Süden folgen die Lockersedimente - Sande und kiesige Sande -, die in der Saale-Eiszeit abgelagert wurden.

Im TERRA.tipp "Entdeckungen auf dem Ahornweg" vom Natur- und Geopark TERRA.vita ist zu lesen:

Strandspaziergang und Meeresbrise
Der Sandstein am Nordhang des Teutoburger Waldes ist nichts anderes als feinster Strand-Sand!
Vor 140 Millionen Jahren, zu Beginn der Unterkreide, plätscherten hier die Wellen an den Strand und verteilten den Sand auf vielen Kilometern Länge.
Wären wir damals hier gewesen, hätten wir gute Chancen gehabt, ein Sonnenbad in subtropischer Umgebung zu genießen.

Wer den weißen Kalkstein vom Südkamm des Teuto etwas näher betrachtet, entdeckt hier und da kleine oder größere Muschelabdrücke. Ein klares Zeichen dafür, dass auch dieses Gestein etwas mit dem
Meer zu tun hat: Es lagerte sich als Kalkschlamm gegen Ende der Oberkreide auf dem Meeresgrund ab. Der Meeresspiegel war gestiegen und hatte die alten Strandbereiche überschwemmt.

 

Küstenbereich vor 140 Millionen Jahren (Querschnitt)   Meer vor 95 Millionen Jahren (Querschnitt)   Teutoburger Wald im Bereich von Bad Iburg (Querschnitt)
Küstenbereich vor 140 Millionen Jahren (Querschnitt),
Grafik: Olaf Thielsch, Osnabrück,
Herausgeber: Naturpark TERRA.vita, Osnabrück
  Meer vor 95 Millionen Jahren (Querschnitt),
Grafik: Olaf Thielsch, Osnabrück,
Herausgeber: Naturpark TERRA.vita, Osnabrück
  Teutoburger Wald im Bereich von Bad Iburg (Querschnitt),
Grafik: Olaf Thielsch, Osnabrück,
Herausgeber: Naturpark TERRA.vita, Osnabrück

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Im Bearbeitungsgebiet fanden 1968 zahlreiche aeromagnetische Vermessungen durch eine Befliegung der PRAKLA/SEISMOS mit einem Protonen-Präzisions-Magnetometer in 700 m Höhe statt, zudem fanden im Rahmen der Geophysikalischen Reichsaufnahme (1934 - 1945) Gravimetrie- und im Rahmen der Erkundungsbohrungen Temperatur-Messungen statt.

Bouguer-Anomalien in mGal (Isolinienabstand: 1 mGal)
aus: Schwerekarte der Bundesrepublik Deutschland (Peter Skiba, Gerald Gabriel, u.a.),
Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), Hannover 2010
 

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Eine wunderschöne Sage zum Bau des Teutoburger Waldes durch die Riesen Kalzibod und Silibod finden Sie hier!


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