Gesteine

1. Gesteine Kreide / Jura

Periode: Epoche: Stufe: Unterstufe (Gestein):
Kreide Obere Kreide Maastricht  
Campan  
Santon  
Coniac  
Turon
(Obere Plänerkalk-Untergruppe)
Schloenbachi-Schichten
= Erwitte-Formation1 [Ober-Turon]:
hellgrauer Mergel und Kalk
Scaphiten-Schichten
= Salder-Formation1 [Ober-Turon]:
hellgrauer Wasserkalk
Lamarcki-Schichten
= Oerlinghausen-Formation1 [Mittel-Turon]:
hellgrauer Wasserkalk m. Mergellagen
Labiatus-Schichten
= Büren-Formation1  2 [Unter-Turon]:
grauer Mergel mit Mergelkalk
Cenoman
(Untere Plänerkalk-Untergruppe)
Cenoman-Kalk
= Brochterbeck-Formation1 [rhotomagense-Schichten, Ober-Cenoman]:
weißer Fettkalk
Cenoman-Pläner
= Baddeckenstedt-Formation1 [varians-Schichten, Mittel-Cenoman]:
grauer Wasserkalk
Cenoman-Mergel
= Herbram-Formation1 [Unter-Cenoman]:
grauer Mergel
Untere Kreide Alb Flammenmergel:
dunkler Mergel
Minimuston:
dunkler Ton
Apt Osning-Sandstein:
Sandstein
Barreme Osning-Sandstein:
Sandstein
Hauterive Osning-Sandstein
Sandstein
Valendis Osning-Sandstein:
Sandstein
Berrias (Wealden) Oberer Wealden:
dunkler Schieferton
Unterer Wealden:
Sandstein u. Schieferton, Steinkohle
Jura Malm Portland Serpulit und Münder Mergel:
Mergel mit Gips
Gigas-Schichten:
Oolithischer Kalk und Mergel
Kimmeridge bunter Ton und Mergel
Oxford Sandstein
Dogger    
Lias    

 

2. Geschiebe Saale-Komplex

Periode: Epoche: Stufe: Unterstufe: Geschiebe:
Quartär Holozän      
Pleistozän Ober-Pleistozän    
Mittel-Pleistozän Saale-Komplex s. nachfolgende Aufstellung!
Holstein-Warmzeit  
Elster-Komplex  
Cromer-Komplex  
Unter-Pleistozän    


Nach Aufsammlungen des niederländischen Geologen Jacob Gosse Zandstra (1927 - 2012) im November 1988 und im Mai 1989 fanden sich in der einstigen Sandgrube in der Voßegge folgende Geschiebe:

  Name des Geschiebes: Anzahl: Gesamt-
Anteile:
Herkunft: Alter (in Jahren): Gletscher nach ZANDSTRA:
  Ostfennoskandien (14,5%): "3. Emsland-Gletscher"
1.1 Åland-Rapakiwi-Granit

1

  Åland 1,6 Milliarden
1.2 Åland-Aplit-Granit

4

  Åland 1,6 Milliarden
1.3 Åland-Quarz-Porphyr

1

  Åland 1,6 Milliarden
  Ostfennoskandien

6

14,6%
   
  Ostsee bei Stockholm
(östliches Mittelschweden) (2%):



"2. Emsland-Gletscher"
2.1 Brauner Ostsee-Quarzporphyr

1

  Oslo-Gebiet 295 – 275 Millionen
  Stockholm und Umgebung
(östliches Mittelschweden) (2%):
3.1 Stockholm-Granit

1

  Uppland 1,8 Milliarden
  Dalarna und Umgebung
(westliches Mittelschweden) (10,5%):
4.1 Dalarna-Granit

1

  Dalarna 1,7 Milliarden
4.2 Bredvad-Porphyr

2

  Dalarna 1,7 Milliarden
4.3 Grönklitt-Porphyrit

1

  Dalarna 1,7 Milliarden
  Mittelschweden und angrenzende Gebiete

6

14,6%
   
  Småland (69%): "Osnabrücker-Gletscher"

"1. Emsland-Gletscher"
5.1 Småland-Granit

27

  Småland 1,8 Milliarden
5.2 Småland-Porphyr

1

  Småland 1,8 Milliarden
  Bornholm (Dänemark) (2%):
6.1 Bornholm-Streifengranit

1

  Bornholm 1,4 – 1,8 Milliarden
  Südschweden und angrenzende Ostsee

29

70,8%

 

Vergleichende Bilder der vorgenannten, als Geschiebe gefundenen Gesteinsarten 3:

1.1 Åland-Rapakiwi-Granit
Rotbrauner, biotithaltiger, porphyrischer Hornblendegranit; die feinkörnige Matrix enthält
Quarz und Feldspat, Hornblende und Biotit; viel runde, bis 2 cm große Kalifeldspäte mit'
einem andersfarbigen Ring; geringe Anzahl rechteckiger Kalifeldspateinsprenglinge; ziemlich
viele mehr oder weniger rechteckige Plagioklaseinsprenglinge; wenige Quarzeinsprenglinge
(ZANDSTRA 1988 4).

Fundort: Finström-Geta, Åland
Sammler: Geologische Kommissionen (später: Zentrales Geologisches Institut (ZGI)), Berlin
Sammlung: Bundesanstalt für Geowissenschaften, Berlin
     

1.2 Åland-Aplit-Granit
Gleichkörniger und porphyrischer, sehr feinkörniger bis mittelkörniger Aplitgranit. Die
porphyrische Struktur wird durch einzelne größere Feldspäte bedingt, tritt aber, da die
Feldspäte genau die gleiche Farbe wie die Hauptgesteinsmasse besitzen, nicht deutlich
hervor. Die Ensprenglinge sind weder stark gerundet noch mit Plagioklashüllen versehen
(HESEMANN 1975 5).

Fundort: Westlich der Brücke über den Sund zwischen Hammarland und Eckerö
Sammler: Dr. Klaus-Dieter Meyer, 1965
Sammlung: Geozentrum Hannover
     
1.3 Åland-Quarz-Porphyr
Rote, rotbraune oder beinahe sschwarze, dichte Grundmasse; eckige und runde, cm-große
Feldspateinsprenglinge ohne Plagioklasring:; stark abgerundete, manchmal in Segmente
geteilte Quarze (ZANDSTRA 1988).

Fundort: Emkarby, Åland
Sammler: Emil Otto Paul Bruno Ramann
Sammlung: Bundesanstalt für Geowissenschaften, Berlin
     
2.1 Brauner Ostsee-Quarzporphyr
Braune, in der Verwitterung braunrote, beinahe dichte, raue Grundmasse;
sehr viele kleine, rötlich (bei Verwitterung weiße) Feldspateinsprenglinge; ziemlich viele
kleine, rauchgraue Quarze und machmal vereinzelt ein größerer; Chloritflecken; Feldspäte
trübe; Einsprenglinge haben oft eine schmale Aureole; Feldspateinsprenglinge überwiegend
1 - 5 mm, aber auch viele kleinere (ZANDSTRA 1988).

Fundort: Strand Pomlerende, Insel Møn, Dänemark
Sammler: Rolf Hanning, Senden-Ottmarsbocholt, 1989
Sammlung: Rolf Hanning, Senden-Ottmarsbocholt
     
3.1 Stockholm-Granit
Biotitgranit; feinkörnig, hellgrau, homogen; bei Verwitterung sehr hell, beinahe weiß;
gleichkörnig; sehr regelmäßig verteilte Minerale; viel glänzender Feldspat, mäßig viel
trüber Plagioklas, grauer Quarz; viele kleine Biotitaggregate; im Bruch sehr charakteristisches,
schwarz-weiß gesprenkeltes, hellgraues Gestein (ZANDSTRA 1988).

Fundort: Vasastaden, Stockholm
Sammler: Sveriges geologiska undersökning Museum
(Museum der schwedischen geologischen Landesanstalt)
Sammlung: Bundesanstalt für Geowissenschaften, Berlin
     
4.1 Dalarna-Granit (hier: Siljan-Granit)
Mittel- bis grobkörnig, blassrot, gewöhnlich gelb oder weiß gesprenkelt. Das dominierende
Mineral ist blass fleischroter, geflammter Kalilfeldspat (ZANDSTRA 1988).

Fundort: Gesundaberget, östlich der Seilbahn auf dem Aussichtsberg, Siljan
Sammler: Dr. Klaus-Dieter Meyer, 1973
Sammlung: Geozentrum Hannover
     
4.2 Bredvad-Porphyr
Grundmasse rot, bei Verwitterung sehr hell; für das bloße Auge dicht oder nahezu dicht;
wenig bis 5 mm lange, rote Kalifeldspäte und sehr wenig kleine, helle Plagioklase; dunkle
Minerale unauffällig; keine Quarzeinsprenglinge; meist richtungslos körnig, seltener etwas
schlierig; verwitterte Geschiebe ähneln hellrotem Sandstein (ZANDSTA 1988).

Fundort: Finnberget, Kuppe P 652, Nacka
Sammler: Dr. Klaus-Dieter Meyer, 1973
Sammlung: Geozentrum Hannover
     
4.3 Grönklitt-Porphyrit (Roter Dala-Porphyrit)
Grundmasse braun bis rotbraun, rotlila, durch Verwitterung auch lilagrau; nahezu dicht bis
leicht körnig; viele sehr kleine Einsprenglinge aus hellem Plagioklas, die meisten als schmale
Leisten; kein oder wenig Kalifeldspat; viele dunkle Flecken aus u.a. Chlorit, Hornblende,
Epidot und Erz; hartes und zähes, schwer zu teilendes Gestein (ZANDSTRA 1988).

Fundort: Nordost-Kante des Grönklitt, beim "Blåbärskullen"
Sammler: Prof. Dr. Klaus-Dieter Meyer, 2006
Sammlung: Geozentrum Hannover
     
5.1 Småland-Granit (hier: Älö-Granit)
Hell- bis braunroter, feinkörniger Granit; viel Mikroklinperthit und sehr viel stark körniger,
blauweißer oder weißer Quarz ± in kurzen Streifen, gemeinsam mit Biotit; Plagioklas nahezu
ausschließlich im Perthit; homogenes Gestein mit Mörtelkonzentrationen entlang der Feldspat-
ränder; der Feldspat einige mm lang (max. 4 - 10 mm); glänzende Spaltflächen bei den
rechteckigen Feldspäten (ZANDSTRA 1988).

Fundort: Insel Älö
Sammler: Rolf Hanning, Senden-Ottmarsbocholt, 1991
Sammlung: Rolf Hanning, Senden-Ottmarsbocholt
     
5.2 Småland-Porphyr (hier: Påskallavik-Porphyr)
Schokoladenbrauner Granitporphyr; mikrogranitische Grundmasse; schwarzgrau, grau, violett
oder braun, seltener rötlich; parallele Anordnung der (linsenförmigen) Einsprenglinge
(ZANDSTRA 1988).

Fundort: Eisenbahneinschnitt Värlebo, südwestlich Oskarshamn
Sammler: Dr. Klaus-Dieter Meyer, 1973
Sammlung: Geozentrum Hannover
     
6.1 Bornholm-Streifengranit (Almindingen-Granit)
Hellrotgrau, mittelkörnig; Haupttypus homogen; viel stark glänzender Mikroklin; arm an
Biotit; Plagioklas unauffällig; Flussspat, Orthit; verstreute rote Flecken (ZANDSTRA 1988).

Fundort: Steinbruch Bjergebakke, Bornholm
Sammler: Dr. Klaus-Dieter Meyer, 1966
Sammlung: Geozentrum Hannover

 

1 aktuelle lithostratigraphische Benennung

Die "Lengerich-Formation" ist lithologisch eine Wechselfolge aus gebankten Kalk- und Mergelkalksteinen. Sie umfasst die ehemaligen Turon-Unterstufen Labiatus-Schichten, Lamarcki-Schichten, Scaphiten-Schichten und Schloenbachi-Schichten. Die Lengerich-Formation ist nur im nordöstlichen Münterland verbreitet und tritt in den Höhenzügen des nördlichen Teutoburger Waldes etwa zwischen Bad Iburg und Rheine zutage. Im mittleren Teutoburger Wald sind die zeitgleichen und gliederbaren Einheiten der Oberen Plänerkalk-Untergruppe die Büren-, Oerlinghausen-, Salder- und Erwitte-Formation (s.o.).  Typuslokalität der "Lengerich-Formation" ist der Steinbruch Hohne der Dyckerhoff AG in Lengerich.

3 Nähere Einzelheiten zu den genannten Geschieben finden Sie online bei "skan-kristallin"!
Ganz herzlichen Dank an die Betreiberin und verantwortliche Autorin der vorgenannten Internet-Seite, Frau Hildegard Wilske, Flensburg, für die Verwendung von Fotos und entsprechenden Texten von ihrer Homepage auf meiner Homepage!

4 ZANDSTRA, Jacob Gosse: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten. Een beschrijving van ruim tweehonderd gesteentetypen (zwerfstenen) uit Fennoscandinavië, Verlag E. J. Brill, Leiden, 1988
(Deutsche Übersetzung: Hildegard Wilske, Flensburg).

5 HESEMANN, Julius: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, Geologisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Krefeld, 1975.


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