Heimat-Geologie Geologische Karte Erdbeben Geologie
Osnabrücker Land
Gertrudenberg
(Osnabrück)
Hüggel
(Hagen a.T.W. / Hasbergen)
Hüls
(Hilter a.T.W.)
 

 

Höhle am Hüggel
durch Erzbergbau oder natürlich entstanden?

von
Hans Morlo

(Je Literaturnennung: interne Ablage-Nr. Jahr Autor: Titel. B bibliographische Daten)

 

Alte Namen für Hüggel:

Alte Namen für Hüggel (Der Name "Hüggel" kommt anscheinend von "Höhle"):

(Dr. Wilhelm Bleicher aus Iserlohn schreibt mir dazu am 30.05.2010 (s. V089, 2010):

"Hüggel würde ich vom Namen her auf Hul (=Hôl) = Loch zurückführen. Die Buchstaben y und i deute ich als orthographische Dehnungszeichen. Da das i dann offenbar als Hiat [Hiatus = Lücke] wahrgenommen wurde, trat reguläre Hiattilgung durch Doppel-g (gg) ein so wie bei 'mäien' = meggen (mähen)."

Zwischen 1186 und 1300: "Die alte Form Huyl geht entweder auf altndd. huvil, der Hügel, zurück, oder auf sonst nicht mehr bekanntes hul, Loch. Hüggel ist richtig fränkisch. Im Ndd. gab es nur hüvel, hövel und ein haugil, von hauch, hoch.

Da der Name des Hofes zwischen 1186 und 1300 Huyle, Huile, Huyel lautet, so könnte der Name für den Berg 'Hüggel' auch auf ein Mißverständnis beruhn. Im Berge befanden sich alte Höhlen, von deren Zwergen eine alte, zweifellos echte Volkssage erzählt. Jene Namensform Huyle könnte das mittelhochdeutsche hüle, die Höhle, wiedergeben sollen." (nach 1924 JELLINGHAUS, S. 58 - 59)

"Vielleicht hat der Hüggel nach den vielen 'Hulen' (Löchern, Höhlen), die an seinen Hängen lagen, seinen alten Namen Huyl oder 'Höhlenberg' erhalten. Die zwischen 1185 und 1300 vorkommenden Wortformen Huyle und Huel für den Hofnamen Hüggelmeyer oder Hüggelhof deuten gleichfalls auf Höhlen hin." (nach 1976 FLAKE, S. 160)

um 1190 Huile Einkünfteregister des Domprobstes Lentfried (nach Justus MÖSER: 4/8, S. 129 und H. JELLINGHAUS: Zur mittelalterlichen Topographie Nordwestfalens, S. 95 und 96 (hier auch Huyle))

1235 Huyl Osnabrücker Urkundenbuch II, Nr. 335 (s. auch WREDE, Ortsregister [lt. 2008 ROTTMANN] und unter 1926 BÖDIGE, S. 57)

13. Jh. "villicus Meyer) de Hülle" (nach 1924 JELLINGHAUS, S. 58)

1447 Huell und Huel

1456 Hyele Dep. 3a1 Gruppe IV Urkunden der Stadt Osnabrück

1464 Huell (nach WREDE, Ortsregister)

1498 Huell "Warendorfer Recess" (nach 1906 BÖDIGE, S. 7)

1586 Hüyel

1592 - 1596 Huill und "Steinkaul auf dem Hüill", Zeugenbefragung (s. unter 2008 ROTTMANN, S. 19 - 19a)

1601 "Berndt und Anna Huielmeiger" (nach 1924 JELLINGHAUS, S. 58)

1676 Huiylberge (s. unter 1676)

1850 Holenberg "[...] ein anderer Holenberg ist im Kirchspiel Hagen" (nach V053 1850 MEYER, D.: Topographisches: Mitteilungen des historischen Vereins zu Osnabrück, Zweiter Jahrgang, S. 88 - 119, Osnabrück, S. 115)

1905 Huyl oder Hühlenberg und am Huyl und Stertenbrinke (s. unter 1905 A.A.).

1920 Huyl und Stertenbrinke (s. unter 1920 BÖDIGE, S. 11)

1926 Huyl oder Höhlenberg (s. unter 1926 BÖDIGE, S. 59)

1992 Huyl, Huel und Huile (s. unter 1992 RÖHRS, S. 32)

 

Eisenerzbergbau am Hüggel, heute Gemeinde Hasbergen:

An den mittelalterlichen Abbau von Eisenerz erinnerten alte Pingen an der Nordseite von Hüggel und Heidhorn. In den letzten Jahren fand man große Mengen von Eisenschlacken, die mir Holzkohle durchsetzt sind. Sie stammen aus Rennfeueröfen und Stuck-/Flussöfen (also mittelalterlich). 1538 errichtete der Graf von Tecklenburg ein 'Berchwerck', welches aber nicht lange Bestand hatte.

In den 1820'er Jahren wurden am Hüggel Probeschurfe abgelegt.

Ab 1839 förderte die 1836/1837 gegründete 'Beckeroder Eisenhütte' (in der Gemeinde Hagen gelegen) am Nordhang von Hüggel und Heidhorn Eisenerz an zwei Abbaupunkten, nämlich der Herminen-Grube und dem Hedwigschacht.

1856 kaufte der neugegründete 'Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein' die Beckeroder Eisenhütte und verlegte den Produktionsschwerpunkt zur neuen 'Georgs-Marien-Hütte', die das Eisenerz in riesigen Tagebauten abbaute. (siehe: Rainer ROTTMANN, Die Beckeroder Eisenhütte, Hagen a.T.W., 2006)" [schriftl. Mitt. Rainer Rottmann, Hagen a.T.W., 2008]

 

Bezeichnung für die Hüggelhöhle: 

Düvellöcker, Düvelslöcker, Höhle im Hüggel, Hüggelhöhle, Winnekenhöhle, Winnekenloch, Winnekeslock, Wülleckeslöcker (d. i. Wolfslöcher), Wüllekeslöcker, Wüllkeslöcker, Wünnekeslöcher, Wünnerkens Loch, Wünnerkesgätter, Wünnerkeslöcker, Wulweckerslöcker, Wulwekerslöcker (d. i. Wolfslöcher, Wölfleinslöcher), Wulweslöcker, Wunderliche Höhle, Wunderlichs Höhle, Wunderlichs Hohl, Wunderlichs Loch, Wunderloch und Wunnerslock.

 

Bezeichnung für die Höhlenbewohner:

der Alte vom Hüggel, Bergmännchen, Erdmännchen, Hüggeler, Hüggelschmied, Hünnerkes, Hünnerskes, lüttke Männkes, Metall-König (mit Berggeistern), Schenunken, Schinonen (Heinzelmännchen, Zwerge, Kobolde), Schmidt, Schnäuwer, Schönaunken, Schönhollen, Sgönauken, Sgönaunken (von sgön, plattd. für schön, und Aunken für Aulken, der Ausdruck für Zwerge), Sgönhaunken, Sgönunken, Spönaunken, wilde Gesellen, Wülleken, Wünnekes, Wünnekessmed und Zwerge.

 

Literaturschau zu einer möglichen Höhle am Hüggel:

I208 ??? ???: [Hüggelstollen]. 3 Karten überlappend mit dem befahrenen Hüggelstollen.

E369 1672 RUMPIUS, Gerhard Arnold: Des Heil. Röm. Reichs uhralte hochlöbliche Graffschafft Tekelenburg. B 144 S.; Bremen [Nachdruck: Hamburg, 1935 und um 1988]

S. 82: "Unter-Erdische Gang" in der Burg Tecklenburg "mit einer starcken eisernen Thüren verwahret [...] Die Thür und der Eingang desselben ist zwar bekannt und besehens werth / der Außgang aber ist niemand bewust / nur daß auff einem bey die zwo Meilen von Tekelenburg abgelegenen Berg / der Hügel genant / eben ein solcher Gang ist / welcher mit diesem / wie davor gehalten wird / überein kommen sol."

1676 Staatsarchiv Münster; Tecklenburg Akten IV, Nr. 1 (Grenz- und Jagdstreitigkeiten zwischen Gr. v. T. B Bisch. v. Osnabr.) Zeugenvernehmung Anno 1676 (zitiert bei ROTTMANN 2008)

S. ?: "[...] 7. in specie wahr, und Zeugen bewußt, alß die Jagd am Huiylberge for Jahren einmahl exerciret worden, daß in den daselbst vorhandenen also genandten Wunderloch Jagt hunde eingelauffen und etliche Tage darin sitzen blieben."

"[...] 8. wahr, daß Zeuge etliche Tage auf solche Hunde gewartet, dieselbe mit ruffen undt blasen suchen herauß zu locken."

E640b 1678 KIRCHER, Athanasius Mundus subterraneus. B 3. Aufl. B Tomus I: 366 S.; Tomus II: 507 S.; Amstelodam

Text und Übersetzung

Tomus II, S. 110: Huic affine referam atque annectam, quod communi omnium ore excepi in Westphalia non procul Osnabrugo in montibus vicinis (credo Iburgensibus) antrum fuisse inexploratorum recessuum, ac Labyrintheis perplexum erroribus, habitatum ab hujusmodi pumilionibus, ac spectris montanis, qui hominum erant mercenarii, maxime exercendo artem fabrilem, pretioque exiguo omnis generis instrumenta culinaria, aliaque affabrè è ferro fabricabant, quae ubi confracta ruptave fuerant, nulla poterant arte humanà refici aut ferruminari. Cujus generis climacem seu instrumentum pro suspendendis lebetibus me Osnabrugi vidisse memini, quod à gente hac montium inquilina confectum affirmabatur. Plurima de hisce passim vulgi rumor ad me deferebat: Feras videlicet venantum elusisse industriam, dum ad speluncae istius asylum refugerent, canesque sectatores vestigia ferarum insecutos hisce in latebris disparuisse, nec reversos unquam. Ego cum locum non viderim, de eo quoque plura non referam. Dicuntur Montani hi Pygmaei solita haec cum hominibus commercia intermisisse, postquam eo in loco, ubi & res & pretium pro iis deponabatur, quispiam ingratus in ignominiam ipsorum alvum exonerasset.

Commorari autem communiter spiritus subterraneos, quos vulgus Pygmaeos vocat, iis in locis, ubi divites metallorum sunt minerae, vel thesauri reconditi, exemplis duobus mihi notissimis comprobabo.

An dies angrenzend werde ich berichten und anfügen, was ich aus dem gemeinsamen Munde aller aufgeschnappt habe in Westfalen, dass nicht fern von Osnabrück in den benachbarten Bergen (ich glaube, den Iburger) eine Höhle gewesen sei mit unerforschten Schlupfwinkeln, verworren durch labyrinthische Irrgänge, bewohnt von derartigen Zwergen und Bergerscheinungen, die der Menschen Tagelöhner waren, besonders durch die Ausübung der Schmiedehandwerks, und für einen niedrigen Preis Küchengeräte aller Art und andere kunstgerecht aus Eisen herstellten, die, sobald sie zerbrochen und geborsten waren, durch keine menschliche Kunst wiederhergestellt oder zusammengeschweißt werden konnten. Von dieser Art erinnere ich mich eine Leiter oder ein Gerät zum Aufhängen von Kesseln in Osnabrück gesehen zu haben, welches, wie man versicherte, von diesem bergbewohnenden Volk hergestellt war. Sehr vieles über diese hinterbrachte mir allerorts des Volkes Gerede: dass nämlich wilde Tiere der Betriebsamkeit der Jagenden entschlüpften, indem sie in der Freistätte dieser Höhle da ihre Zuflucht nahmen, und dass Hunde und Jagdbegleiter, den Spuren der Wildtiere folgend, in diesen Schlupfwinkeln verschwanden und niemals zurückkehrten. Da ich den Ort nicht gesehen habe, werde ich über ihn auch mehr nicht berichten. Es sollen diese Bergpygmäen diese gewohnten Handelsgeschäfte mit den Menschen unterbrochen haben, nachdem an demjenigen Ort, wo die Waren und der Preis für sie hinterlegt wurde, irgendein Undankbarer ganz zu deren Schande seines Leibes Notdurft verrichtet hatte.

Dass aber im Allgemeinen unterirdische Geister, welche das Volk Pygmäen nennt, an denjenigen Orten verweilen, wo reiche Metallminen sind oder verborgene Schätze, werde ich mit zwei mir sehr bekannten Beispielen beweisen.

1716 Staatsarchiv Osnabrück, Rep. 350, Iburg I, Nr. 5085, Brüchtenklage 1716, Klage Nr. 27 (zitiert bei ROTTMANN 2008)

S. ?: "Der Bauer Hüggelmeyer klagt vor dem Brüchtengericht, '[...] daß der alte Nostheide ichme für einen Schnäuwer [plattdeutsch für Hüggelzwerg] ausgescholten und dessen Frau Agnes ihm ehrenrührig nachgerehdet, es gingen zwey Schnäuwer uf dem Hüggelhofe und bräueten und er könnte es darnach machen, daß er der dritte würde.'"

1722 JENISCH, Bergbericht [betrifft den Silbererzbergbau am Silberberg]. B Staatsarchiv Osnabrück, Rep. 100/124 / Nr. 1 (zitiert bei ROTTMANN 2008)

S. ?: "[...] Man siehet daselbst unterschiedlich gemachte pütten oder kuhlen, die aber alle wieder mit Most bewachsen[;] unter anderem eine, bereits tief gegraben und worinne sich einer meiner Leute etliche Klaffter tief hinunter gewaget, aber nicht weiter vor jetzo zu rathen gestanden, also daß man zu den Anbruch der Ertze noch nicht kommen können. [...]"

1722 PAXMANN: Untersuchungen der Silbererze und ein ausführliches Gutachten [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.] (zitiert bei 1906 BÖDIGE, S. 12, und später einsetzend bei 1920 BÖDIGE, S. 11 - 12):

S. ?: "Anfänglich ist uns ohnweit von hier südwärts ein Gebürge gezeiget und in dessen Vorgebürge der sogenannte Gold- und Silberberg. Am Kopfe dieses Berges, so eigentlich der Silberberg heissen soll, finden sich viele Sinken, davon die mehresten etwann Erd-Fälle, die von denen in diesem Berge vorhandenen Höhlen verursacht sein mögen, einige aber scheinen Gruben zu sein, so vor alten Zeiten durch Menschenarbeit sind gemacht worden. Von diesen Gruben . . . . sind jetzo 2 geofnet, die foderste aber völlig ["wieder" nur 1906 enthalten] verlassen und nur die hintere noch in Hand-Arbeit [1920: "Handarbeit sichtbar"] gewesen. Unter diesem Kopfe herunter ostwärts liegen in einem sanften Thale am Goldberg herauf einige alte Sinken (Gruben) und Rudera von uhralten Gebäuden, wobey in denen alten Halden ein und ander Stücke schöne glantzige Ertze (Bleiglanz) vorfallen, wie wir dann davon an diesem Ohrte einige selbst gefunden, die in der Kleinen Probe auf den Centner gerechnet 65 Pfund Bley und 2 loth Silber (?) gehalten haben . . ."

E233 1753 LODTMANN, Carl Gerhard Wilhelm [auch als: Carolus Gerardus Guilielmus]: Spelunca sub monte S. Gertrudis. B In: Monumenta Osnabrugensia. B. S. 128 - 133; Helmstadii, MDCCLIII

S. 133: (Übersetzung Dr. Friedrich KNOKE): "Es befindet sich im Bistum Osnabrück auf dem Hüggel-Berg in der Nähe der Grafschaft Tecklenburg in der Pfarrgemeinde Hagen noch eine andere [außer der Gertrudenberger] Höhle, die nur einen und noch dazu sehr engen Zugang besitzt und hier und da voll ist von verwickelten Wegen und Hohlräumen. Gleichwohl ist diese Höhle weder an Größe noch an Zahl der nach beiden Seiten hinführenden Wege und der Hohlräume mit der unter dem Gertrudenberg vergleichbar. Diese Höhle erwähnt RUMP (n). Ich glaube, über sie dasselbe, was ich über die frühere gesagt habe [von Menschen gemacht; Versteck in Notzeiten oder Ort sakraler Feiern], sagen zu müssen. Denn ich kann sie kaum von den Silberbergwerken herleiten (o)."

Fußnote n = "Beschreibung der Gr. Tecklenb., S. 82" [s. 1672 RUMPIUS]

Fußnote o = "Erdm., S. 217" [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

E779 1760 VON STEINEN, Johann Diederich: Historie der Stadt Lippe oder Lipstadt und der Grafschaft Tecklenburg. B Westphälische Geschichte, Theil 4, das XXIX. Stück, S. 879 ff.; Lemgo

S. 1049: Gang kurz genannt.

S. 1051: Gang vom "Schlos" Tecklenburg zum Hüggel, ähnlich wie 1672 RUMPIUS

1763 Auf einer Karte, der "Mappe der Wulfter Burgfreyheit", die dem 1766 in Wien erschienenen Werke von Fr. W. Taube über die Gerichtsbarkeit und andere Gerechtsame der Burg Wulften (bei Osnabrück) beiliegt, ist "Wunderliche Höhle" (auf Karte Anlage 1) bzw. "Wunderlichs Höhle" (auf Karte Anlage 2) eingezeichnet [s. die beiden Versionen in den Anlagen 1 und 2] (auch erwähnt 1770, bei 1926 BÖDIGE, S. 59, 1928 BORCHELT, S. 8, 1976 FLAKE, S. 161 und 1992 RÖHRS, S. 32).

Mappe der Wulfter Bergfreyheit

Anlage 1

 

Mappe der Wulfter Bergfreyheit

Anlage 2

  

1765 - 1767 BUSCHE, G.W. & BENOIT, F.C.: Specielle Carte des Hochstifts Osnabrück. B Staatsarchiv Osnabrück, K100, Nr. 6 H, Blatt 16 (s. Anlage 3)

[...] Ferner zeigt die Karte ein kleines bewaldetes Flurstück an der Nordostflanke des Heidhorn, welches den Flurnamen 'Wiedbusch' trägt." (schrift. Mitt. Rainer Rottmann, 2008) [Diese Stelle entspricht der Lage der "Höhle" auf der Karte von 1763]

 

Specielle Carte des Hochstifts Osnabrück
Anlage 3

 

1770 Nützliche Beylagen zum Osnabrückischen Intelligenzblatte. [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.] (lückenhaft bei 1905 A.A. und vollständig zitiert bei 1906 BÖDIGE, S. 16 - 17, wie hier zitiert):

S. ?: "Auf dem Hüggelberge, etwa zwo Stunden von der Stadt Osnabrück, gegen Südwesten, findet sich eine Gruft, die auf der Mappe, welche der Taubischen Deduction über die streitigen Gerechtsame des Hauses Wulften beygefüget ist, Wunderlichs Höhle genannt wird. [s. 1763] Der Augenschein giebet, dass diese Gruft oder Höhle durch Menschen Hände gemacht ist. Sie liegt am Abhange des Berges, und beynahe an dem Fuss desselben, solchergestallt, dass der Eingang nicht gegen den Berg im Westen, sondern gegen den Abhang, im Osten, gehet. Vor dem vormahligen Berges, Eingange, der jetzo so verschüttet ist, dass ohne Aufräumung eine Untersuchung nicht angestellet werden kann, findet sich eine Vertiefung, und die Erde, welche diese Vertiefung ehemals ausgefüllet hat, liegt in einer Erhöhung gegen den Fuss des Berges, und zwar in einer solchen Vermischung, dass darin gar keine natürliche strata wahrzunehmen sind.

Der Sage nach soll diese Gruft schräg in die Erde gehen, und vormals, wenn man einige Schritte hinuntergestiegen, ein ziemlich grosses Gewölbe, gleich einer Kammer, anzutreffen gewesen seyn.

Es entstehet demnach die Frage, zu welchem Ende diese Grube angeleget sey?

Der Grund des Hüggels ist ein Sandstein, der, soweit man denselben unbedeckt gesehen hat, an der Südseite des Berges von ziemlicher Festigkeit und Härte, und weiter gegen Osten und Norden weicher und loser ist, überall aber hin und wieder, durch seine Farbe, eine Spur von eingemischten Eisen zeiget. Bey der Gruft selbst liegen etliche, dem Anschein nach, aus der vorbemeldeten Vertiefung ausgeworfene Sandsteine, welche in kleinen Höhlungen einen Kiess von Eisenfarbe beherbergen, und die Farbe der Steine selbst lasset in dieser Gegend einen stärkeren Eisengehalt vermuten.

Sollte vormals an dieser Stelle nach Eisenstein gegraben B Sollte daselbst Eisen gewonnen, und gut gemacht sein?

Die bekannte Tradition, welche die Anwohner des Berges noch nicht ganz unglaublich finden, dass ein Geist, Genius, oder vielleicht der Teufel, den noch viele für einen Tausendkünstler halten, vor dem Eingange der Gruft, einen Tisch oder Bude mit allerley, sonst guter, nur verkehrt gemachter Eisenware solange einen Handel getrieben habe, bis derselbe von einem benachbarten Colono [Bauern] durch beträchtliche Bezahlung gestöhret worden, gibt der Vermutung einige Wahrscheinlichkeit; und wo ist alles Holz geblieben, womit der Hüggel vermutlich gleich den benachbarten Bergen vormals bedeckt gewesen ist?

Man wünschet in diesen Blättern einen Unterricht zu erhalten:

Ob sich in der Geschichte des Hochstifts Spuren finden, dass ehemals am Hüggel, besonders aus der Wunderlichs Höhle, Eisenstein gewonnen worden?

Zu welcher Zeit darnach gegraben worden, und wenn sich die Arbeit geendiget hat, oder auch

Ob jemand sonst eine Nachricht von dem Ursprunge der Höhle zu geben weiß.

 

1787 DU PLAT, J.W.: Carte von der Feldmark die zum Fürstlich Osnabrückischen Amte IBURG gehörigen in Kirchspiel St. CATHARINEN gelegenen Bauerschaften OHRBECK und HASSBERGEN. B Staatsarchiv Osnabrück, K 100, Nr. 1 H IV, 16 a+b (Du Plat'sche Landesvermessung 1787) [Anlage 4]

Du Plat'sche Landesvermessung

Anlage 4

 

"Auf der Karte der Du Plat'sche Landesvermessung von 1787 sind am Nordosthang des Heidhorn fast am Fuße desselben 8 Kuhlen (= Pingen ?!) eingezeichnet, nämlich 7 kreisrunde und eine länglich ovale. Die Form der letzteren hat Ähnlichkeit mit der 'Wunderlichs Höhle' auf der 1763 erstellten 'Mappe der Wulfter Burgfreiheit'.

Der Bereich, in dem auf der Du Plat'schen Karte die Kuhlen eingezeichnet sind, trägt auch auf späteren Vermessungskarten [aus welchem Jahr? s. Anlage 6] noch die Flurbezeichnung 'In den Kuhlen'." (schriftl. Mitt. Rainer Rottmann, 2008) [s. auch die Karte von 1952 Anlage 5 mit einem berichtigenden Hinweis]

Geologische Karte

Anlage 5

  Vermessungskarte

Anlage 6

 

1816 GRIMM: Deutsche Sagen, Nr. 157 [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. ?: Sage wie Sage 362 von 1848 KUHN & SCHWARTZ (lt. S. 10, Fußnote 4 von 1930 HAGGERTY KRAPPE als Herkunft der dort gedruckten Sage.)

1817 Hans Peter FEDDERSEN der Ältere (aus Schleswig-Holstein, geb.: 09.01.1788, gest.: 23.09. 1863): Tagebuch eines dänischen Soldaten von 1813 bis 1814 oder das merkwürdigste Jahr meines Lebens. B Tondern 1817, neu hrsgg, 1913 Berlin

S. ?: "Jenseits Osnabrück mußten wir über sehr hohe Berge. Es war eine schlimme Sache für die Pferde, die Wagen hinauf zu ziehen; denn es dauerte so lange. An einer Stelle war seitwärts eine große Höhlung im Berge; da konnte man recht sehen, wie er imwendig beschaffen war; er bestand aus lauter Steinen, die stückweise groß und klein aufeinander lagen, doch so, daß die geraden und eckigen Fugen dicht aneinander schlossen. Erde war gar nicht dazwischen, aber obenauf wohl einige Ellen tief Lehm. Heide wuchs fast allenthalben auf diesen Bergen und kleine Birken dazwischen, auch wohl anderes Gebüsch und kleine Tannenwäldchen.

Hinter dem Gebirge lag der Flecken Iburg mit dem Schlosse [ ...]"

(Die Überfahrt nach Iburg erfolgte am 12. April 1814.)

(nach FANGMEIER, Wilhelm: Marsch nach Osnabrück und Umgebung. In: Heimat-Jahrbuch "Osnabrücker Land 1983", Quakenbrück 1982) [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.] [elektr. Mitt. von Horst Grebing]

E655 1821 STÜVE, Johann Carl Bertram: [Brief an FROMMANN vom 28. März 1821]. B Akte Nachlaß Stüve S2 F14 Nr. 1, S. 40 ff. [nicht von STÜVE veröff., sondern von VOGEL (E231 1959 VOGEL, Walter (Hrsg.): Briefe Johann Carl Bertram Stüves. 1. Band 1817 - 1848. B [Notiz zum] 28. III. 1821. B 626 S., 3 Abb.; Göttingen)]

S. 4 - 5: "Ferner soll sie [die Gertrudenberger Höhle] mit einer anderen Höhle 1 1/2 Stund auf der anderen Seite der Stadt, in der einst der Teufel unter dem Namen Meister Wunderlich eine Schmiede-Werkstatt hielt und seine Kunden mit unverwüstlicher Arbeit bediente (wie denn auch die Bauern dort dergleichen noch haben) woher sie auch noch Wunderlichs Loch heißt, zusammenhängen, aber das ist noch unwahrer [als die Behauptung vorher, die Gertrudenberger Höhle gehe bis zum Dom in Osnabrück].

[...] und man erzählt, daß diese [Hohlräume im Hüggel] sich noch weit von dem berge fort bis jenseits Osnabrück erstrecken, wo sie bei St. Gertruden wieder ans tageslicht führen, und man früher durch eine große thür, die jedoch jetzt durch davorgelegte große eisenstangen verschlossen ist, in dieselben hat hineingehen können."

E079 1824 T[YREL]L, F[erdinand Franz Anton] & S...S, W.: Beiträge zu einer Stein- und Höhlen-Reise durch Westphalen [1. Teil]. B Hamm'sches Wochenblatt hauptsächlich zur genauern Kunde der westphälisch-rheinischen Geschichte (= Westphalia, 1), No. 34 vom 18. August 1824, S. 159 - 162; Hamm [weitere Teile in No. 35 (vom 25. August 1824, S. 163 - 165), No. 36 (vom 1. September 1824, S. 169 - 170) und No. 37 (vom 8 September 1824, S. 173 - 177)]

S. 161: "In eben diesem Bisthum Osnabrück, an der Gränze der Grafschaft Tecklenburg, im Kirchspiel Hagen, ist im Bergehügel noch eine Höhle; ihr Eingang ist sehr enge, inwendig hat sie viele Irrwege und Höhlen, sie hat aber nicht den Umfang wie jene unter dem Gertrudenberge." [TYRELL hat die Höhle wohl nicht befahren; der Text lautet fast wie bei 1753 LODTMANN und bei 1770 Nützliche Beylagen.]

NV390 1826 HOFFMANN, Fr[iedrich]: Ueber die geognostischen Verhältnisse der Gegend von Ibbenbühren und Osnabrück. B In KARSTEN, C.I.B. (Hrsg.): Archiv für Bergbau und Hüttenwesen. B Zwölfter Band, S. 264 - 336, Dreizehnter Band, S. 3 - 34, 1 Zeichnung und S. 218 - 282

S. 283 - 284: "[...] Dieses Schieferflötz wird von einem, etwa 10 Fuß starken Lager, eines eigenthümlichen Kalksteins bedeckt. [...] Man sieht ihn ehen [eher?] geschichtet in 22 - 4 Zoll starken Platten getheilt, welche durch eine Menge von senkrechten Klüften zu würfelförmiger Absonderung neigen. Häufig enthält er kleine Höhlungen, in welchen Kalkspath oder Brauneisenstein, drusige und traubige Überzüge bilden, und zollstarke Nester von großblättrigem weißem Schwerspath."

S. 284 - 285: "Nirgends sieht man auf dieser Erstreckung das Kupferschieferflötz und seine nächsten Begleiter wieder deutlich zu Tage ausgehn. Ob es auch hier von Erzen durchdrungen sey, weiß ich nicht; merkwürdig ist es indeß, die ganze Oberfläche des älteren Flötzkalk von unzähligen, sehr alten Gruben durchwühlt zu sehen, über deren einstige Bestimmung ich vergebliche Nachforschungen anstellte. Ins Gebiet dieses Kalksteins fällt zugleich eine Höhle, das sog. Winneken=Loch. Ihre Öffnung ist sehr eng und offenbar noch künstlich erweitert; doch soll sie tiefer größere Weitungen haben, und ihre Erstreckung noch unbekannt seyn."

S. 286 - 287: "Im Silberberge kennt man in diesen Gängen, von Schwerspath umhüllt, häufige Bleiglanznester. Sie haben dem Berge den Namen gegeben und bergmännische Arbeiten veranlasst, von welchen deutliche Spuren noch sichtbar sind. Auch im Dompropst=Sundern zeigen sich Spuren einer Grube, welche man die Silberkuhle nennt, auf deren Halde ich Schwerspath und Rauchkalk ausgeworfen sah."

E940 1840 HARRYS, Herrm[ann]: Volkssagen Märchen und Legenden Niedersachsens. Erste Abtheilung. B 94 S.; Celle

S. 89 - 94: Sage "56. Der Schmidt am Hüggel. (Osnabr. Bürgerbl.) [Das Original aus dem Bürgerblatt liegt d. Verf. nicht vor.] Zwei Stunden von Osnabrück liegt der Hüggel, der ehemals reiche Gold- und Silbergruben gehabt haben soll. Die Bewohner der Umgegend wissen von der weiten Höhle, die sich in dem Berge befindet, mancherlei Wunder zu erzählen. Wo am schroffen Abhange des Hüggels der Holzweg durch die Bergschlucht nach dem Dorfe Hagen führt, soll vor langer Zeit ein Schmied gehaust haben, der nicht wie andere Menschen gewesen ist, aber dem ungeachtet die beste Schmiedearbeit geliefert hat. Er war ein treuer Gatte, ein sorgsamer Vater für seine Kinder und sein Gesinde gewesen, wohltätig gegen Fremde und hatte nie einen armen Wanderer vor seiner Thür vorüber gehen lassen. Eines Sonntags aber, als des Schmieds Hausfrau gerade aus der Kirche nach der Stadt zurückkehrte, wurde sie vom Blitze erschlagen. Darüber gerieth der Schmied in Verzweiflung, murrte gegen Gott selbst, wollte von keinem Troste wissen und sogar seine Kinder nicht mehr sehen. Nach einem Jahre verfiel er in eine tödtliche Krankheit, und in der letzten Stunde kam ein unbekannter Mann zu ihm, von ehrwürdigem Ansehen, mit einem langen weißen Barte, der trug ihn in die hohlen Klüfte des alten Hüggels, daß er zur Büßung seines Frevels und zur Läuterung seiner Seele im Hüggel herumwandern und Metall-König seyn sollte, bis der Berg keine Ausbeute mehr liefere; dabei sollte er am Tage ruhen und des Nachts für seine irdischen Brüder nach wie vor Guthes thun.

In den kühlen Schachten erwachte sein frommer, wohlthätiger Sinn wieder. Gold und Silber, das wußte er wohl, macht nicht glücklich, mühsam schleppte er deshalb aus den schwächsten Adern das nützliche Eisen herbei, und soll in früheren Zeiten auch Haus- und Ackergeräte verfertigt haben. Später beschränkte sich seine Arbeit nur auf das Beschlagen der Pferde. Vor der Höhle war ein Pfahl eingesenkt, an welchen die Landleute ihre Pferde zum Beschlagen banden, wobei sie aber nicht unterlassen durften, den gehörigen hergebrachten Arbeitslohn auf einen daneben befindlichen großen Stein zu legen. Der Hüggeler, so nennen sie den Schmied, wollte aber von Keinem gesehen und in seiner Höhle nicht gestört seyn.

Einmal unternahm ein verwegener Bursche aus Habsucht, in die Höhle zu kommen. Er sammelte einen Arm voll grüner Zweige, zünde sein Grubenlämpchen an, und trat unter die hohe schwarze Decke der Höhle. Da ward ihm nun die Wahl schwer, rechts und links thaten sich Gänge auf. Auf gut Glück wählte er den Gang zur Rechten. Bald war sein Vorrath von Zweigen, womit er seinen Weg bezeichnen wollte, verbraucht; umkehren und neue holen, wollte er nicht.

So kam er an eine hohe eiserne Thür am Ende des Ganges; die machte ihm auch noch wenig zu schaffen: zwei kräftige Schläge mit der Axt und die Thür flog weit auseinander, aber der Luftzug blies ihm dabei sein Grubenlämpchen aus. Nur herein! rief eine helle, kreischende Stimme, die ging ihm tief in seine Seele; halb betäubt trat er näher. Von der Wölbung der Decke und aus den Seitenwänden leuchtete ein wunderbares Licht, an den starken Pfeilern und glatten Wänden schwebten seltsam zuckende Bilder wie Schatten auf und ab; der Metall-König, mitten unter kleinen mißgestalteten Berggeistern, und seine Diener zu beiden Seiten, saßen auf einem langen Balken gediegenen Silbers, um einen ansehnlichen strahlenden Goldhaufen; sie mochten wol eben gezecht haben. Nur herein, Freund! kreischte noch einmal die Stimme; nimm Platz an meiner Seite. Es stand noch ein leerer Sitz da, der schien aber dem Burschen gar nicht zu behagen. Warum denn so verzagt? Sey getrost, Dir soll kein Leid geschehen; wie Du gekommen bist, werden wir Dich wieder heim senden. Doch wir wollen Dir noch ein paar gute Lehren mit auf den Weg geben. Sofern Du Dich darnach kehrst, kannst Du noch Einiges retten, wo sonst Alles verloren wäre. Tritt hier an diese Tafel. Leichenblaß und wankend trat der Bursche heran. Mißmuth über den Verfall Deines Hab' und Guts verleitet Dich, daß Du ausschweifend wirst, Deine Arbeit versäumst und nach verbotenen Schätzen suchst. Ändere Deinen hartnäckigen Sinn, so wirst Du Steine in Gold verwandeln; laß ab von Dienem Hochmuth, so wirst Du Gold und Silber vollauf in Deinen Kisten und Schränken haben. Du wirst unermeßliche Schätze auf einmal ohne Dein Zuthun sammeln; bedenke, wie gefährlich das ist, und wie oft es fehl schlägt. Wühle Deine Äcker und Gärten durch, baue Diene Wiesen und Hügel an, so wirst Du Dir ergiebige Gold- und Silberminen schaffen.

Wie der Metall-König das gesagt hatte, erhob sich ein Gekrächze wie von Raben, und ein Zischen und Sausen wie von Nachteulen, und ein Sturmwind fuhr dem Mann brausend entgegen, und trieb ihn mächtig und unwiderstehlich durch die dunklen, feuchten Gänge zur Höhle hinaus. B Wie der Bursche wieder glücklich im Freien war, gelobte er sich, nach den Worten des alten Hüggelers zu thun, aber niemals wieder seine Klause aufzusuchen.

Einige sagten, zuletzt sey dem Hüggeler sein Unmuth wieder gekommen, er sey nicht mehr wohlthätig gegen die Landleute gewesen, sondern habe oft glühende Pflug-Eisen in die Höhe geschleudert, und die Bauern damit unnöthiger Weise in Angst und Schrecken gesetzt, woraus sie denn vermuthet, daß es mit den Silber-Gruben wol bald ein Ende nehmen werde."

E013 1841 FREILIGRATH, Ferdinand & SCHÜCKING, Levin: Das malerische und romantische Westphalen. B 236 S., 30 Stahlstiche; Barmen (W. Langewesche) und Leipzig (Friedr. Volckmar) [Nachdrucke 1974 und 1980; alle weiteren Aufl. unter: SCHÜCKING, Levin & FREILIGRATH, Ferdinand: 2. Aufl. 1872, Nachdruck 1962 und 1977, 3. Aufl. 1890, 4. Aufl. 1898]

S. 112: Gang vom Schloß Tecklenburg zum Hüggel, ähnlich wie 1672 RUMPIUS

V036 1845 WOLF, Johannes Wilhelm (Hrsg.): Deutsche Märchen und Sagen. B XXIII + 605 S., Ill., 3 Kupfern; Leipzig (F. A. Brockhaus)

S. 190: Sage: "73. Zwergloch bei Osnabrück Kircheri mund. subterran .VIII. 4, 2. [s. 1678 KIRCHER: WOLF hat den KIRCHER-Text ohne persönlichen Bezug übersetzt, den Anfang stark gekürzt und den letzten Absatz weggelassen.]

Bei Osnabrück in den Bergen (Iburgenso) findet man eine Höhle mit unzähligen Irrgängen, die von Zwergen bewohnt werden. Diese machten um geringen Preis den umwohnenden Bauern allerhand Schmiedearbeiten in Eisen, auch andern Hausrath; war etwas zerbrochen, das durch keine Menschenhand wieder ganz gemacht worden wäre, die kunstreichen Zwerge thaten es mit Leichtigkeit. In Osnabrück sah ich ein Hangeisen, woran man die Kessel übers Feuer hing, das hatten die Zwerge gemacht. Viel erzählte man sich von ihnen, so z. B. daß das Wild in jene Höhle flüchtete, und setzten die Hunde ihm nach, dann kämen sie nicht wieder zum Vorschein. Diese Erdmännchen werden jetzt fast gar nicht mehr gesehen und haben den Umgang mit Menschen fast ganz aufgegeben; es hat nämlich einmal ein muthwilliger Bube, der auch viel Gutes von ihnen empfangen, ihnen zum Danke seinen Koth auf die Stelle gemacht, wo man ihnen gewöhnlich den Lohn für ihre Arbeiten hinzulegen pflegte."

E941 1848 KUHN, A[dalbert] & SCHWARTZ, W.: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche. B 560 S.; Leipzig

S. 312: Sage: "361. Die Bergmännchen in Iburg. Mündlich.

In Iburg haben sich früher viele Bergmännchen aufgehalten, die haben dort bei einem Bauer besonders einen Schimmel gefüttert, der ist stets viel besser im Stande gewesen als die anderen Pferde, und oft hat man eine Stimme rufen hören: noch 'ne matte förn witten! Auf den Spinnrädern dieses Bauern hat auch nie der Flachs gefehlt und sein Brot ist immer viel schöner gewesen als das anderer Leute. Weil nun niemand gewußt woher das kam, hat mal ein Knecht beschlossen dahinter zu kommen, hat sich über Nacht versteckt und da gesehen, wie eine Menge kleiner Bergmännchen in ganz zerlumpten Kleidern hervorgekommen sind. Da hat er alles dem Bauer erzählt und der hat sogleich ganz neue Kleider hingelegt, welche auch am andern Morgen fort waren; aber seitdem sind auch die Bergmännchen nicht wiedergekommen." [Ohne Höhlennennung]

S. 312: Sage "362. Bergmännchen schmieden. Mündlich aus Basum.

Die Bergmännchen in Iburg (bei Osnabrück) haben in alter Zeit auch viel Schmiedearbeit getan. Die Leute haben ihnen nur das Eisen an einen gewissen Ort [vor die Höhle] legen dürfen, dann hat das Gerät am anderen Morgen auf derselben Stelle fertig da gelegen, und dafür hat man nur eine sehr geringe Bezahlung hinlegen brauchen. Einer hat aber einmal einen Dreck anstatt Geld hingelegt, und seitdem haben sie nicht mehr geschmiedet."

--- 1850 ??? Hinweis auf (lt. K296 1893 MÜLLER, J.H. [posthum]): Mitteilungen des hist. Vereins zu Osnabrück 1850, S. 114" [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

E942 1850 KUHN, A[dalbert]: Westfälische Sagen und Gebräuche. B Germania, Neues Jahrbuch der Berlinischen Gesellschaft für Deutsche Sprache und Alterthumskunde, 9, S. 93 - 102; Berlin

S. 93 - 96: Sage "Die Schönaunken.

[1. Sage] Im Hüggel, einem berge zwischen den orten Ohrbeck und Hagen in der nähe von Osnabrück haben vor alters leute gewohnt, die man die Sgönaunken, Sgönhaunken oder Sgönunken genannt, ihnen aber auch wohl die namen Hünnerskes oder wilde gesellen gegeben. Sie haben sich in den im berge befindlichen höhlen aufgehalten, welche man wünnerkesgätter, wüllekeslöcker oder wulweckerslöcker geheißen und man erzählt, daß diese sich noch weit von dem berge fort bis jenseit Osnabrück erstrecken, wo sie bei St. Gertruden wieder ans tageslicht führen, und man früher durch eine große thür, die jedoch jetzt durch davorgelegte große eisenstangen verschlossen ist, in dieselbe hat hineingehen können.

Diese Sgönaunken nun haben den bewohnern der umgegend allerhand geräthe geschmiedet, namentlich pflugeisen und brandröste, und die waren so vortrefflich, daß gar kein vergang an ihnen war, und viele leute noch dergleichen bis auf den heutigen tag aus alter zeit haben, denn jetzt schmieden die Sgönaunken nicht mehr. Dabei ist noch merkwürdig, daß alle diese brandröste einerlei form haben; sie bestehen nämlich aus länglichen dreifüßen, die an der spitzen seite eine handhabe in der gestalt eines sitzenden hundes haben und dazu dienen das holz auf dem herde hohl zu legen.

Man erzählt nun, daß die Sgönaunken unsichtbar gewesen, und daß wer ein geräthe von ihnen hat haben wollen, seine bestellung habe auf einen schreiben und diesen auf einen vor der höle stehenden tisch legen müßen, dann habe er das bestellte am andern tage gefunden, aber auch den preis dafür sogleich auf den tisch legen müßen*).

Nun ist aber einmal ein Hüggelmeier gewesen, der bestellt bei den Sgönaunken ein pflugeisen und kommt anderen tages um das bestellte zu holen, findet es auch, und 'mäket sin behoves.' Das ist ihm aber fast übel bekommen, denn als er sich eilig auf seinem pferde davon gemacht, ist es ihm in gestalt eines glühenden rades, andere sagen wie ein glühendes pflugeisen, nachgeeilt und er hat nur mit mühe und noth noch seinen hof erreicht, wo in dem thorpfosten noch lange nachher die stelle sichtbar gewesen, an welcher das glühende rad oder pflueisen hinter ihm hineingefahren. Als er aber in seinem hofe gewesen, hat er draußen eine stimme gehört, die hat ihm nachgerufen, das solle der neunte Hüggelmeier noch entgelten. Und so ist es auch gekommen, denn es hat den Hüggelmeier und seine nachkommen viel unglück in der wirthschaft befallen; aber jetzt müßen sie wohl über den neunten hinaus sein, denn jetzt geht es ihnen wieder gut.

[2. Sage] In Sutthausen bei Osnabrück ist auch einmal ein herr von Stahl gewesen, den hat die neugierde getrieben, zu wißen wie es in der höhle aussehe, darum hat er am eingang der Wulweckerslöcker eine schnur befestigt und ist nun hineingegangen. Wie er aber schon tief drinnen gewesen, ist die schnur gerissen und er ist lange darin umhergeirrt, bis er endlich, wie einige sagen, eine große rüde erblickt hat, der er nachfolgt und in große räume gekommen, wo stühle, bänke, tische und allerlei geräthe an den Wänden umherstanden, auch oben an der decke ein gewaltiger eisenstein an einem dünnen faden hing. In dieser höle aber saß eine alte und spann und zu ihren füßen lagen zwei große schlafende doggen; als diese nun den herrn von Stahl erblickte, trat sie auf ihn zu und warnte ihn, die doggen ja nicht zu wecken, sonst würden sie ihn zerreißen; darauf aber hat sie ihn wieder aus der höle herausgeführt und er hat der Kirche zu Hagen für seine glückliche errettung zwei wiesen geschenkt, weshalb noch allsonntäglich für ihn dort gebetet wird. [s. dazu die Urkunde von 1466 aus dem Hagener Pfarrarchiv: Ritter Wilhelm Stael schenkt der Kirche in Hagen eine Wiese (lt. schriftl. Urkundenübermittlung von Rainer Rottmann 2008).]

Andere erzählen, der herr von Stahl habe, als er so in der höle umhergeirrt, gelobt alle morgen vor sonnenaufgang unserem herrn zu füßen zu fallen, und da habe er glücklich den ausgang gefunden; noch andere sagen, er habe gelobt, von jedem bäcksel, das auf seinem gute gemacht würde, ein brot den armen zu geben, und so sei er denn glücklich aus dem berge gekommen. B Es wird auch noch erzählt, im besitz der familie von Stahl sei auch noch bis auf den heutigen tag eine silberne kanne, die ihnen die Sgönaunken geschmiedet hätten, und diese soll die jahreszahl 1500 tragen.

[3. Sage] Ein bauer aus Ohrbeck erzählte auch von nur einem schmied im Hüggel, der sich unsichtbar machen können und das bestellte geräthe gegen zahlung auf den vor der höle befindlichen tisch gelegt.

[4. Sage] In Sterlebrink kam einmal eine frau in die wochen und ging ehe sie ihren kirchgang gethan aus; da ist sie plötzlich in die höle im Hüggel geführt worden und hat dort rüden säugen müßen, so daß, als sie wieder herauskam, ihre brüste so lang geworden waren, daß sie sie hat über die schultern schlagen können. Bald darauf sind auch die Sgönaunken zu ihr gekommen und haben von ihr zwei tonnen butter verlangt, denn wenn sie die nicht erhielten, so müße sie täglich wieder in den Hüggel und rüden säugen. Da hat sie das verlangte denn eilig hingeschafft, um nur von der furchtbaren strafe loszukommen.

[5. Sage] Die Sgönaunken haben auch oft den leuten der umgegend die kinder vertauscht und die ihrigen statt derselben hingelegt, hat man diese aber zum sprechen bringen können, so haben sie sie wieder wegholen müßen. Das ist auch einmal einer Frau begegnet, die hat gar nicht gewußt, wie sie das wechselbalg zum sprechen bringen könne, da hat ihr einer gerathen, sie solle eierschalen auf das feuer setzen und darin brauen. Das hat sie denn auch gethan, und als die schalen nun über dem feuer gestanden, hat sich das kind erhoben und gesprochen: 'Siebenmal hab' ich den Bremer wald abbrennen sehn und habe solch brauen noch nicht gesehn!' und kaum hat es das gerufen, da ist auch ihr kind schon wieder da gewesen und das wechselbalg verschwunden. [Die Sgönaunken kommen zwar vor, aber nicht die Höhle im Hüggel.]

[6. Sage] Oft sind Sgönaunken auch, wenn die leute abends den brotteig eingesäuert, in der nacht gekommen und haben ihn geknetet, so daß man am anderen morgen alles bereit gefunden. Das ist auch mehrmals auf einem bauerhofe geschehen und der knecht hat sich deshalb einmal abends hinter dem troge versteckt, da sind denn zwei Sgönaunken gekommen und haben angefangen zu kneten; mitten in der arbeit hat der knecht aber eine bewegung gemacht, da hat der eine gesagt: ''t wegget sik,' [es bewegt sich] aber der andere hat geantwortet: 'kett men tau, kett men tau!' (knet nur zu!) Als das der knecht gehört, ist er mit einem knüppel hervorgesprungen und hat sie fortgejagt, und seitdem sind sie nicht wieder gekommen." [Die Sgönaunken kommen zwar vor, aber nicht die Höhle im Hüggel.]

Fußnote in Sage 1, 3. Absatz: *) = "Vgl. Germania VIII, 217. Schwanensage 533. H."

V045b 1853 BECHSTEIN, Ludwig: Deutsches Sagenbuch [Nachdruck (Ost-)Berlin 1987]. B 813 S.; Leipzig

S. 76 - 77: Sage: "Hüggele-Schmied

Nahe beim Dorfe Hagen, in der Nähe von Osnabrück, ist ein Erzberg gelegen, der heißt der Hüggele, darin hat es vordessen Goldes und Silbers in Fülle gegeben, und hatte auch eine Höhle, in der wohnte ein seltsamer Schmied, in manchen Dingen dem Grinken-Schmied verwandt. Er war ein guter Mann beim Leben gewesen und hatte in Osnabrück gewohnt, aber als an einem Sonntag seine Frau aus der Kirche ging und vom Blitz erschlagen wurde, da war er in Verzweiflung gefallen, hatte gegen Gott gemurrt und sich selbst verwünscht. Und da war ein ehrwürdiger alter Mann zu ihm gekommen mit langem weißem Bart, der hatte ihn heißen mit sich gehen und hatte ihn in die Höhle am Hüggele geführt, da solle er über die Berggeister die Aufsicht führen und selbst schaffen und durch rastlose Arbeit büßen. Da hat der Hüggeler streng geschafft und gehämmert, viele Geräte gefertigt, auch die Pferde beschlagen, die Leute kamen dann, banden das Pferd an einen Pfahl und verließen es auf einige Zeit. Wenn sie wiederkamen, war es beschlagen; da legten sie den Lohn auf einen Stein und führten das Pferd hinweg. Sehen ließ sich der Hüggele-Schmied niemals. Ein Bursche von Habsucht verblendet, drang einstmals in Hüggele-Schmieds Höhle ein und heischte Gold von ihm. Hüggele-Schmied schenkte ihm eine goldene Pflugschar. Kaum war er heraus, so wollte er proben, ob sie auch wirklich Gold sei, und fuhr mit der Hand daran. Im Nu hatte er sich die ganze Hand verbrannt, und was in der Höhle Gold geschienen, war beim Tageslicht nur Glut. Dann war es eine Pflugschar aus Eisen. Hätte der Narr fleißig mit ihr geackert, wäre er reich geworden, so aber verfluchte er die Pflugschar und den Hüggele-Schmied ob der verbrannten Hand, da fuhr die Pflugschar in die Erde hinein und war dagewesen, im Hineinfahren aber erglänzte sie doch wieder wie gediegenes Gold."

E938 1855 KUHN, A[dalbert]: Die Sprachvergleichung und die Urgeschichte der indogermanischen Völker. B Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung, 4, S. 81 - 124; Berlin

S. 98: Kurze Inhaltsangabe der 1. Sage von 1850 KUHN.

E944 1855 SIMROC

K, Karl: Handbuch der Deutschen Mythologie B mit Einschluß der nordischen. B 595 S.; Bonn

S. 469: erwähnt "Schmidt am Hüggel (Harris [Nr.] 56)".

1858 Die Sagen von den Wölsungen und Niflungen: Den Wilcinen und König Thidrek. B [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. 259: "in den Sagen vom Hüggel" (nach Google Buchsuche "Höhle +Hüggel")

E303 1858 STÜVE, [Johann Carl Bertram]: Topographische Bemerkungen über die Feldmark der Stadt Osnabrück und deren Entwicklung der Landschaftsverfassung. B Mittheilungen des historischen Vereins zu Osnabrück, 5, S. 1 - 107; Osnabrück

S. 45: "[...] die Anwohner des Hüggels bringen sogar den alten Eisensteins-Bergbau am Heidhorn, 'des Wunderlichs Hohl' damit [mit der Gertrudenberger Höhle in Osnabrück] in Verbindung."

E129 1859 KUHN, Adalbert: Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. B Erster Theil: Sagen. B Zweiter Theil: Gebräuche und Märchen. B XXVI + 376 S. bzw. XII + 315 S.; Leipzig

Erster Theil: S. 35 - 36: "Daß die Hunde bei den Zwergen eine Rolle spielen, ergibt sich auch aus den Sagen von den Zwergen im Hüggel, Nr. 51 - 65; [...] noch wichtiger aber ist, daß die Wöchnerin, welche vor ihrem Kirchgang ausgeht, in die Hüggelhöhle hinabgeholt wird und dort Rüden säugen muß, worin sich derselbe Gedanke wie in der Unterschiebung des Wechselbalgs ausspricht, und die Hunde deutlich als den Wechselbälgen, d. i. den Zwergen, gleich erscheinen."

S. 63: "Höhle im Hüggel zieht sich bis St. Gertrud in Osnabrück hin."

S. 63 - 64: Sage "51. Die Sgönaunken. Mündlich." [Wie Absatz 1 der 1. Sage von 1850 KUHN.]

S. 65: RUMPIUS 1672 wird wörtlich zitiert.

S. 66: Sage "52." [Wie der zweite Absatz der 1. Sage von 1850 KUHN.]

S. 66 - 67: Sage "53." [Wie der dritte Absatz der 1. Sage von 1850 KUHN, leicht verändert.]

S. 67: Sage "54. Der Wirt Beckmann in Hagen erzählte, als es [das glühende Rad der Zwerge] hinter dem Hüggelmeier hergefahren, habe es immer gerufen, er solle 'wiederkieken', das habe er aber nicht gethan und habe so glücklich seinen Hof erreicht; als er aber zur Niedenthür hinein gewesen, sei es hinter ihm in einen Eichbaum gefahren, den es ganz zunichte gemacht. B Auch eine alte Frau zu Ohrbeck erzählte, es sei als ein glühendes Rad hinter den Hüggelmeier her und dann in einen Baum gefahren; nach ihr sollte es der siebente Hüggelmeier entgelten, nach Beckmann der neunte.

Einer aus Mettingen sagte, der Schmied sei dem Hüggelmeier als glühendes Rad nachgeeilt und noch heute könne man die Blutspuren am Thorpfosten sehen."

S. 68: Sage "55." [Wie die 3. Sage von 1850 KUHN.]

S. 68: Sage "56. Die Wirtin in Natrup sagte, im Hüggel habe ehemals der Teufel geseßen und geschmiedet; habe man etwas von ihm haben wollen, so habe man einen Zettel mit der Bestellung an einen gewissen Ort legen müßen. Dieselbe erzählte auch was dem begegnet und daß es ihm in Gestalt einer glühenden Eisenstange nachgekommen sei."

S. 69 - 70: Sage "57." [Wie die 2. Sage von 1850 KUHN.]

S. 70 - 71: Sage "58. Der Wirth Beckmann in Hagen erzählte: Herr von Stahl hat einmal einen obersten Jäger, Namens Johann gehabt, der ist auf der Jagd gewesen und hat einen Fuchs verfolgt; der ist alsbald in die Höhlen gelaufen, die Hunde sind ihm gefolgt und darauf der Jäger auch." Dem Jäger ergeht es wie in der 2. Sage von 1850 KUHN dem Herrn von Stahl; er gelobt je ein Brot je Bäcksel. Herr von Stahl löst das Gelöbnis ein.

S. 72: Sage "59. Auch Jan Hindrik Büker aus Hagen erzählt, Herr von Stahl selber sei auf der Jagd einem Fuchs nachgejagt, da sei sein Hund in die Löcher gerannt und er hinterher; so sei er immer weiter hineingerathen und habe zuletzt ein altes Weib beim Spinnen gefunden, bei welchem bereits sein Hund mit abgezogenem Fell gehangen habe. B Im übrigen gab er keine abweichenden Umstände der Erzählung an."

S. 72: Sage "60." [Wie die 5. Sage von 1850 KUHN, letzter Satz geändert.]

S. 73: Sage "61." [Wie die 6. Sage von 1850 KUHN.]

S. 73 - 74: Sage "62." [Wie die 4. Sage von 1850 KUHN.]

S. 74: Sage "63. Die Frau von Niggen-Hengeske in Altenhagen, erzählte Jan Hindrik Büker, hat in den Wochen gelegen, da haben die Sgönunken sie fortgeholt; nur einmal ist sie wiedergekommen, aber nur bis zum Hecken vor dem Hause, da hat sie mit lang herabhangenden Brüsten gestanden und erzählt, sie müßte im Hüggel Rüden (kleine Hunde) säugen."

S. 74 - 75: Sage "64. Auf dem Wipperskiel, einer Höhe unter dem Hüggel, wo man noch altes Töpfergeschirr und auch Mauerreste gefunden, hat man oft die Hexen tanzen sehen und furchtsame Leute wagen sich auch heute dort nicht entlang."

S. 75: Sage "65. Die Höhlen im Hüggel werden auch wulweslöcker, wüllekeslöcker, wünnerkeslöcker, auch düvelslöcker genannt; ein Bergmann aus den dicht dabei befindlichen Gruben nannte sie das wunnerslock, weil es ein so wunderbares Werk gewesen. Derselbe sagte auch, daß man im Berge deutliche Spuren ehemaliger Bergarbeit finde; man sei dabei schräg in die Tiefe gegangen, habe aber nur die groben Erze genommen, die feinen dagegen stehen lassen; er habe auch nicht selten Scherben von alten Töpfen unten gefunden. B Wirth Beckmann in Hagen erzählte, daß mehrere alte Graburnen in den Gängen gefunden seien, und schilderte die Höhlen so: man sei erst in einen Gang gekommen, dann in eine größere rümte (Raum), wo ein steinerner Tisch auf vier Pfeilern geruht, auf dem man die Bestellungen habe niederlegen müßen (der Bergmann hielt den Tisch für ein von der Decke der Höhle herabgefallenes Stück Gestein); nachher habe sich der Gang weiter fortgesetzt und dann zu einer zweiten, größeren Höhle geführt."

1863 RASZMANN, Friedrich August F. R.: Deutsche Heldensagen. B [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. 269: Sage wie der 3. Absatz der 1. Sage oder wie die 3. Sage von 1850 KUHN (nach Google Buchsuche "Höhle +Hüggel")

E906 1871 (1. Band 1867) GRÄSSE, J[ohann] G[eorg] Th[eodor]: Sagenbuch des Preußischen Staats. B 2 Bände. B 784 bzw. 1104 S.; Glogau

2. Band, S. 864 - 866: Sage "(s. Kuhn a. a. O. Bd. I. S. 63 etc.)" [das ist KUHN 1859, Sage Nr. 51]

S. 865: "Die Höhle im Hüggel erstreckt sich bis St. Gertruden."

U298 1872 SCHÜCKING, Levin & FREILIGRATH, Ferdinand: Das malerische und romantische Westphalen. B 2. Aufl. B VI + 366 S., 28 Stahlstiche, 56 Holzschnitte, 28 Taf.; Paderborn (Schöningh) [Nachdruck 1962 und 1977, 3. Aufl. 1890, 4. Aufl. 1898]

S. 157: Gang vom Schloß Tecklenburg zum Hüggel, ähnlich wie 1672 RUMPIUS

V062 1874 HENNE=AM RHYN, Otto [schreibt sich: Otto Henne=Am Rhyn]: Die Deutsche Volkssage. Beitrag zur vergleichenden Mythologie mit eingeschalteten tausend Original-Sagen. B XX + 538 S., Leipzig (Verlag von Joh. Wilh. Krüger.)

S. 170: Sage wie der Anfang der 1.Sage von 1850 KUHN. Am Ende steht: "(Kuhn westfäl. Sagen in Hagens Jahrb. IX. [S.] 93)."

S. 205: wie die 5. Sage von 1850 KUHN

1879 HENNE AM Rhyn [, Otto] & HENNE, Anton:  Die Deutsche Volkssage im Verhältnis zu den Mythen aller Zeiten und Völker . B [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. 324: 5: wie Sage 5 von 1850 KUHN (nach Google Buchsuche "Höhle +Hüggel")

K353 1880 FIX, W.: Bilder aus der Heimatkunde. B 128 S.; Leipzig (Amelang)

S. 49: Gang vom Schloß Tecklenburg zum Hüggel, ähnlich wie 1672 RUMPIUS

V258 1880 WEICHELT, Hermann: Hannoversche Geschichten und Sagen. B Dritter Band [1. Band 1877, 2. Band 1878]. B Norden (Diedr. Soltau's Verlag)

S. 185 - 186: Sage "175. Die Bergmännlein in Iburg" wie 1848 KUHN & SCHWARTZ, Nr. 361

V168 1881 GÖRGES, Wilhelm (Hrsg. im Vereine mit braunschweigischen und hannoverschen Geschichtskundigen) [bzw.] SPEHR, Ferdinand: Vaterländische Geschichten und Denkwürdigkeiten der Vorzeit der Lande Braunschweig und Hannover. B 2. Aufl., vollständig umgearbeitet und vermehrt von Ferdinand Spehr. Dritter Theil: Hannover, Hansestädte etc. B 468 S., zahlreiche Ill.; Braunschweig (Friedrich Wagner's Hof=Buchhandlung)

S. 168 - 170: Sage: "Der Schmied am Hüggel" [wörtlich wie 1840 HARRYS]

V260 1883 CRONE, Josef: Sagen des Hase-Thales. B Zweite Aufl. B 112 S.; Osnabrück (Verlag von Gottfr. Veith)

S. (92) - 96: Gedicht "Die Jagd am Hüggel." Die Sage von Herrn von Stahl (s. 1850 KUHN) als Gedicht.

S. (97) - 98: Gedicht "Die goldene Pflugschar." Die Sage von der goldenen Pflugschar (s.1853 BECHSTEIN) als Gedicht

E344 1884 WEDDIGEN, Otto & HARTMANN, Hermann: Der Sagenschatz Westfalens. B 387 S., 1 Abb.; Minden

S. 303 - 306: Sage "Die Sgönaunken am Hüggel." [Wie bei 1850 KUHN, aber gekürzt.]

S. 306 - 307: Sage "Der Schmidt am Hüggel." [Wie bei 1840 HARRYS, aber stark gekürzt.]

S. 307: Sage "Die Bergmännchen in Iburg" wie 1848 KUHN & SCHWARTZ, Nr. 361

E817 1888 JOSTES, F. & EFFMANN, W.: Vorchristliche Altertümer im Gaue Süderberge (Iburg). B Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde, 46, I. Abt., S. 45 - 95; Münster

S. 84 - 85: "Dort [in Hagen] hatten vor Jahren Knaben, welche an einem Sonntag Nachmittage in eine natürliche Berghöhle ["Der Bronzeschatz dürfte bei der durch Raubgräberei motivierten Zerstörung des bronzezeitlichen Grabhügels im Engelbusch (südwestlich vom Hüggel gelegen) ans Tageslicht gekommen sein und zwar um 1875/1880. Da Raubgräberei und die Zerstörung vorgeschichtlicher Grabhügel auch schon zu jener Zeit unter Strafe gestellt war, werden die 'Knaben' natürlich nicht die Zerstörung des Grabhügels zugegeben haben, sondern behauptet haben, sie hätten die antiken Gegenstände quasi zufällig in einer 'natürlichen Höhle' gefunden. [...] Fakt ist indes, daß es eine solche natürliche Höhle in unserer Gemeinde und am Hüggel nicht gibt und auch wohl zu keiner Zeit gegeben hat." (schriftl. Mitt. Rainer Rottmann, 2008)] gekrochen waren, in dieser eine Menge von Bronzesachen gefunden. Zum Teil hat man sie als Zierrate z. B. als Stockkrücken verwendet; eine große flache Schale (Opferschale?) hat man zum Deckel auf einem Kessel, in dem das Kuhfutter gekocht wird, umgearbeitet; nur ein Gegenstand, der zu nichts anderem brauchbar war, ein sogenannter Kelt [lt. Duden: Kelt = veraltet für bronzezeitliches Beil, Tüllenbeil] von besonderer Schönheit war in die Hände des Herrn Dr. Kappelhoff in Iburg gelangt und befindet sich jetzt im Besitze des Herrn Dr. Müller (Rat am bischöfl. Konsistorium zu Hildesheim), der ihn uns zur Abbildung (auf Tafel IV. Fig. 8) übersandt hat. Die Länge des Kelts beträgt 12 2 cm."

Tafel IV, Fig. 8: Abbildung eines: "Kelt" [s. Anlage 10]

Kelt

Anlage 10

 

[Im "Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern B Münster. Westliches Münsterland. Tecklenburg. Teil I, Mainz 1980, S. 116" (s. Anlage 11) ist (nach Meinung von Herrn Rainer Rottmann) genau dieser Kelt mit der Bezeichnung "Bronzetüllenbeil" abgebildet, der lt. Bildunterschrift in "Borghorst, Kr. Steinfurt, Westf." gefunden wurde und 12,5 cm lang ist. [schriftl. Mitt. Rainer Rottmann, 2008] Wie ein Bildvergleich unschwer zeigt, ist die Form übereinstimmend, die Verzierung aber verschieden.]

Bronzetüllenbeil

Anlage 11

 

[Zwei weitere Tüllenbeile einschließlich seiner Entwicklung ist zu finden in: A175 1979 PETERS, Hans-Günter & SCHLÜTER, Wolfgang: Archäologische Denkmäler und Funde im Landkreis Osnabrück. B 3. Aufl. B 64 S., 49 Abb.; Hildesheim (Verlag August Lax) (= PETERS, Hans-Günter (Hrsg. im Auftrage der Archäologischen Kommission für Niedersachsen): Wegweiser zur Vor- und Frühgeschichte Niedersachsens, Heft 7): S. 31: "Für die Entwicklung der Bronzebeile mit den verschiedenen Möglichkeiten ihrer Schäftung läßt sich wie kaum anderswo eine Reihe aufstellen, die wegen ihrer Logik sehr überzeugend wirkt (Abb. 25)." S. 32: "Abb. 25. Technik der Steinbearbeitung und des Bronzegusses (nach G. Sudholz und K. Tackenberg)" (s. Anlage 12) und in: 2007 A.A. Finderfund. B Neujahrsgruß 2007 für 2006 (Westfälisches Museum für Archäologie B Amt für Bodendenkmalpflege Münster und Altertumskommission für Westfalen) 2007, S. 145, "Abb. 61: Rheine [...] bronzezeitlichesTüllenbeil mit 'Lappenzier'"(s. Anlage 13)]

Technik der Steinbearbeitung und des Bronzegusses

Anlage 12

  Tüllenbeil

Anlage 13

 

V066 1889 LAISTNER, Ludwig: Das Rätsel der Sphinx. B Grundzüge einer Mythengeschichte. B Band 1. B 343 S.; Berlin (Verlag von Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung))

S. 70: Sage wie die 4. Sage von 1850 KUHN und wie Sage Nr. 63 von 1859 KUHN.

S. 70 - 71: "Die langen Brüste sind ein Kennzeichen , daß sie fortan den Elben zugehört, so wie die von den Fenesweiblein in den Stein Gelockten selbst Fenesleute werden müssen; denn die hängende Brust kommt den Alpwesen zu: Mit solchen Brüsten sahen wir die Riesin ausgestattet, welche gelangweilt von des 'Flachses Qual' über den nächsten Hügel wegsetzte, und dem Alp selber kommt sie zu, wie weiter unten noch zur Sprache kommen wird. "

K296 1893 MÜLLER, J.H. [posthum]: Vor- und frühgeschichtliche Alterthümer der Provinz Hannover. 386 S., 25 Taf.; Hannover (Hrsg.: J. Reimers) (Theodor Schulze's Buchhandlung)

S. 273: "[...] ein Holenberg im Kirchspiel Hagen. A. a. O. [Mitteilungen des hist. Vereins zu Osnabrück 1850] S. 114" [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. 291: "Ausgrabungen und Funde. Bericht vom Jahre 1879. 'Es ist in der Nähe von Iburg vor 20-25 Jahren eine Berghöhle B alter Schacht? B [s. Hinweis bei 1888 JOSTES & EFFMANN] aufgefunden, worin ganze Massen von römischen Waffen und Geräthen entdeckt wurden. Der Fund ist verheimlicht. Als Beweis dient ein ganz vorzüglich gearbeiteter Celt, der noch vorhanden ist. Die Sache wird näher untersucht werden.'"

E946 1893 STERNE, Carus [= KRAUSE, Ernst]: Die Trojaburgen Nordeuropas. B 300 S.; Glogau; Hüggel

S. 70: "[...] Sie [labyrinthische Höhlen] werden Wolfslöcher genannt. [...] Auch knüpft sich daran die Sage, daß ein Herr von Stahl aus dem nahe gelegenen Sutthausen sich einst in diesem Labyrinth [in der sagenhaften Hüggel-Höhle] verirrt habe, weil er den Ariadnefaden, den er an den Eingang der Höhle geknüpft hatte, unterwegs verlor imd nicht wiederfinden konnte. Erst ein Gelübde, das er in der Not ablegte, rettete ihn aus dem Abgrund."

U335 1894 STOCKFLETH (Bergassessor): Das Eisenvorkommen am Hüggel bei Osnabrück. Eine geologische Studie. B Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preußischen Rheinlande, Westfalens und des Reg.-Bezirks Osnabrück, 51, S. 157 - 177; Bonn (Friedrich Cohen)

S. 170: "Von dem Kern des Schichtenkomplexes, dem Rothliegenden, wird dieser Gebirgskeil des Zechsteins gegen Norden durch eine ziemlich genau von Osten nach Westen streichende, mit nahezu 80 Grad südlich einfallende, nicht ganz ein Meter mächtige Verwerfungskluft, welche mit einer aus Trümmergesteinen des Rothliegenden und der Zechsteinformation gebildeten Reibungsbreccie ausgefüllt ist, getrennt."

U095 1897 A.A. Nachdruck (etwa 1987) A.A.: Tecklenburg. Ein Führer durch die nähere und weitere Umgebung. B 105 S.; Tecklenburg (Howe), [Jahr nicht bekannt; um 1987] [Nachdruck von 1897; Tecklenburg (Verschönerungs-Verein)] [Dieses Original liegt d. Verf. nicht vor.]

S. ?: Zitat wie bei 1672 RUMPIUS.

E440 1898 A.A.: Illustrierter Führer für Osnabrück und Umgebung. B 27 S., 2 Ktn.; Osnabrück

S. 20: "Der Rothe Berg liefert einen zum Wasserbau brauchbaren Sandstein, Bolus, Schwerspath, Oker, und Eisenerz, das für die Georgs-Marien-Hütte gewonnen wird; außerdem zeigt er vielfache Spuren eines alten Raubbaues auf Eisen, und ist auch die Höhle 'Wünnerkens Loch', d. i. vielleicht Wunderloch, durch den Bau auf Eisen entstanden."

E194 1899 KAMPMANN, Friedrich: Tecklenburg und Umgebung. B In: SCHRÖDER, Ludwig (Hrsg.): Aus Westfalen. Bunte Bilder von der roten Erde. B S. 108 - 115, 4 Abb.; Leipzig [unveränderter Nachdruck: 1978]

S. 111: Gang vom Schloß Tecklenburg zum Hüggel, ähnlich wie 1672 RUMPIUS

1905 JELLINGHAUS, Hermann: [Titel unbekannt]. B Osnabrücker Monatsblätter für Geschichte und Heimatkunde, Nr. 1/1905 [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.] (zitiert bei 1976 FLAKE, S. 162.)

S. ?: JELLINGHAUS zählt die Schönaunken B Schönhollen B mythologisch zu den Berg- und Wassergeistern.

U173d 1906 A.A. (Ki-ng [ist das Ewald KISSING?]): Winnekenloch im sagenumwobenen Hüggel. B Ztg.art. o.J. [um 1905 (nach BÖDIGE (1906), es war 1906)]

S. ?: "Noch immer behauptet der Volksmund, daß die Höhle im Hüggel durch einen geheimen Gang mit dem Grafenschloß in Tecklenburg und mit dem bekannten Gertruder Loch vor der Stadt Osnabrück in Verbindung gestanden habe. Jedenfalls trägt der Berg seinen alten Namen Huyl oder Hühlenberg nicht zu Unrecht, denn sein Gestein ist der Höhlenbildung günstig. Vielleicht ist der Ursprung des Winnekenloches auch auf frühere bergmännische Arbeiten zurückzuführen."

Der Silberbergbau wurde im 12. Jh. begonnen; in einer Urkunde von 1235 wird das Recht verliehen, Silber "am Huyl und Stertenbrinke" abbauen zu dürfen; ab dem 16. Jh. Eisenerzbergbau.

"Im Jahre 1770 erschien in den 'Nützlichen Beylagen zum Osnabrückischen Intelligenzblatt' folgende Anfrage:"

Zitat (nur der erste Teil, mit immer wieder vorkommenden Auslassungen und kleineren Änderungen) der Meldung von 1770. (s. dort)

"Man sucht in den nachfolgenden Blättern vergebens nach einer Antwort."

E037 1906 BÖDIGE, Nikolaus: Hüggel und Silberberg. B Jahresbericht des Gymnasiums Carolinum 1906, No. 387, S. 1 - 49 S., 5 Fig., 1 Taf.; Osnabrück (Buchdruckerei der Osnabrücker Volkszeitung)

S. 4: Lit. Schönheit des Hüggels von BÖDIGE "in den Osnabrücker Monatsblättern Nr. 4, 1906." [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. 7: Im "[...] sogen. Warendorfer Recess vom Jahre 1498" steht "[...] uppen Huell [...]".

S. [9]: "Das hohe Alter des Hüggelbergbaues geht vor allem daraus hervor, dass die Sage sich seiner bemächtigt hat. In einer tief in den Berg sich erstreckenden Höhle, dem Winnekenloche, so berichtet die bekannte Ueberlieferung, hauste in alten Zeiten der Hüggelschmied. Dieser verarbeitete die von Zwergen gewonnenen Hüggelerze zu Werkzeugen für die Anwohner und beschenkte sie, wenn sie in der Not seine Hülfe erbaten und sich dankbar erweisen, aus seinen reichen Schätzen mit Gold und Silber." Dann folgt fast wörtlich der 2. Teil der Sage von 1853 BECHSTEIN.

S. 11 - 12: "Im Jahre 1722 wurde von dem Bischof Ernst August II. (1716 - 1728), [...] die längst verlassene Erzgewinnung am Hüggel wieder aufgenommen. Im Königl. Staatsarchiv zu Osnabrück sind hierüber noch zahlreiche Aktenstücke vorhanden, u. a. Berichte über B in Zellerfeld ausgeführte B Untersuchungen der Silbererze und ein ausführliches Gutachten des Bergschreibers Paxmann (Oktober 1722) über die Rentabilität der in Aussicht genommenen Unternehmungen.

In diesem Bericht heisst es u. a.:" Zitat PAXMANN, siehe 1722.

S. 14: "Ferd. Römer (Jurassische Weserkette [veröff. In: "Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft Bd. IX." von "1857" (nach S. 26)] S. 676) und nach ihm Trenkner (Die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Osnabrück) [Beide Werke liegen d. Verf. nicht vor.] geben an, dass bis zum Jahre 1826 am Silberberge ein beschränkter Bergbau bestanden habe und dann als hoffnungslos aufgegeben sei.

[...] In das Gebiet dieses Kalksteins fällt zugleich eine Höhle, das sog. Winnekenloch. Ihre Öffnung ist sehr eng und offenbar noch künstlich erweitert; doch soll sie tiefer grössere Weitungen haben, und ihre Erstreckung noch unbekannt sein.

Fr. Hoffmann schreibt in seiner im demselben Jahr (1826) veröffentlichten Abhandlung 'Geognostische Verhältnisse der Gegend von Ibbenbüren und Osnabrück' S. 286 'Im Silberberg kennt man häufige, von Schwerspath umhüllte Bleiglanznester. Sie haben dem Berge den Namen gegeben und bergmännische Arbeiten veranlasst, von welchen deutliche Spuren noch sichtbar sind. Auch im Dompropst-Sundern zeigen sich Spuren einer Grube, welche man die Silberkuhle nennt.'"

S. 15: "[...] Alte verlassene Gruben, welche diesem Zwecke [dem Eisenbergbau] gedient haben, findet man, wie mehrfach bemerkt, in großer Zahl am Nord- und Südabhange des Hüggels und auch am Rotenberge. Am westlichen Fusse des letzteren liegt, neben vielen kleineren Schürfstellen, im Gebüsch versteckt, eine geräumige alte Grube, die in den kriegerischen Zeiten zu Anfang des vorigen Jahrhunderts als Schlupfwinkel gedient haben soll."

S. 16 - 17: "Aus dem 17. und 18. Jahrhundert findet sich, soviel bekannt, keine Nachricht über die Ausnutzung der Eisenerze am Hüggel. Nach einer Bemerkung Hoffmann's in der oben erwähnten Schrift aus dem Jahre 1826 könnte man sogar schließen, dass der Wert und die Bedeutung der Eisensteinablagerungen ganz in Vergessenheit geraten sei.

Hoffmann schreibt (S. 285): 'Merkwürdig ist es, am Nordabhange des Hüggels (bei Ohrbeck) die ganze Oberfläche des älteren Flöz-(Zechstein-)kalkes von unzähligen sehr alten Gruben durchwühlt zu sehn, über deren einstige Bestimmung ich vergebliche Nachforschungen anstellte.'

An derselben Stelle spricht Hoffmann auch von der bereits genannten Winnekenhöhle. Er schreibt hierüber: "'In das Gebiet dieses Kalksteins fällt zugleich eine Höhle, das sog. Winnekenloch. Ihre Öffnung ist sehr eng und offenbar noch künstlich erweitert; doch soll sie tiefer grössere Weitungen haben, und ihre Erstreckung noch unbekannt seyn.'

Die Entstehung dieser Höhle ist jedenfalls auf uralte bergmännische Arbeiten zurückzuführen; angeblich sind in ihrer Tiefe sehr alte Bergmannsgeräte gefunden worden [im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts (schriftl. Mitt. Rainer Rottmann, 2008)]. Von einigen wird sie an den Osthang des Hüggels verlegt; nach anderer Meinung aber befand sie sich an der Nordwestseite, in der Nähe des Idaschachtes; sie ist in neuerer Zeit bei der Erweiterung der Eisensteingruben ganz verschwunden. Eine bemerkenswerte Nachricht über die Höhle fand sich jüngst in einer hiesigen Tageszeitung [s. A.A. 1905]. Sie ist den 'Nützlichen Beylagen zum Osnabrückischen Intelligenzblatte vom Jahre 1770' entnommen, also reichlich 50 Jahre älter als die kurze Beschreibung Hoffmann's."

Zitat von 1770 (s. dort).

"Eine Antwort scheint nicht erfolgt zu sein, wenigstens findet sich nichts derartiges in den Blättern vor."

S. 24: "Die den Hüggel und seine Umgebung betreffenden grundlegenden Untersuchungen Hoffmann's sind in folgenden größeren Abhandlungen niedergelegt:

I. Die geognostischen Verhältnisse der Gegend von Ibbenbüren und Osnabrück. Karsten, Archiv für Bergbau. 12. Bd. S. 264 - 336. Berlin 1826.

II.  Fortsetzung der Abteilung I. Karsten, Archiv für Bergbau. 13. Bd. S. 3 - 34. Berlin 1826.

III.   Untersuchungen über die Reste des Kohlengebirges von Ibbenbühren und vom Piesberg bei Osnabrück. Karsten, Archiv für Bergbau. 13. Bd. S. 266 - 282.

IV.  Übersicht der orographischen und geognostischen Verhältnisse vom nordwestlichen Deutschland. Leipzig 1830."

[Diese vier Werke von Friedrich HOFFMANN liegen d. Verf. nicht vor.]

S. 26: "[...] erschien die ausschliesslich mit unserm Gebiete sich beschäftigende Dissertation von J. F. BANNING: De Hueggelo, Guestphaliae monte inter oppida Monasterium Osnabrugumque sito. Breslau 1857." [Auch dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. 36 "Die ursprüngliche Form dieses unteren Zechsteinkalkes B ein blaugrauer oder schwarzer, harter Kalkstein B ist allerdings nur vereinzelt anzutreffen, so z. B., wie Banning hervorhebt, bei dem alten Stollen am Südhüggel, in der Nähe des Hofes Nieberg. Man findet an dieser Stelle auch heute noch Bruchstücke dieses Kalkes, mit feinen Bleiglanzsplitterchen durchsetzt, in großen Mengen vor."

S. 46 bzw. 47: Hier ist von zwei Verwerfungsklüften bzw. einer großen Sattelspalte die Rede.

1907 ANDERSON, Gr.: Die Geschichte vom Hüggelschmied. B Eine tausendjährige Mär. B Osnabrücker Zeitung, Mai 1907 [Dieser Artikel liegt d. Verf, nicht vor.] (zit. bei 1976 FLAKE, S. 166)

V048 1907 SCHEIDT, Karl: Geschichte der Grafschaft Tecklenburg. B 31 S.; München (Druck von Alphons Bruckmann)

S. 2: Zitat wie bei 1762 RUMPIUS

E232 1908 WRASMANN, Adolf: Die Sagen der Heimat. B 127 S., 23 Abb.; Osnabrück

S. 37 - 38: Sage "Das Gespenst am Hüggel." Ein Gespenst, das wie ein Wolf oder ein Schaf aussah, soll am Hüggel umgegangen sein [Keine Erwähnung einer Höhle].

S. 38 - 39: Sage "Der Schmidt am Hüggel." Eine Kurzfassung nach 1840 HARRYS (aber Schmied statt Metall-König), mit geändertem Ende der Sage von dem Knaben: "[...] Als der Schmied dies gesagt hatte, gab er dem Burschen eine goldene Pflugschar, damit er sie zum Beackern des Bodens gebrauche. Der Bursche aber sah nur auf das Gold, aus dem sie gefertigt war, und als er wieder draußen war, betastete er sie mit der Hand, um zu fühlen, ob sie auch wirklich von edlem Metalle sei. Aber kaum hatte er sie berührt, da war seine ganze Hand verbrannt. Denn die Pflugschar war zu glühendem Eisen geworden. Als der Bursche die Umwandlung des Metalles sah, verfluchte er das nützliche Gerät und den Schmied. Da fuhr die Pflugschar in den Erdboden, beim Versinken aber glänzte sie wieder wie gediegenes Gold." [Dieses Ende ist ähnlich wie bei 1853 BECHSTEIN]

S. 39 - 41: Sage "Die Sgönaunken im Hüggel." Die erste und zweite Sage ist gekürzt nach 1850 KUHN, Sage 1, die dritte, vierte und fünfte lauten fast wörtlich wie die Sagen 5 bzw. 2 und 6 von 1850 KUHN (s. dort).

S. 47 - 48: Sage "Die Bergmännchen in Iburg" wie 1848 KUHN & SCHWARTZ, Nr. 361

V302 1909 HENNIGER, K[arl] & VON HARTEN, J.: Niedersachsens Sagenborn. B Eine Sammlung der schönsten Sagen und Schwänke aus dem nördlichen Niedersachsen, ausgewählt und zusammengestellt von ... B 312 S.; Hildesheim (Druck und Verlag von August Lax)

S. 246 - 248: Sage "115. Der Schmied im Hüggel." Wie bei 1840 HARRYS, gekürzt. Der Bursche am Ende der Sage bekehrt sich nicht wie bei HARRYS, sondern verliert die goldene Pflugschar wie bei 1853 BECHSTEN. Am Ende: Der Hüggeler schleudert glühende Pflugscharen. Aus für Gold- und Silbergruben; gilt nicht für Eisen.

K344 1909 PRÜMER, Karl: Unsere westfälische Heimat und ihre Nachbargebiete. B Landschaftliche und bauliche Schönheiten, Landesgebiete, Städte und Ortschaften, Sitten und Gebräuche, Sagen, Landwirtschaft, Handel und Industrie. B 463 S., 596 Abbildungen aus alter und neuer Zeit; Leipzig (Verlag von Carl Ziegenhirt)

S. 80: Gang von Tecklenburg zum Hüggel [verkürzt wie 1672 RUMPIUS]

E043 1910 A.A.: Illustrierter Führer durch die Stadt Tecklenburg. B 16 S.; o.O., o.J. [Tecklenburg, um 1910]

S. 6: Gang vom Schloß Tecklenburg zum Hüggel, ähnlich wie 1672 RUMPIUS

E985 1910 RANKE, Friedrich: Die deutsche Volkssagen. B 294 S.; München (= VON DER LEYEN, Friedrich (Hrsg.): Deutsches Sagenbuch, 4)

S. 123: Sage [wie die 4. Sage von 1850 KUHN]

S. 132 - 133: Sage [wie die 1. Sage von 1850 KUHN, stark gekürzt]

E056 1913 BAHLMANN, P[aul] (Hrsg.): Volkssagen aus den Kreisen Tecklenburg und Iburg. B 70 S., 2 Taf.; Münster (Obertüschen)

S. [5]: "Als besonders erwähnenswert werden [bei 1672 RUMPIUS über das Schloß Tecklenburg] erwähnt: der seltsame fünfeckige Turm und der etwa zwei Meilen lange unterirdische Gang durch die Steinfelsen bis zum Hüggel [Fußnote: "s. unten S. 63, Anm. 2 [dort steht zu "Heidberg": "Zwei Vorhügel an der westlichen Seite des Hüggels, eines an Eisenstein reichen Höhenzuges zwischen Ohrbeck (Ldkr. Osnabrück) und Hagen."]; ein zweiter Gang soll von Tecklenburg nach dem Heidenturm bei Ibbenbüren (s. unten S. 26) führen.], den selbst Reiter bequem benutzen konnten, sowie der überaus tiefe Brunnen."

S. 65 - 66: Sage: "Sonntagsgebet in Hagen." (wie die 2. Sage bei 1850 KUHN).

S. 66 - 69: Sage "Der Schmidt am Hüggel (Aus dem Osnabr. Bürgerblatt mitgeteilt); H. Harrys, Volkssagen, Märchen und Legenden aus Niedersachsen, Abt. 1, Celle 1840, S. 89 B 94.)" [s. dort]

S. 69: Sage: "Die Rüdenamme in Altenhagen Von J. H. Büker.

Als die Frau von Niggen-Hengeske in Altenhagen einmal vor der Wiege ihres kaum zwei Wochen alten Kindes saß, da wirbelten plötzlich die Spönaunken ins Zimmer und haben sie fortgeholt. Kein Mensch wußte, wohin sie verschlagen war, bis sie eines Tages wiederkam und am Heck vor dem Hause stehen bleibend [Fußnote: "Da die Frau der Unterwelt verfallen ist, darf sie das gekreuzte Heck (zaunähnliches Eingangstor zum Gehöft) nicht überschreiten."] erzählt, sie müsse im Hüggel Rüden (kleine Hunde) säugen." [ähnlich wie 1859 KUHN, Nr. 63]

V045a 1917 WEGMANN, H[ermann]: Die Samtgemeinde Hagen Bezirk Osnabrück in topographischer und historischer Beziehung, ein Beitrag zur engeren Heimatkunde. B ? S.; Osnabrück (Druck von Bernhard Wehberg)

S. 37 - 38: Die Sage "Die Schinonen." wurde von einer vornehmen Dame mitgeteilt. Der erste Teil ist verkürzt dargestellt nach dem 2. Absatz der 1. Sage, bei 1850 KUHN, und dann folgt die 4. Sage (statt "Sie musste Rüden säugen" steht hier: "Man hielt sie hier gefangen und trug ihr eine sehr häßliche Beschäftigung auf."). Danach wird auf das Beschlagen von Pferden eingegangen und dass jemand "statt des Geldes etwas anderes als Bezahlung" hinlegte; schließlich folgt die 6. Sage von 1850 KUHN in Kurzform.

E121 1920 BÖDIGE, Nikolaus: Natur- und Geschichtsdenkmäler des Osnabrücker Landes. B 112 S., 20 Abb., 3 Ktn.; Osnabrück

S. 10: "Nach einer bekannten Sage soll schon in den ältesten Zeiten der Hüggelschmied in seiner unterirdischen Werkstatt, der Winnekenhöhle, mit Hilfe von Zwergen Werkzeuge und ländliche Geräte für die Anwohner angefertigt haben."

S. 11: Zitat aus der Urkunde von 1235 "Huyl und Stertenbrinke" (nach dem Ztg.art. von 1905).

S. 11 - 12: Zitat von 1722 PAXMANN, später als bei 1906 BÖDIGE einsetzend zitiert. (s. unter 1722).

S. 25: "Nach anderen Angaben soll die Grotte [die Gertrudenberger Höhle], ähnlich wie die Winnekenhöhle am Hüggel (s. o.) einem kunstfertigen Schmiede als Werkstatt [...] gedient haben."

K410 1920 ESK, Johann: Eine uralte, niedersächsische Sage, ihre Verbreitung und ihre Ausklänge. B Niedersachsen, 25, (19), S. 447 - 450; Bremen, 13. Brachet (= Juni) 1920

S. 449 - 450: "Die zuerst in Jahre 1738 von einem Oxforder Antiquar aufgezeichnete Ortssage wußte zu berichten, der Schmied Wieland, der einst hier [In einem zerfallenen prähistorischen Steingrab in Berkshire, Wessex, Großbritannien, in Volksmund Wayland Smith's Cave und in einer Urkunde von 955 Welandes smidde genannt.] hauste, sei niemandem sichtbar geworden; hatte aber das Pferd eines Reisenden ein Hufeisen verloren, so brauchte er es nur zu der Behausung des unsichtbaren Schmiedes zu bringen, ein Geldstück danebenzulegen und sich für eine Weile zu entfernen; kam er dann wieder, so war sein Pferd neu beschlagen und das Geld verschwunden. [...]

Durchaus der Berkshiresage entsprechend ist eine in der Nähe von Osnabrück spielende Überlieferung von dem kunstreichen Schmiede, eine Sagengestalt, die sich besonders durch ethische Momente auszeichnet. Ihr Inhalt ist folgender: An dem steilen Abhange des Hüggels, da, wo der Hohlweg nach dem Dorfe Hagen führt, wohnte vor alten Zeiten ein Schmied, der in der ganzen Umgegend wegen seiner Geschicklichkeit und Kunst vor allen anderen bekannt und geschätzt ward." Es folgt die Sage vom Metall-König nach 1840 HARRYS, ohne den letzten Absatz. Statt dessen: "Am anderen Tage standen wieder Pferde vor des Schmiedes Höhle, aber sie harrten vergeblich auf den Metallkönig. Niemals kam er seitdem wieder. Man schlug Gänge in den Hüggel und grub nach Gold- und Silberschätzen; keiner fand sie. Nur die Höhle, in der einst der Schmied gewohnt hat, ist noch jetzt zu sehen."

V257 1920 SCHIRMEYER, Ludwig: Osnabrücker Sagenbuch. Neu bearbeitet. B 111 S.; Osnabrück (G. Pillmeyers Buchhandlung (Jul. Jonscher))

S. 28 - 29: "Der Schmied im Hüggel" wie 1853 BECHSTEIN.

S. 29 - 31:"Die Sgönaunken im Hüggel" wie der erste (gekürzt), zweite und vierte Absatz der 1. Sage, danach die 5, die 2, die 4. und die 6. Sage von 1850 KUHN.

S. 31: Dann folgt noch unter obiger Überschrift: "Auf dem Wipperskiel, einer Höhle im Hüggel, wo man noch altes Topfgeschirr und auch Mauerreste gefunden hat, hat man oft die Hexen tanzen sehen und furchtsame Leute wagen sich auch heute dort nicht entlang." Wie 1859 KUHN, Nr 64, S. 74; nur steht da "Höhe" statt "Höhle".

S. 37: Sage "Die Bergmännchen in Iburg" wie 1848 KUHN & SCHWARTZ, Nr. 361

V065 1921 HENNIGER, K[arl] & VON HARTEN, J.: Niedersachsens Sagenborn. B Eine Sammlung der schönsten Sagen und Schwänke aus dem nördlichen Niedersachsen, ausgewählt und zusammengestellt von ... B Zweite Auflage [Band 2]. B 263 S.; Hildesheim (Druck und Verlag von August Lax)

S. 214 - 216: Sage "115. Der Schmied im Hüggel." Wie bei 1840 HARRYS, gekürzt. Der Bursche am Ende der Sage bekehrt sich nicht wie bei HARRYS, sondern verliert die goldene Pflugschar wie bei 1853 BECHSTEN.

K024 1921 ZAUNERT, Paul: Deutsche Natursagen. B 1. Reihe: Von Holden und Unholden. B 148 S.; Jena

S. 26: Sage wie Sage 1 von 1850 KUHN, aber umformuliert und gekürzt.

E827 1924 JELLINGHAUS, H[ermann]: Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück. B 169 S.; Osnabrück

S. 58 - 59: "Die alte Form Huyl geht entweder auf altndd. huvil, der Hügel, zurück, oder auf sonst nicht mehr bekanntes hul, Loch. Hüggel ist richtig fränkisch. Im Ndd. gab es nur hüvel, hövel und ein haugil, von hauch, hoch.

Da der Name des Hofes zwischen 1186 und 1300 Huyle, Huile, Huyel lautet, so könnte der Name für den Berg 'Hüggel' auch auf ein Mißverständnis beruhn. Im Berge befanden sich alte Höhlen, von deren Zwergen eine alte, zweifellos echte Volkssage erzählt. Jene Namensform Huyle könnte das mittelhochdeutsche hüle, die Höhle, wiedergeben sollen. Auf diese Deutung macht mich H. Hungerland aufmerksam. Ueber die Höhlen im Hüggel schreibt Bödige, Osnabrücker Naturdenkmäler S. 11." [s. 1920]

1924 VON DER LEYEN, Friedrich, WEHRHAN, Karl, RANKE, Friedrich & VON MÜLLER, Karl Alexander: Deutsches Sagenbuch. B [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. 134: Sage wie die 4. Sage von 1850 KUHN (nach Google Buchsuche "Höhle +Hüggel")

1924 RANKE: Die deutschen Volkssagen, München 1924 [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. 143: Sage wie der dritte und vierte Absatz der 1. Sage von 1850 KUHN (lt. S. [9] Fußnote 3 von 1930 HAGGERTY KRAPPE als Herkunft der dort gedruckten Sage.)

E713 1925 BÖDIGE, [Nikolaus]: Die Kalksteinhöhle im Gertrudenberge. B OV, 117 vom 29. April 1925

"[...] die Anwohner des Hüggels bringen sogar den alten Eisensteins-Bergbau, des Wunderlichs Hohl damit [mit der Gertrudenberger Höhle durch einen Gang] in Verbindung. (Vergl. den Aufsatz: Winnekenhöhle und Hüggelschmied in der 'Osnabrücker Volkszeitung' vom 10. März 1925.)" [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor. Ist das ein Vorabdruck von BÖDIGE 1926?]

E707 1925 FRESSEL, Hugo: Die Höhlen im Gertrudenberg [von Rich[ard] FRESSEL 1908 geschrieben, vom Bruder Hugo 1925 veröffentlicht]. B OZ vom 20. Febr. 1925

S. ?: "Von den Anwohnern des Hüggels wird sogar der alte Eisensteinbergbau am Heidborn, 'des Wunderlichs Hohl' damit [mit der Gertrudenberger Höhle durch einen Gang] in Verbindung gebracht. Findet doch die Phantasie des Volkes an nichts reichere Nahrung, als an den Resten etwas verborgen liegender, verfallener Gewölbe."

E711d 1925 FRIEDRICHS, Gustav: Labyrinthe. Ein Beitrag zum Gertrudenberger Loch. B [Teil d (S. 2 - 4, 2 Abb., 2 Pläne) von:] Das Gertrudenberger Loch. [Artikelkonvolut mit vier Beiträgen aus:] Im Strome der Zeit, 247 vom 01. April 1925, S. 1 - 4, 3 Abb., 2 Pläne; Osnabrück

S. 3: FRIEDRICHS zitiert aus Ernst KRAUSE, Pseudonym Carus STERNE: Die Trojaburgen Nordeuropas, S. 70:  "[...] Sie [labyrinthische Höhlen] werden Wolfslöcher genannt. [...] Auch knüpft sich daran die Sage, daß ein Herr von Stahl aus dem nahe gelegenen Sutthausen sich einst in diesem Labyrinth [in der sagenhaften Hüggel-Höhle] verirrt habe, weil er den Ariadnefaden, den er an den Eingang der Höhle geknüpft hatte, unterwegs verlor imd nicht wiederfinden konnte. Erst ein Gelübde, das er in der Not ablegte, rettete ihn aus dem Abgrund."

K467 1925 HENNIGER, Karl: Niederdeutsche Volkssagen. B 98 S.; Hannover

S. 54: "Die Hüggelhöhle zieht sich bis Osnabrück hin, wo sie bei St. Gertruden ans Tageslicht führt (s. 1850 KUHN)."

S. 54: Sage "Die Sgönaunken." Nach den ersten beiden Absätzen der 1. Sage von 1850 KUHN, leicht gekürzt, mit folgendem Schluss: "Wenn er dann am andern Tage wiederkam, so lag das Gerät fertig da und ein Zettel dabei, darauf stand der Preis geschrieben, den mußte man dann daneben legen. Einige wollen wissen, daß man nur an bestimmten Tagen, namentlich Donnerstags und Freitags, habe hingehen dürfen."

V070 1925 MACKENSEN, Lutz: Niedersächsische Sagen, Teil 2: Hannover = Oldenburg. B 261 S.; 6 Bildtaf.; Leipzig = Gohlis (Hermann Eichblatt Verlag) (= Eichblatts Deutscher Sagenschatz, Band 8)

S. 75: Sage "Die Bergmännchen in Iburg" wie 1848 KUHN & SCHWARTZ, Nr. 361

S. 245: Hinweis zur Sage auf S. 99: "Weddigen=Hartmann, Der Sagenschatz Westfalens, S. 307"

E819 1926 BÖDIGE, [Nikolaus] [posthum]: Winnekenhöhle und Hüggelschmied. B Der Friedenssaal, 1, 2, S. 57 - 59; Osnabrück, Nov. 1926

S. 57 - 59: Einleitende Sätze zum Hüggel. "Ferner berichtet eine Sage von einer großen Höhle, die sich tief in den Berg hinein erstreckt. Sie diente in grauer Vorzeit einem mächtigen Berggeiste, dem Hüggelschmied, als Wohnung und Werkstatt, in der dieser mit Hilfe von Zwergen, Winneken genannt, die Hüggelerze verarbeitete."

Der Inhalt verschiedener Sagen um die "Winnekenhöhle" wird kurz dargestellt.

"Zahlreiche andere Sagen schildern den Glanz und Reichtum der im Berge angehäuften Kostbarkeiten und die vergeblichen Bemühungen, diese Schätze zu heben. Nähere Angaben über die Lage und Größe der Winnekenhöhle liegen jedoch nicht vor; ihr Eingang wird bald an den Ostabhang, bald an die Nordseite des Berges verlegt. Dennoch ist diesen phantasievollen Erzählungen ein geschichtlicher Kern nicht abzusprechen. Sie deuten auf die in einer fernen Vergangenheit unternommenen Versuche hin, die am Hüggel vorhandenen Silber- und Eisenerze zu gewinnen und nutzbar zu verarbeiten. Dieser alte, mit den einfachsten Mitteln betriebene Bergbau ist aber jedenfalls bald gänzlich in Verfall geraten und dann in der lebendig gebliebenen Erinnerung des Volkes sagenhaft ausgeschmückt worden."

Es folgen geologische Ausführungen. Die Urkunde von 1235 mit dem Text "am Huyl und Stertenbrinke" wird erwähnt. Zum Silberbergbau wird der Hinweis gegeben: "(vgl. die Schrift des Verfassers: Hüggel und Silberberg, S. 10 f.)".

"Die älteste Nachricht über den Eisenbergbau am Hüggel scheint aus dem 16. Jahrhundert zu stammen, da zuerst im Jahre 1530 berichtet wird, daß der Graf von Tecklenburg hier Eisen gewinnen ließ. Dieses Unternehmen ist im 17. und 18. Jahrhundert offenbar nicht fortgesetzt worden und schließlich sogar ganz der Vergessenheit anheimgefallen, wie aus nachstehenden Bemerkungen zu ersehen ist. Einem im Jahre 1766 in Wien erschienenen Werke von Fr. W. Taube über die Gerichtsbarkeit und andere Gerechtsame der Burg Wulften (bei Osnabrück) ist eine Karte [von 1763, s. dort] beigegeben, auf welcher der Hüggel und das Winnekenloch, letzteres ohne deutliche Lagebestimmung, verzeichnet sind. Hierdurch scheint die nachstehend im Auszuge wiedergegebene Anfrage in den 'Nützlichen Beylagen zum Osnabrückischen Intelligenzblatte' vom Jahre 1770 veranlaßt worden zu sein:"

Zitat von 1770 (s. dort).

"Eine Antwort scheint nicht erfolgt zu sein, wenigstens findet sich darüber nichts in den Blättern vor.

Die erste fachmännische Untersuchung des Hüggelgebietes fand um das Jahr 1826 statt, und zwar durch den bedeutenden Geologen Fr. Hoffmann. In seiner hierüber veröffentlichten Beschreibung findet sich folgende Angabe:"

Zitat aus HOFFMANN, S. 285, s. 1826.

Entgegen seiner Meinung von 1906 "Die Entstehung dieser Höhle ist jedenfalls auf uralte bergmännische Arbeiten zurückzuführen." führt BÖDIGE jetzt zwei Entstehungsmöglichkeiten auf:

"Da der Zechsteinkalk sehr häufig Gips- oder Salzlager einschließt, die durch unterirdische Gewässer aufgelöst und fortgeführt werden können, so ist die Höhlenbildung in diesen Schichten eine oft beobachtete Erscheinung. Andererseits könnte der Ursprung des Winnekenloches sehr wohl auf frühere bergmännische Arbeiten zurückzuführen sein. In der Tat hat man [im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts (schriftl. Mitt. Rainer Rottmann, 2008)] in der Nähe des Idaschachtes an der Nordwestseite des Hüggels bei der Erweiterung der Eisensteingruben unter Tage einen großen Hohlraum freigelegt, in welchem uralte Bergmannsgeräte gefunden wurde. Jedenfalls kann die Überlieferung von dem Winnekenloch im Hüggel nicht ganz und gar in das Gebiet der Fabel verwiesen werden; vielleicht hat der Berg daher seinen alten Namen Huyl oder Höhlenberg erhalten (vgl. Jellinghaus, Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, S. 59 [s. 1924]). Der Volksmund behauptet, daß die Höhle im Hüggel durch einen geheimen Gang mit dem Grafenschlosse in Tecklenburg und mit dem bekannten Gertrudenberger Loch vor der Stadt Osnabrück in Verbindung stehe.

Die Sage vom Hüggelschmied und seiner unterirdischen Schatzkammer stellt unsern Hüggel an die Seite der ebenfalls sagenumsponnenen Babilonie bei Lübbecke." Weiteres über die Babilonie.

S. 59: "Die Höhle im Hüggel geht bis Tecklenburg und bis zum Gertrudenberger Loch."

E199b 1926 WEGNER, Th[eodor]: Geologie Westfalens. B Zweite, vermehrte Aufl. B XII + 500 S., 244 Abb., 3 Taf.; Paderborn (Ferdinand Schöningh / Verlag) (= Westfalenland. Eine Landes- und Volkskunde Westfalens, I)

S. 161: "Die Salzlager im Bereich und in der Umgebung unseres Gebietes.

Die Ausscheidung der Salze kann anscheinend nur im Innern des Binnenmeeres zur vollen Entfaltung. In seinen küstennahen Teilen gelangten Kalke und Letten, Konglomerate und Sandsteine zum Niederschlag. Auf westfälischem Boden entstandene chemische Niederschläge von Anhydrit und Steinsalz sind dort, wo sie wie am Hüggel durch tektonische Vorgänge und Abtragung der Deckschichten dem Wasser zugänglich wurden, ausgelaugt worden. In die so entstandenen Hohlräume brachen die hangenden Gebirgsschichten wie über einem abgebauten und nicht versetzten Flöz nieder, so daß vielfach die höheren Zechsteinschichten und Teile des Buntsandsteins eine große Schuttmasse, eine 'Riesenbrekzie' bilden."

E042 1927 ZAUNERT, Paul (Hrsg.): Westfälische Sagen. B XVI + 386 S., 42 Abb., 24 Taf.; Jena (Diederichs) (= Stammeskunde dt. Landschaften. Westf. Stammeskunde)

S. 18 - 19: Sage ausführlicher nach dem ersten Absatz der 1. Sage von 1850 KUHN. Dann: "Andere sagen auch, die unterirdischen Gänge führten bis nach Tecklenburg." Es folgt Sage 2 von 1850 KUHN wörtlich, danach die 4. Sage von 1850 KUHN und Sage Nr. 63 von 1859 KUHN

S. 23: Sage wie Sage 5 von 1850 KUHN vom Wechselbalg

S. 26: "Auch die Bergmännchen bei Iburg haben in alter Zeit viel Schmiedearbeiten gemacht [...]"

S. 27: Wie Sage 1von 1850 KUHN, 2. und 4. Absatz

S. 28: Wie Sage 361 von 1848 KUHN & SCHWARTZ

S. 30 - 31: Wie Sage 6 von 1950 KUHN vom Brotteichkneten

S. 34 - 35: "Man muss also an solche [Schmiede] denken wie die Bergmännchen bei Iburg und die Sgönunken im Hüggel. Hier sind es wohl sehr oft einsam hausende Schmiede gewesen."

S. 38 - 39: Sage: "Der Schmied im Hüggel" [wie bei 1853 BECHSTEIN]

S. 128: Zitat 1672 RUMPIUS

E826 1928 BORCHELT, [Heinrich]: Die Entwicklung der Georgsmarienhütte. B Osnabrücker Jahrbuch, 1, S. 83 - 89; Osnabrück

S. 83: "Am bekanntesten ist wohl die schöne Sage vom Schmied am Hüggel, der in der 'Winnekenhöhle' wohnte. Ein schmaler Hang erweiterte sich im Inneren des Berges zu einer gewaltigen Höhle. Zwerge und Berggeister schleppten ihm Eisen, Silber und Gold herbei, so daß er manchem Menschen in seiner Not helfen konnte. Daß auch in dieser Sage ein geschichtlicher Kern steckt, geht schon daraus hervor, daß noch im Jahre 1763 [s. dort] auf einer Hüggelkarte 'Wunderlichs Höhle' eingezeichnet war.

Alles das deutet darauf hin, daß am Hüggel schon seit uralten Zeiten Eisensteinbergbau getrieben sein muß. [...]"

V037 1928 MEIER, Walter: Die Geschichte der Burg Tecklenburg. B 48 S., Ill., Kt.; Tecklenburg [Nachdruck 1988 (Howe)]

S. 42: Zitat 1672 RUMPIUS

S. 43: wiederholt das Zitat von 1672 RUMPIUS etwas verkürzt.

V063 1930 HAGGERTY KRAPPE, Alexander: Zur Wielandsage. B In: BRANDL, Alois & SCHULTZ-GORA, Oskar (Hrsg.): Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen. begründet von Ludwig HERRIG, S. [9] - 23; Braunschweig, Berlin und Hamburg (Druck und Verlag von Georg Westermann)

S. [9]: Sage wie der dritte und vierte Absatz der 1. Sage von 1850 KUHN (In der Fußnote 3: "A. Kuhn, 'Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen', Leipzig 1859, I, 63 [richtig: 1850, 3. u. 4. Absatz]; ef. Ranke, 'Die Deutschen Volkssagen', München 1924, p. 143.")

S. [9] - 10: Sage wie Sage 362 von 1848 KUHN & SCHWARTZ (In der Fußnote 4: A. Kuhn und W. Schwartz, 'Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche', Leipzig 1848, p. 312, Nr. 362; ef. Grimm, 'Deutsche Sagen', Nr. 157 [1816])

S. 10: Sage wie von 1840 HARRYS in englischer Sprache, mit der deutschen Zusammenfassung einer Sage im Mittelteil. (In der Fußnote 5: H. Harrys, 'Volkssagen, Märchen und Legenden Niedersachsens', Celle 1840)

E949 1933 A.A. [ROHLMANN, Fritz]: Zur Maienfahrt am 20.5.33 ... B Germanien, [5], 1933, [10], S. 320; Leipzig

"Von den Grabstätten unserer Vorfahren, die hier [am Grenzstein "Grafentafel"] auf freier Höhe herrschend ruhten, weiß die Sage zu berichten, daß der Hüggel den goldenen Sarg eines Heidenkönigs berge."

1933 VON DER LEYEN, Friedrich: Lesebuch der deutschen Sage. B [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. 87: Sage wie die 2. Sage von 1850 KUHN (nach Google Buchsuche "Höhle +Hüggel")

U007 1933 MARWEDE, Wendelin: Die Zwergensagen in Deutschland nördlich des Mains. IV + 111 S.; Würzburg, o.J. [1933]

S. 5: "Zwischen Ohrbeck und Hagen (zwei Stunden von Osnabrück) kennt man die Hünnerskes und die Höhlen, in denen sie wohnen, heißen Wünnerkesgätter."

S. 6: zitiert nach "(Kuhn [jeweils 1859] W.S. no. 51)"

S. 10 - 11: "Von den Sgönaunken oder Hünnerkes im Hüggel (bei Osnabrück) z. B. heißt es:" Zitate aus "Kuhn W.S. no 51." und "Kuhn W.S. no 65."

S. 11: "Zitiert 1850 KUHN: 'Hüggelhöhle führt bis St. Gertruden.'"

S. 49: Zitat aus "(Kuhn W.S. no 57)"

S. 49 - 50: Zitate aus "Kuhn W.S. no. 52" und "Kuhn W.S. no. 53/54." mit längerem Kommentar (S. 50f)

S. 50: Zitat aus "Kuhn-Schwartz no. 362. [s. 1845 KUHN & SCHWARTZ]"

V052 1935 NECKEL, Gustav (Hrsg.): Sagen aus dem germanischen Altertum. B 314 S.; Leipzig (Verlag von Philipp Reclam jun.) 1935 (= KINDERMANN, Heinz (Hrsg.): Deutsche Literatur. Sammlung literarischer Kunst- und Kulturdenkmäler in Entwicklungsreihen. B Reihe 26: NECKEL, Gustav (Hrsg.) Deutsche Sagen, Band 1)

S. 111 - 112: Sage "Die Bergmännchen in Iburg" wie 1848 KUHN & SCHWARTZ, Nr. 361

S. 180 -181: Sage "Die Sgönaunken" wie 1850 KUHN, Sage 4

K327 1935 WEITKAMP, Fritz (zusammengestellt u. hrsg.): Von unsrer Väter Art und Sinnen. B Eine Sammlung heimatlicher Sagen, Märchen und Geschichten. B XII + 327 S.; Osnabrück (Schöningh)

S. 26 - 28: Sage: "Der Schmied am Hüggel." (fast wörtlich wie 1840 HARRYS)

S. 104 - 106: Sage "Die Sgönauken." Nach 1850 KUHN, 1. Sage, Absätze 1 und 2 mit dem Schluss wie bei 1925 HENNIGER, aber statt freitags ist sonntags als "Besuchstag" genannt. Die nächsten Sagen folgen dem letzten Absatz der 1. Sage, der 2., der 5. und der 6. Sage von 1850 KUHN.

E463 1937 BRANS, Johannes: Osnabrücker Wanderbuch. B 5. erw. Aufl. B 139 S.; Osnabrück

S. 114: "Die Hüggelberge, das 'Osnabrücker Erzgebirge', haben gerade wegen ihrer Mineralschätze die Entstehung von Volkssagen veranlaßt. Auch der Hüggel hat seinen 'Rübezahl' aufzuweisen in jenem 'Schmidt am Hüggel', der in der Winnekenhöhle das von seinen Zwergen zusammengetragene Gold, Silber und Eisen schmiedete zu allerhand zweckdienlichen Gegenständen für die Anlieger des Berges."

1937 ROHLMANN, Fritz: Sagen der Heimat in Tecklenburger Mundart. B Zeitungs-Beitrag 1937): [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.] (Zitiert bei 1976 FLAKE, S. 162, 163 und 165.)

S. ?: "De Wünnekes wuehnden in de Wünnekeslöcker an'n Hüggel. Sei konnen guet smiehen. Upn Hüggelhuowe bi Elixmann in Natrup, bi Frecklink in Liehe (Ledde), bi Luoges in'n Dorenbrooke, bi Welp in Antrup wören Brandrohen, die van jähr maket sind."

"Sterenbrink sine Aulske ist in Wiäken wiesen un makede sik enes Dages upn Patt no Ossenbrügge, sik utsiägnen te lauten. Unnerwächens wört sei van Wünnekes anhaulen, dei se mit in iähre Löcker neihmen, wor se erbärmleck haulen wörd.

Nau Tied un Wiele hierautede Sterenbrink wier. Dau stönd sei nachens eimol achter de Slaupkammen. Er wör nich mehr os Hut un Knuoken. Sei woll nich iähr Recht os Fruwwe. Iäten un Drinken un ne Stiehe achtern Herd, dat wör iähr olles genog. Me halde se int Hus, suorgede upt Beste. Ower nich lange, dann verstarw se."

"De Wünnekes smed harr Gold un Sülwer öwermanten. Harr hei et upn Balge, dann sneit hei Axen un Plogisen in de Lucht, un en glonig Rad löp den hüggel dahle bet an de Suohlen van de Hüggelhoffs nienduren."

E964 1941 FULDA, Ernst: Der Zechstein. B In: Das Paläozoikum in Niedersachsen. B S. 130 - 158; Oldenburg

S. 142: "In der Nähe der Erdoberfläche ist auch vom Anhydrit nichts übriggeblieben. Seine Zerstörung wird dadurch erkennbar, daß die sonstigen Schichten des Mittleren und Oberen Zechsteins meist zerbrochen sind. Breschen sind entstanden, die aus Rauchwacken, Aschen, plattigen und massigen Dolomiten bestehen."

1941 GATH, Goswin Peter: Naturgeisterbuch. B [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. 77: Sage wie die 6. Sage von 1850 KUHN (nach Google Buchsuche "Höhle +Hüggel")

A042 1947 SCHIRMEYER, Ludwig: Osnabrücker Sagen. B 16 S.; Rastede/Oldenburg (= Lührs kleine Sagenbücher)

S. 4 - 5: Sage "3. Der Schmied im Hüggel" Fast wörtlich wie 1853 BECHSTEIN.

S. 5: Sage "4. Bergmännchen in Iburg" Fast wörtlich wie 1848 KUHN & SCHWARTZ, Nr. 361.

1948 HENNIGER, Karl & HARTEN, Johann: Niedersächsischer Sagenborn. B [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. ?: Hüggel-Höhle genannt (nach Google Buchsuche "Höhle +Hüggel")

V321 1951 FLAKE, Günter: Das Gertrudenberger Loch B Eine Chronik der Gertrudenberger Höhle. B 3 S., 27.01.1951 + 1 S. Brief an die Nordwestdeutsche Rundschau, die den Artikel nicht veröffentlichte. [unveröff.; gedruckt im STOCKREITER-Selbstverlag-Buch 2010, S. 62 und 63 - 71 (s. A297)]

S. ?: "[...] Die Anwohner des Hüggels brachten sogar den einstigen Bergbau auf Eisenstein am Heidhorn, "des Wunderlichs Hohl", das Winnekenloch, damit [mit der Gertrudenberger Höhle in Osnabrück] in Verbindung.

Nach anderen Angaben soll das Gertrudenberger Loch, ähnlich wie die Winnekenhöhle am Hüggel, einem kunstfertigen Schmied als Werkstatt gedient haben. Dieser arbeitete den Bewohnern der Umgebung alles, was sie wünschten, ohne sich jemals zu zeigen. Die Bestellung war auf einen Zettel zu schreiben. Neben diesem lag am nächsten Tag das Bestellte mit einem Vermerk über die Höhe des Lohns, der auf einem bestimmten Stein zu entrichten war."

A174 1952 BODE, Hans: Der Piesberg und der Hüggel. B In: KELLER, Gerhard: Geologischer Exkursionsführer für Osnabrück, S. 7 - 10, 3 Abb.; Osnabrück (Meinders & Elstermann)

S. 9: "Abb. 3. Geologische Karte des Hüggelgebietes nach Haack" [s. Anlage 5]

[Anmerkung zu dieser Anlage von Claus Peter Goedecke: "Die in dieser Karte fälschlicherweise als 'Unterkreide' (kru) bezeichneten Bereiche am Heidberg und am Jägerberg sind auf 'Unterer Muschelkalk' (mu) = Wellenkalk bis einschl. Terebratelbank zu berichtigen!

Siehe hierzu auch z.B.: J-P. GRÖTZNER: Unterer und mittlerer Muschelkalk in: Horst KLASSEN: Geologie des Osnabrücker Berglandes 1984/ S. 153ff., insbes. Liste S. 155"]

Geologische Karte

Anlage 5

 

E089 1953 NIENHAUS, Franz: Tektonik zwischen Osnabrück und Osning. B Geotektonische Forschungen, 9/10, S. 51 - 90; Stuttgart, Juni 1953

S. 72: "Von größerem Interesse für die Deutung des Silberberges dürfte dagegen ein 1945 wiederentdeckter Stollen sein, der wohl auf den 1826 erloschenen Bergbau zurückgeht (RÖMER 1857 [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]). Das Mundloch befindet sich am Südende des Steinbruchs bei Witte-Elixmann."

E358 1953 THIEVES, Hellmut [Text von Günter FLAKE]: Das Geheimnis der Gertrudenberger Höhlen. B NT, 129 vom 06. Juni 1953, 2 Abb., 1 Plan; [136] vom 13. Juni 1953, 3 Abb.; 143 vom 23. Juni 1953, 5 Abb.; [150] vom 27 Juni 1953, 4 Abb.

13. Juni 1953, Sp. 3 - 4: "Eine ähnliche Sage [wie die von der Gertrudenberger Höhle] wird auch aus der Gegend des Hüggels erzählt. Hier sollen vor langer Zeit einmal Zwerge gewohnt haben, die sich Sgönaunken nannten. Auch sie fertigten den Leuten der Umgegend allerlei Eisenwaren. Die Sgönaunken sollen einen Gang besessen haben, der vom Hüggel direkt zum Gertrudenberger Loch führte."

V138 1960 A.A.: Lohnende Ausflüge ins Osnabrücker Land (Fortsetzung). B "Stadt und Land Osnabrück", Heft 15/1960

Vom Schmied im Hüggel und den Zwergen oder Sgönauken wird kurz berichtet.

K321 1960 PEUCKERT, Will-Erich: Verborgenes Niedersachsen. B 175 S.; Göttingen (Schwartz & Co.)

S. 39: Wegen der eisernen Tür am Ende der Höhle weist er hin auf die Anmerkung von 1859 KUHN zu Sage Nr. 51, der RUMPIUS zitiert.

V060 1961 FISCHER, Walther: Gesteins- und Lagerstättenbildung im Wandel der wissenschaftlichen Anschauung. B 592 S., 12 Abb., 12 Taf., 36 Tab. und 4 Beil.; Stuttgart (E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermüller))

S. 384: Bei der Zuweisung von Lagerstätten nennt er auch: "Hüggel (manganhaltige Brauneisensteine als Höhlenfüllungen oder pseudomorph nach Kalkgestein bei Ibbenbüren und Hüggel. Sötenich und Keldenich in der Eifel, Stahlberg und Mommel in Thüringen, Bieber in Hessen)"

U011 1964 HUNSCHE, Friedrich Ernst (Hrsg.) unter Mitarbeit von Wilhelm FANGMEYER, Rektor GERNEMANN, Heinrich KIPP, Rektor Ewald KISSING; Hellmuth PIEPER, Friedrich SAATKAMP, Rektor Friedrich SCHMEDT, Lehrer Hans Wolfgang SCHUBERT: Sagen und Geschichten aus dem Tecklenburger Land. B 134 S. XVI Phototaf.; Ibbenbüren (Ibbenbürener Vereinsdruckerei)

S. 92 - 94: Kommentar zu der Sage "Die Fledermaushöhle bei Brochterbeck" von Hans Wolfgang SCHUBERT: "Zwergensagen kommen in vielen Gegenden vor. Meist sind dort die kleinen Erdmänner Schmiede gewesen, z. B. in der Osnabrücker und Iburger Gegend. Dort heißen sie 'Wünnekes'. Sie fertigten für die Bauern Pflugschare und Brandruten und andere Gerätschaften für die Herdfeuerstellen an. Die Brandruten dienten zum Hochlegen der brennenden Holzscheite, damit die Luft in die Glut hineinblasen konnte. Zum Anblasen des Feuers mit dem Munde wurde ein Püster verwendet; das war ein langes eisernes Rohr. Zur Herdgerätschaft gehörte auch eine Feuerzange, mit der man glühende Holzstücke anfassen konnte. Alle diese Dinge verdanken die Menschen angeblich den kunstgeübten Zwergen.

Diese Zwergensagen deuten offenbar in die frühe Eisenzeit zurück (800 bis 500 vor Christo), als wandernde Schmiede durch die Lande zogen und die ersten Waffen und Geräte aus Eisen anfertigten. Schon in altgriechischen Sagen wird die Bearbeitung des Metalles Bergdämonen zugeschrieben. Man denke auch an die deutschen Sagengestalten Wieland und Siegfried; beide wanderten in finstere Wälder und Höhlen, um das Schmiedehandwerk zu erlernen. B Die in Ladbergen überlieferte Sage von den 'Wünnekeslöchern' ist der Sage vom Schmied im Hüggel bei Osnabrück nacherzählt. Darin ist von einem undankbaren Bauern die Rede, der den Zwergen den geforderten geringen Lohn nicht zahlte. Er wurde deshalb von einem glühenden Rade verfolgt, und seine Nachkommen gerieten in Unglück und Armut."

1964 KARSTENS, Heinrich: Niederdeutsche Sagen. B Bd. 1 - 3. B [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. 166: Sage vom Gang bis nach Osnabrück (nach Google Buchsuche "Höhle +Hüggel")

E067 1967 SCHIRMEYER, Ludwig: Osnabrücker Sagenbuch. B 4. Aufl. B 156 S.; Osnabrück [1. Aufl.: 1920, 5. Aufl.: 1986]

S. 32: Sage: "Der Schmied im Hüggel" Fast wörtlich wie 1853 BECHSTEIN.

S. 33 - 37: Sage: "Die Sgönaunken im Hüggel" wie der erste (gekürzt), zweite und vierte Absatz der 1. Sage, danach die 5, die 2, die 4. und die 6. Sage von 1850 KUHN.

Dann folgt noch unter obiger Überschrift: "Auf dem Wipperskiel [...]" wie auf S. 31 bei 1920 SCHIRMEYER

V169 1967 ZAUNERT, Paul (Hrsg.): Westfälische Sagen. B 2. Aufl. B 367 S., 16 Taf., 42 Textbilder; Düsseldorf (Diederichs)

S. 18 - 19, 23, 26. 27, 28, 30 - 31, 34 - 35, 38 - 39 und 128: Wie 1927 ZAUNERT

K325 1968 PEUCKERT, Will-Erich: Niedersächsische Sagen IV. B 647 S.; Göttingen (= Denkmäler deutscher Volksdichtung, 6, IV)

S. 519: Sage: "2935. Bergmännchen schmieden" [Wie bei 1845 KUHN & SCHWARTZ, Nr. 362.]"

S. 520: Sage: "2937. Die Bergmännchen in Iburg ausgelohnt" [Wie bei 1848 KUHN & SCHWARTZ, Nr. 361.]"

S. 541: "Gang vom Hüggel bis St. Gertruden."

S. 541: Sage: "2964. Schönaunken Die Schönaunken (Schönhollen), Berg- und Wassergeister, legen Wechselbälge in die Wiege. Sie erscheinen am Hüggel, bei Hagen, bei Laer, am Dümmer und am Darnsee. Als Schmiede verfolgen sie die Menschen in der Gestalt eines glühenden Rades."

S. 541 - 544: Elf Sagen: "2965 Die Sgönaunken" Die Sagen I. - VI. nach den Sagen Nr. 51 - 56 von 1859 KUHN und die Sagen VII. - X. nach den Sagen Nr. 60 und 63 von 1859 KUHN. Sage XI. Fast wörtlich wie die letzte Sage von 1967 SCHIRMEYER ("Wipperskiel").

S. 544 - 546: Vier Sagen: "2965a. Die Wülleken" Die Sagen I. - III. nach den Sagen Nr. 57 - 59 von 1859 KUHN und die Sage IV nach Sage 65 von 1859 KUHN.

S. 641: "Nachweise und Anmerkungen" zu Sage 2935: "Aus Basum Kuhn-Schwartz 362."

Zu Sage 2937: "Kuhn-Schwartz 361 = Wrasmann 47 = Schirmeyer 37 = Mackensen, Nieders. Sagen 99."

S. 643: Zu Sage 2964: "Osnabrücker Monatsblätter f. Geschichte 1905/08. 4. [s. 1905 JELLINGHAUS]"

S. 644: Zu den Sagen 2965: "Kuhn Westfalen, Westfalen 51 B 65. I u. II: Kuhn, Westfalen 51, darnach Wrasmann 39 = Schirmeyer 29. Ebenso III B IV: Kuhn 53. 54. B V: Kuhn 55. B VI: Kuhn 56. [...] B VII: Kuhn, Westfalen 60 = Wrasmann 40; Schirmeyer 30. [...] B VIII: Kuhn 61 = Wrasmann 41 = Schirmeyer 31. B IX: Kuhn 62 = Schirmeyer 31. [...] X: Kuhn Westf. 63. B XI: Ebd. 64. Rüden säugen, vgl. Zaunert, Westfalen 19. 22; Ders. Rhein 1, 196."

Zu den Sagen 2965a: "I: Kuhn, Westfalen 57, darnach Wrasmann 40 f.; Schirmeyer 30 f. B II. Kuhn 58, darnach Wrasmann 41; Schirmeyer 30. B III. Kuhn 59. B IV. Kuhn 65."

V019 1970 KISSING, Ewald: Der Hüggelschmied. B Kislings Allgemeiner Kalender, 1970, S. 98 - 99; Osnabrück

S. 98 - 99: Sage: "Der Hüggelschmied" Kurze Inhaltsangabe von mehreren Sagen.

A046 1973 MAROLD, Edith: Die Gestalt des Schmiedes in der Volkssage. B In: Probleme der Sagenforschung. B S. 100 - 111; Freiburg im Breisgau

S. 105: Nach MAROLD sind Sagen über schmiedende Zwerge immer mit Eisenbergbau verknüpft.

E769 1974 FLAKE, Günter: Das Gertrudenberger Loch. B Heimat-Jahrbuch für Osnabrück-Stadt und -Land, 1974, S. 35 - 39, 2 Abb.; Osnabrück B [nachgedruckt in: De Utroiper, 3, 1, S. 2 - 4, 2 Abb.; Osnabrück, März 1984]

S. 35: "Die Anwohner des Hüggels brachten sogar den einstigen Bergbau auf Eisenstein am Heidhorn, 'des Wunderlichs Hohl' B das Winnekenloch B damit [mit der Gertrudenberger Loch] in Verbindung."

S. 35: "Nach anderen Angaben soll das Gertrudenberger Loch, ähnlich wie die Winnekenhöhle am Hüggel, einem kunstfertigen Schmied als Werkstatt gedient haben."

V074 1974 FLAKE, Günter: Der Hüggelhof. B Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land, 1974, S. 22 - 31, 8 Abb.: Osnabrück (Hrsg. Heimatbund Osnabrücker Land und Kreisheimatbund Bersenbrück)

S. 23: Sage "Die Hüggelzwerge" [wie die 1. Sage bei 1850 KUHN, verkürzt und umformuliert.] Zusätzlicher Einschub: "Andere glauben, daß sie [die "Wulwekerslöcker"] bis nach Tecklenburg führen."

V075 1975 FLAKE, Günter: Orchideen und Eisenerz B Ein Porträt des Hüggelgebietes B. B Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land, 1975, S. 56 - 68, 8 Abb.: Osnabrück (Hrsg. Heimatbund Osnabrücker Land und Kreisheimatbund Bersenbrück)

S. 56: zitiert 1926 BÖDIGE aus dem zweitletzten Absatz; Stichwort: "Fabel".

S. 58: Abdruck der Karte von 1763. Bildunterschrift: "Ausschnitt aus der sog. 'Mappe der Wulfter Burgfreyheit' Wien 1763 mit Hüggel, Wunderlichs Höhle, Silbergruben und Silberbergwerk (Staatsarchiv Osn. Fol. 2325)"

S. 59 - 60: Sage "Der Hüggelschmied und die Schönaunken"

"Ein reicher Kranz von Sagen umrankt das Hüggelgebiet. Im nächsten Heimat-Jahrbuch wird ausführlich über sie berichtet." [s. 1976 FLAKE] Auf den Hüggelschmied und die Schönaunken in den Sagen wird kurz hingewiesen.

S. 68: Zitiert die letzten Sätze von 1926 BÖDIGE: "Vielleicht wird der Hüggelschmied einmal seinen guten und getreuen Freunden die Pforten der Wunderhöhle erschließen! Andererseits liegt der Gedanke auch nicht fern, daß er denen gegenüber, die den Frieden seines Reiches durch wüstes Lärmen stören oder sich etwa an den seltenen Blumen auf dem Silberberge vergreifen, sein Hausrecht wahren kann, indem er solchen Unholden das glühende Rad auf die Spur setzt."

1976 AGRICOLA, Christiane: Englische und Walisische Sagen. B [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. 476: Sage 65 von 1859 KUHN in Kurzform (nach Google Buchsuche "Höhle +Hüggel")

E829 1976 FLAKE, Günter: Der Schmied im Winnekenloch. B Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land, 1976, S. 157 - 166, 2 Abb.; Ankum (Hrsg. Heimatbund Osnabrücker Land und Kreisheimatbund Bersenbrück)

S. 157: "Im Heimat-Jahrbuch 1974 wurde die wechselvolle Geschichte des Hüggelhofes erzählt und in der Ausgabe 1975 unter 'Orchideen und Eisenerz' ein Portrait des Hüggelgebietes entworfen." [s. dort]

Auf 1888 JOSTES & EFFMANN und auf ROHLMANN [s. 1933 A.A.] wird hingewiesen.

"In anderer Version [statt der von A.A. 1933 nach ROHLMANN] will die Sage wissen, daß auf dem Boden von Holzhausen am Hüggel in Urzeiten irgendwo ein großer Toter, ein 'Heidenküenik', in einem bis heute noch nicht aufgefundenen kostbaren Goldsarg bestattet worden ist." Vorgeschichtliche Bodenfunde (auch Urnen) werden aufgezählt.

Über ein altes Kreuz, das "Glockengießerkreuz"[kein Höhlenbezug].

S. 158: Sage: "Hexentanzplatz" fast wörtlich wie die letze Sage bei 1967 SCHIRMEYER.

S. 158 - 160: Sagenhaftes zum Hüggel, aber ohne Höhlenbezug: "Von einem Wiedergänger", "Der Bauerschaftshund", "Die raue Hand" und "Kosaken am Hüggel".

S. 160: "Die Winnekenhöhle im Hüggel geht bis unter den Gertrudenberg."

S. 160 - 161: "Das Winnekenloch [...]

Vielleicht hat der Hüggel nach den vielen 'Hulen' (Löchern, Höhlen), die an seinen Hängen lagen, seinen alten Namen Huyl oder 'Höhlenberg' erhalten. Die zwischen 1185 und 1300 vorkommenden Wortformen Huyle und Huel für den Hofnamen Hüggelmeyer oder Hüggelhof deuten gleichfalls auf Höhlen hin."

Namen für die Zwerge, Gang bis zum Gertrudenberg. "Sie sollen ebenfalls Verbindung haben mit dem Stollen oder Gang, der im Dom zu Osnabrück hinter dem Hochaltar herauskommt. Andere glauben auch, daß die Höhlengänge Tecklenburg erreichen.

Ökonomierat Julius Hüggelmeyer (1851 - 1925) vom Hüggelhof erwähnte: 'In meinen kindlichen Tagen sprach man davon, daß ein unterirdischer Gang vom Dom aus nach hier führe, um die alte Festung Osnabrück in Kriegszeiten B wenn sie belagert würde B von hier aus zu proviantieren. Der Gang soll auf dem Sundern (Domprobstsundern) in einer dort befindlichen großen Steinkuhle münden.'

Manches Merkwürdige wissen die Bewohner der Umgebung von einer großen Höhle im Hüggel zu erzählen, die sie Winnekenloch oder auch Wunderlichs Höhle nennen. Wo sie jedoch zu finden ist, hat bislang noch niemand genau sagen können; ihr Eingang wird bald an den Ostabhang, bald an die Nordseite des Hüggels verlegt. Einige vermuten sie dort, 'wo am steilen Abhange des Hüggels der Holzweg durch die Bergschlucht nach dem Dorfe führt.' [diese Worte stammen aus 1840 HARRYS]"

Dann wird auf die Veröffentlichung von Fr. W. TAUBE 1763 [richtig: 1766] hingewiesen, die eine Karte [die ist von 1763] enthält, "die sog. 'Mappe der Wulfter Burgfreyheit', auf der der Hüggel, Silbergruben, ein Silberbergwerk und 'Wunderlichs Höhle' B diese ohne genauere Lagebestimmung B verzeichnet sind (Wiedergabe im Heimatjahrbuch 1975)."

Dann werden ein Satz aus den "Nützlichen Beylagen" von 1770 und dann einige Wörter aus 1826 HOFFMANN zitiert.

S. 161 - 162: Ein längeres Zitat nach "Dr. Nikolaus Bödige (1859 - 1926), der als bester Kenner des Hüggels gelten darf [...]" Folgende Quellen sind genannt: "('Hüggel und Silberberg', Osnabr. 1906; Winnekenhöhle und Hüggelschmied in 'Der Friedenssaal', Osnabr. Heft 2/1926)"

S. 162 - 163: Sagen: "Die Hüggelzwerge

In den Höhlen des Hüggels haben vor langer Zeit Zwerge gehaust, die man Sgönaunken, Sgönunken oder Schenunken (Schönaunken), aber auch Hünnerkes und wilde Gesellen nannte. [Satz fast wörtlich bei 1850 KUHN] (Dr. Hermann Jellinghaus in 'Osnabrücker Monatsblätter für Geschichte und Heimatkunde' Nr. 1/1905 zählt die Schönaunken B Schönhollen B mythologisch zu den Berg- und Wassergeistern.)"

Die Hüggelzwerge schmieden Pflugeisen und Brandroste. "Besonders die Brandroste sollen von ihnen stammen, welche auf der einen Seite den sitzenden Hund als Handgriff haben, deshalb Feuerhunde heißen und gewöhnlich dreifüßig sind. Fritz Rohlmann überliefert (Zeitungs-Beitrag 'Sagen der Heimat in Tecklenburger Mundart', 1937):" Text 1937 ROHLMANN, 1. Absatz (s. dort).

Die Silberkanne mit der Jahreszahl 1500 "der Familie von Stahl (= Frhr. v. Stael auf Sutthausen)" wird erwähnt.

Sage nach 1850 KUHN, 1. Sage, Absätze 1 und 2 mit dem Schluss wie bei 1925 HENNIGER, aber nun sind Donnerstag und Samstag als "Besuchstage" genannt. Sagen nach dem letzten Absatz der 1., der 5. und der 4. Sage von 1850 KUHN. Dann folgen Sage Nr. 63 nach 1859 KUHN, die auf Platt nach 1937 ROHLMANN, 2. Absatz (s. dort), zitiert wird.

Es folgen die Sagen nach der 2. Sage von 1850 KUHN, der Sage Nr. 58 von 1859 KUHN und der 6. Sage nach 1850 KUHN.

"In griechischen Sagen wird die Bearbeitung des Metalls Bergdämonen zugeschrieben. F. E. Hunsche folgerte (1956) [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor; der Sachverhalt ist auch in 1964 HUNSCHE enthalten.]:'Hier haben wir eine Parallele zu heimischen Sagenüberlieferungen, nach denen im Gebiet des Hüggels und unterirdischen Gängen Zwerge als Schmiede tätig waren.'"

S. 164 - 165: Sagen: "Der Hüggeler"

Schmiede wurden "hochgeachtet, aber auch gefürchtet".

"Die deutsche Volkssage weist dem Schmied eine Sonderstellung zu und berichtet z.B." von Wieland dem Schmied und Siegfried. "[...] Heinrich Borchelt [...] erwähnt im 'Osnabrücker Jahrbuch' 1928," dass erst "1277 eine Bruchschmiede" in der Osnabrücker Gegend erwähnt wird. Er berichtet von dem sonntags arbeitenden Schmied, der mit seiner Werkstatt in die Tiefe sank. "'Am bekanntesten ist wohl die schöne Sage vom Schmied am Hüggel.'"

Sage nach 1840 HARRYS, leicht gekürzt. Eingefügt wurde die Sage nach 1906 BÖDIGE, S. 9. Dem Rest der Sage nach HARRYS folgt die auf Platt nach 1937 ROHLMANN, 3. Absatz.

"Mit den Gold- und Silbergruben ist es seitdem vorbei gewesen. Aber den guten Eisenstein hat der Hüggel noch lange geliefert."

S. 165 - 166: "Wie kaum eine andere heimatliche Sagengestalt lebte die des Hüggelers, des wohltätigen Alten vom Hüggel, auf verschiedenartige Weise in lebendiger Überlieferung fort." Unter der Überschrift "Nachklänge" wird berichtet, wie der Hüggeler seinen schauspielerischen Auftritt hatte bei wichtigem Besuch in Osnabrück, so 1884 vor Gästen der Georgsmarienhütte, 1891 beim Besuch des Reichskanzlers von Caprivi in Osnabrück und bei einem Heimatabend des Arbeitervereins Hagen 1926.

"Eine phantasievolle Erzählung in Anlehnung an die Sage findet man in einer vergilbten Ausgabe (Mai 1907) der damaligen 'Osnabrücker Zeitung': 'Die Geschichte vom Hüggelschmied. B Eine tausendjährige Mär' von Gr. Anderson."

Heute werden keine Sagen mehr erzählt, deshalb sollte "der reiche Sageschatz unserer Heimat als Vermächtnis der Vergangenheit auch in Zukunft getreulich gehütet werden."

1976 NECKEL, Gustav: Sagen aus dem germanischen Altertum. B [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. 181: Sage wie die 4. Sage von 1850 KUHN (nach Google Buchsuche "Höhle +Hüggel")

E454 1977 HUTH, Otto: Die Kulthöhle. Zur Religionsgeschichte der Unterwelt. B Der Erdstall, 3, S. 5 - 31; Roding

S. 20: Sage: [wie die 2. Sage von 1850 KUHN] Es folgt am Schluss: "Andere erzählen, er [Herr von Stael] habe gelobt, als er so in den Irrgängen umhergeirrt, alle Morgen vor Sonnenaufgang unserm Herrn zu Füßen zu fallen, und da habe er glücklich den Ausgang gefunden."

V383 1978 A.A.: Zeche Hüggel [Karten] Maßstab = 1 : 5000 B 5 Blatt; 12.2.1978 [unveröff.]

Karte 2 enthält den Eingang des befahrenen Hüggelstollens

E657 1979 A.A.: Westfälischer Sagenschatz. B 354 S., 81 Abb.; Hünstetten/Taunus (Opera-Verlag)

S. 275 - 276: [Wie 1848 KUHN & SCHWARTZ: Sagen: "361. Die Bergmännchen in Iburg" und "362. Bergmännchen schmieden"

V171 1979 KUHN, Adalbert: Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen und einigen anderen besonders der angrenzenden Gegenden Norddeutschlands. B 2 Bände in 1 Band. B [unveränd. Nachdruck von 1859]. B XXVI + 376 S. bzw. XII + 315 S.; Hildesheim - NewYork (Georg Olms Verlag)

Erster Theil: alle Seiten wie 1859 KUHN (auch Wipperskiel).

A170 1980 HARMS, Franz-Jürgen: Hüggel. Geologischer Exkursionsführer. B 70 S., 48 Abb., 1 Kt.; Hasbergen (Rasch Druckerei und Verlag GmbH & Co. KG)

S. [18] (zu Exkursionspunkt 3): "Am Hüggel wurde der Anhydritstein in Oberflächennähe wegen seiner leichten Löslichkeit in Wasser durch Grund- und Sickerwasser bevorzugt aufgelöst. In die entstehenden Hohlräume stürzte der darüberliegende zechsteinzeitliche Kalkstein unregelmäßig nach. Er liegt heute als entschichtete und aus eckigen Gesteinsbruchstücken bestehende 'Versturzbrekzie' vor. Sie ist ca. 50-70 m mächtig und deutlich von dem gut gebankten Zechstein-Kalkstein, der vor der Anhydritstein-Ablagerung gebildet wurde, zu unterscheiden."

[Im Internet (Kleiner Geologischer Lehrpfad.mht) ist dazu ein Bild (s. Anlage 9) mit der Unterschrift: "Exkursionspunkt 3: Die Spuren eines ehemaligen Höhlensystems". Lage des Exkursionspunktes Nr. 3 (s. die Anlagen 7 und 8) aus dem Internet (s. unten)]

Geologischer Lehrpfad

Anlage 7

  Geologischer Lehrpfad

Anlage 8

    

Spuren eines ehem. Höhlensystems

Anlage 9

 

K396 1980 SAUERMANN, Dietmar (Hrsg.): Sagen aus Westfalen. B 124 S.; Husum (Husumer Verlagsges.) [3. Aufl.: 1983; 5. Aufl.: 1999]

Der Name "Winnekeslock" wird für die Fledermaushöhle bei Brochterbeck benutzt (ein Hinweis auf Sagentransport).

K291 1980 STUPPERICH, Reinhard: Römische Funde in Westfalen und Nordwest-Niedersachsen. B Boreas. Münstersche Beiträge zur Archäologie, Beiheft, 1, S. 1 - 97, 10 Kt.; Münster

S. 69: "Iburg, Kr. Osnabrück: Angeblich wurde Mitte des 19. Jh. in einer Berghöhle [s. Hinweis bei JOSTES & EFFMANN, 1888] eine Menge römischer Waffen und Geräte entdeckt, aber verheimlicht. Es ist zweifelhaft, was es damit auf sich hat; weiteres ist anscheinend nicht darüber bekannt geworden; nur ein 'ganz vorzüglich gearbeiteter Celt' soll von dem Fund aufgetaucht sein.

Müller, Reimers, 291 (nach 'Bericht von 1879')." [gedruckt 1893. s. dort] [s. auch 1888 JOSTES & EFFMANN]

V024 1981 HARMS, Franz-Jürgen: Zur Geologie und Tektonik des Hüggels- und Silberberg-Gebietes bei Osnabrück (West-Niedersachsen). B Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, 8, S. 19 - 62, 23 Abb., 3 Tab.; Osnabrück

S. 28 und 30: "Wie schon erwähnt, treten in den Serien der Mittleren und Oberen Zechstein-Zeit mächtige Einschaltungen von Anhydritstein und nördlich von Osnabrück Steinsalz-Ablagerungen auf. Diese in Wasser leicht löslichen Gesteine sind in Oberflächennähe subrodiert worden und können daher im Osnabrücker Raum über Tage nirgends beobachtet werden. In die bei dieser Subrosion entstandenen Hohlräume sind hangende Karbonatserien der Zechstein-Zeit zu einer 50 bis 70 m mächtigen 'Großbrekzie' verstürzt (Abb. 5)."

Bildunterschrift: "Abb. 5: Auflagerung der entschichteten Großbrekzie aus Gesteinen der Mittleren und Oberen Zechstein.

24 N-Wand des E-Teiles vom ehem. Tagebau IIb am Heidhorn Berg, März 1981."

U041 1981 RÖLLEKE, Heinz (Hrsg.): Westfälische Sagen. B 318 S., 89 Abb.; Düsseldorf (Diederichs), Köln

S. 119: Sage: "Zwergloch bei Osnabrück" [wie 1845 WOLF, Orthographie erneuert] [am Ende: Fußnote] "(135)"

S. 307: [Fußnote] "135 Wolf 1845, Nr. 73, S. 190"

V025 1982 HARMS, Franz-Jürgen: Marines Tertiär (Ober-Miozän) als Höhlenfüllung im Zechstein des Hüggels bei Osnabrück (West-Niedersachsen). B Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, 9, S. 27 - 44, 11 Abb., 7 Tab.; Osnabrück

S. 41: "Spätestens im Ober-Miozän (Langenfelde-Gram) überflutete das Meer zumindest teilweise den Hüggel-Horst und lagerte Sande in küstennaher Flachwasserfazies ab.

Mit der Freilegung der Zechsteinserien begann die Subrosion ihrer Gips- bzw. Anhydritstein-Einschaltungen. Dabei entstand außer Dolinen an der Erdoberfläche ein unterirdisches Kluft- und Höhlensystem, in dem durch z. T. periodisch auftretende Wasserzuflüsse umgelagertes Zechstein-Karbonatgestein bzw. Residualmaterial der Zechstein-Sulfate sedimentiert wurden (Schichten 3, 5 und 7). Durch ungleichmäßiges Absinken des Höhlenbodens kamen die Höhlensedimente teilweise ins Rutschen (Schicht 7). Von der Höhlendecke fielen einzelne Gesteinsbrocken bombenartig in das weiche Bodensediment (Schicht 7). Außerdem wurden über Klüfte marine Sande in das Höhlensystem eingespült und abgelagert (Schicht 6). Beim Einstürzen der Höhlendecke wurden besonders die tonigen Höhlensedimente gequetscht und z. T. intrusionsartig in das umgebende Gestein gepreßt (Schicht 5)."

K420 1984 EWIG, Walter: Die Zwergensagen und ihre Entstehung. B Hohenlimburger Heimatblätter, 45, 10, S. 189 - 197; Hagen, Okt. 1984; S Hüggel

S. 192: "Im 'Hüggel', einem Berg in der Nähe von Osnabrück, wohnten die Sgöbnaulken in mehreren Höhlen. Man nennt sie auch Sgönnhaunken, Hinnerkes und wilde Gesellen. Die Sgönaulken nehmen oft Wöchnerinnen, wenn sie vor dem ersten Kirchgang ausgehen, mit in die Höhle, wo sie junge Hunde säugen mußten."

S. 193: "So wird auch den Sgönaulken vom Hüggel nachgesagt, sie hätten den Leuten der Umgegend die Kinder vertauscht und ihre statt derselben hingelegt. Wenn man aber die Wechselbälge zum Sprechen hat bringen können, dann haben sie wieder wegholen müssen."

S. 194: Sgönaulken fertigen Pflugeisen usw., per Zettel zu bestellen.

E980 1984 FLAKE, Günter: Das Gertrudenberger Loch. B De Utroiper, 3, 1, S. 2 - 4, 2 Abb.; Osnabrück, März 1984 [Nachdruck von FLAKE, Günter, 1974]

S. 2: [wie 1974 FLAKE]

1985 SCHÜTTLER, Kurt: Hasbergen. B [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. ?: Die Karte von 1763 ist abgedruckt (lt. 2008 ROTTMANN, S. 10 )

A067 1986 RÖLLEKE, Heinz (Hrsg.): Westfälische Sagen. B [Taschenbuchausgabe]. B 318 S., 89 Abb.; Frankfurt/Main, Berlin (Ullstein) (= Sagen deutscher Landschaften, [8])

S. 119: [wie 1845 WOLF]

U095 1987 A.A.: Tecklenburg. Ein Führer durch die nähere und weitere Umgebung. B 105 S.; Tecklenburg (Howe), [Jahr nicht bekannt; um 1987] [Nachdruck von 1897; Tecklenburg (Verschönerungs-Verein)]

S. 46 - 47: [wie 1672 RUMPIUS, in moderner Orthographie]

A107 1987 FRIEDRICH, Ernst Andreas: Niedersachsen. Schatzkammer der Natur. B 256 S. div. Abb.; Hannover (Landbuch)

S. 107: "Der Hüggel, dessen höchster Punkt heute 228 Meter beträgt, war einst sehr erzreich, wie es auch in der Sage vom Schmied im Hüggel zum Ausdruck kommt. Vor allem wurde hier jahrhundertelang Eisenerz gewonnen." [keine Höhlenerwähnung]

A100 1992 MORLO, Hans: Das Gertrudenberger Loch. Eine künstliche Höhle in Osnabrück. B 138 S., 71 Abb., 1 Plan; München (= Abhandlungen zur Karst- und Höhlenkunde, 26)

S. 32 - 33: "Zwischen Münster und Burgsteinfurt soll der 'Grienkenschmied' in einer Höhle gehaust haben; es handelt sich bei HOFFMANN [der die Gertrudenberger Höhle mit der Drakenhöhle vergleicht. B E591 1926 HOFFMANN [Josef]: Die Drakenhöhle in Obermarsberg, eine alte germanische Kultstätte? B Trutznachtigall. Heimatblätter für das kurkölnische Sauerland. Zeitschrift des Sauerländer-Heimatbundes für Heimatpflege im kurkölnischen Sauerland e.V., 8, (2), S. 44 - 46; Bigge i.W., Jan. 1926] um eine Verwechslung mit der Winnekenhöhle im Hüggel, die ebenfalls von einem Schmied bewohnt gewesen sein soll. Selbst wenn diese sagenhafte Höhle im Hüggel wirklich existiert haben sollte, muß es sich um ein Höhlengangsystem gehandelt haben, das die Orientierung erschwerte (s. Günter FLAKE, 1976)."

S. 56: 1821 STÜVE und 1850 KUHN (1. Seite, 1. Absatz) werden zitiert (s. dort).

S. 56: "Der Bergrücken namens Hüggel liegt etwa 8 km südwestlich von Osnabrück und ist als altes Bergbaugebiet bekannt. Ob es dort jemals eine (natürliche) Höhle gegeben hat, stellt Günter FLAKE (1976): Der Schmied im Winnekenloch) zu Recht in Frage. Es wurde aber ein alter durch Bergbau entstandener Raum von Bergleuten angefahren, ohne ihn vorher gekannt zu haben, wobei Werkzeuge gefunden wurden (BÖDIGE, 1926).

Eine natürliche Gangverbindung zwischen Osnabrück und Hüggel scheidet schon deshalb aus, weil verkarstungsfähige Schichten fehlen und u.a. die Hase hätte unterquert werden müssen. Ein künstlicher Gang in dieser Länge ist völlig unwahrscheinlich."

S. 57: "Die in der Hüggel-Sage erwähnte Tür als Eingang zur Unterwelt wird schon von RUMPIUS (1672) beschrieben und PEUCKERT (1960) zitiert den Kirchengelehrten BEDA, der bereits im 8. Jh. über den Türverschluß der Unterwelt zu berichten weiß. Das Motiv, daß dieses Tor hinter einem menschlichen Eindringling zuschlägt, findet PEUCKERT in sich ähnelnden Sagen, die einen geographischen Bezug zu neunzehn verschiedenen Orten haben."

S. 58: "Wegen der Ortsungebundenheit kann die Sage vom Gang zwischen Gertrudenberger Höhle und Hüggel als Wandersage erkannt werden, die an vielen Orten erzählt wird, wobei lokale Gegebenheiten eingeflochten werden."

S. 58: "Nach MAROLD (1973) haben Schmiede B besonders schmiedende Zwerge B mit Bergbau zu tun. So verwundert es nicht, daß es im Hüggel die 'Sgonaunken' geben soll, Zwerge, die gern Schmiedearbeiten für die Menschen ausführen, bei Angriffen oder Beleidigungen durch Menschen aber recht hart reagieren (KUHN, 1850). Bereits 1821 schreibt J.C. Bertram STÜVE B wie oben berichtet B vom schmiedenden Teufel im Hüggel. Diese Erwähnung liegt also deutlich früher als die vom Schmied im Gertrudenberg. Weil Sagenerzählern an die Existenz eines Ganges vom Gertrudenberg zum Hüggel [...] glaubten, konnte es nicht lange dauern, bis der Schmied quasi 'durch den Gang' vom Hüggel zum Gertrudenberg gelangte."

S. 62 - 63: Die 2. Sage von 1850 KUHN wird zitiert:

"Herr von Stahl aus Sutthausen am Hüggel, auch bekannt als Baron de Stael, soll sich in den 'Wüllekeslöcker' (= im Winnekenloch, der Hüggelhöhle) tagelang verirrt haben. Es handelt sich um eine weitere Sage, die - durch den unterirdischen Gang - ihren Standort gewechselt hat, denn erst 1925 wird von FRIEDRICHS (01.04.1925) [E711 1925 FRIEDRICHS, Gustav: Das Gertrudenberger Loch. [mit Beiträgen von W[UNDERLICH], H[ans] und A.A.]. B Im Strome der Zeit, 247 vom 01. April 1925, S. 4, 3 Abb., 2 Pläne; Osnabrück] der Gertrudenberg als Ort der Handlung genannt:

'Auch knüpft sich daran [an die Gertrudenberger Höhle] die Sage, daß ein Herr von Stahl aus dem nahen Sutthausen sich einst in diesem Labyrinth verirrt habe, weil er den Ariadnefaden, den er an den Eingang der Höhle geknüpft hatte, unterwegs verlor und nicht wiederfinden konnte. Erst ein Gelübde, das er in der Not ablegte, rettete ihn aus dem Abgrund.'"

S. 84, 85, 86 (3x), 95, 96, 100, 105 und 107: Die sagenhafte Gangverbindung zwischen der Gertrudenberger Höhle und der Hüggelhöhle wird erwähnt (nach 1821 und 1858 STÜVE, 1850 und 1859 KUHN, 1871 GRÄSSE, 1925 HENNIGER, 1926 BÖDIGE, 1933 MARWEDE, 1968 PEUCKERT bzw. 1976 FLAKE).

S. 114: 1753 LODTMANN, S. 133 wird zitiert (s. dort).

S. 130 und 131: Die Titel von 1926 BÖDIGE "Winnekenhöhle und Hüggelschmied" und 1976 FLAKE "Der Schmied im Winnekenloch" werden bibliographiert.

V382 1992 RÖHRS, Hans: Erz und Kohle: Bergbau und Eisenhütten zwischen Ems und Weser. B 263 S.; hier: S. 22 - 33, 1 Skizze, 3 Abb.; Ibbenbüren (Ibbenbürener Vereinsdruckerei)

S. 23: Zitiert den 1.Absatz von 1722 PAXMANN.

S. 24: "Die zum Teil mündlich überlieferten Sagen vom Hüggelschmied und den schmiedenden Hüggelzwergen lassen eine sehr frühe Erzgewinnung im Hüggelgebiet vermuten. Darauf deuten auch die zahlreichen Pingen [...]"

S. 31 - 33: "Sagen vom Hüggelschmied und den Hüggelzwergen

Silber und Eisen, vermeintlich auch Gold sowie Höhlen im Bereich des Hüggels haben schon sehr früh die Phantasie der Anwohner angeregt, und so nimmt es nicht Wunder, daß sich nahezu bis heute Sagen hierzulande aus alter Bergbauzeit erhalten haben.

N. Bödige (1906) erwähnt den Ausspruch alter Bergleute 'Der Hüggel ist einem Riesen vergleichbar, sein Kopf besteht aus Eisen, der Leib aus Silber, der Fuß aus Gold.' Bezeichnungen wie Silberberg, seitlich davon der Goldberg und im Westen der Goldbach sind auf die Erzfunde in alter Zeit zurückzuführen. Alle Namen wie Huyl, Huel und Huile für den Hüggel sollen auf dort befindliche Höhlen hindeuten. Die bekanntesten Höhlen waren das Winneckenloch und die Wunderliche Höhle. [Erstmals wird von zwei verschiedenen Höhlen gesprochen.] Letztere ist auf einem Plan der 'Wulfter Burgfreiheit', Wien 1763 [siehe dort], auf der Nordostseite des Hüggels abgebildet, ebenso Silbergruben und ein Silberbergwerk im Domprobst Sundern. [...]"

Dann wird ein Satz aus 1770 zitiert [siehe 1770 Nützliche Beylagen ... , erster Satz] Der nächste Satz [bei 1770] wird hier leicht verändert wiedergegeben: "Von dem jetzo verschütteten Eingange soll sie schräg in die Erde gehen und vormals, wenn man einige Schritte hineingestiegen, ein ziemlich großes Gewölbe anzutreffen gewesen seyn." Dann wird weiter aus 1770 zitiert unter Weglassung einiger Sätze zwischendurch.

RÖHRS schreibt weiter: "In den Sagen spielten der Hüggelschmidt und die Zwerge, welche die Erze im Hüggel gewannen, eine besondere Rolle. Letztere nannte man Winneken, mit der nach ihnen benannten Winnekenhöhle. Daneben gab es noch folgende Namen für die Zwerge: Schönaunken, Schenunken, lüttke Männkes, Hünnerskes oder wilde Gesellen."

1993 PEUCKERT, Will-Erich (Hrsg): Niedersächsische Sagen. B [Dieses Werk liegt d. Verf. nicht vor.]

S. 544: Sage: wie 1850 KUHN, Sage 4 (nach Google Buchsuche "Höhle +Hüggel")

U522 1997 SCHMIDT-V[OGT], Renate & SCHMIDT, Gustav-Adolf: Die schwarzen Führer. Westfalen. B 237 S., 101 Abb., 1 Kt.; Freiburg i.Br. (Eulen Verlag Harald Gläser)

S. 95: Kurzfassung der Sage 1850 KUHN, Sage 1. Der Schmied als Metallkönig, große Schätze. Bauernsohn dringt ein, wird belehrt, bebaut sein Land fleißig und wird reich. "In unfreundlichen Zeiten soll der Metallkönig aber auch glühende Pflugeisen auf die Felder geschleudert haben. Silber und Erz versiegten; nur verlassenen [verlassene] Schachtanlagen blieben zurück. Tief drinnen aber soll der Schmied noch immer auf seinem Silberbarren sitzen."

A162 2003 MORLO, Hans (Hrsg.): Drakenhöhlen und Weiße Kuhle. B Die Höhlen im Marsberger Zechstein. B (ISBN: 3-9806428-9-5) B 160 S., 81 Abb.; Münster (Eigenverlag, Druck: Joh. Schulte GmbH, Druck - Mediengestaltung, Marsberg), 2003

S. 119 - 120: "Geheimnisvolle Gänge, die von Höhlen ausgehen sollen, sind in der Sagenliteratur häufig vertreten; sie führen zu anderen Höhlen, zu Kirchen und Domen sowie zu anderen wichtigen Örtlichkeiten. In den meisten Fällen spricht jedoch die geologische Situation gegen diese Annahmen." Als Beispiele werden genannt:

"von der Weißen Kuhle [einer Höhle bei Marsberg] bis ins Frohental,

von der Rösenbecker Höhle bis zum Rathaus in Brilon,

von der Höhle am Ratmerstein bis zum Briloner Rathaus,

von der Hohlsteinhöhle bei Schlangen bis zum Paderborner Dom" oder "bis zu den Paderquellen in Paderborn,

von der Pfaffenkammer bei Borgholzhausen bis nach Dissen" oder "von derselben Pfaffenkammer bis zur Gertrudenberger Höhle in Osnabrück,

von der Gertrudenberger Höhle in Osnabrück zum Hüggel, einem alten Eisenerz-Abbaugebiet, und

von der Fledermaushöhle bei Tecklenburg bis unter die Feuerstelle des nächsten Hofes."

S. 123: "Da in früheren Zeiten die Vorstellung bestand, alle Höhlen führten in die Unterwelt (H. FIELHAUER, 1965) [K322 1965 FIELHAUER, Helmut: Grundzüge der Höhlenmythen in Österreich und ihr Ausdruck in den sagengebundenen Höhlennamen. B Dritter Internationaler Kongreß für Speläologie, Sektion III, Band 4, S. 49 - 52; Wien], glaubte man folgerichtig auch, dass die verschiedenen Höhlen miteinander verbunden sein müssten. Diese Vorstellungen von unterirdischen Gangverbindungen haben ihren Ursprung in den Mythen um Orpheus, der in die Unterwelt hinabstieg, und in sog. Durchgangsriten, die demjenigen Reinigung von Sünde und Schuld versprechen, der durch eine Engstelle kriecht. B Daraus ergibt sich, dass solche Verbindungsgänge leider nur in der Sage existieren."

S. 123: "Eine solche 'Sagenübernahme' [von dem einen zu einem anderen Ort] ist nicht einmalig: Ebenso folgte den Sagen von Zwergen in der Hüggelhöhle und von einem Verbindungsgang von dieser zur Gertrudenberger Höhle in Osnabrück die Sage, in der Gertrudenberger Höhle gäbe es Zwerge.

Nach E. MAROLD (1973) ist das Auftreten von Zwergen in Sagen eng verbunden mit altem Eisenbergbau. Für den Hüggel trifft das zu, [...]"

V033 2006 SCHÖNHOFF, Doris: Auf den Spuren der Hüggelzwerge. B Heimat-Jahrbuch für das Osnabrücker Land, 2006, S. 57 - 58; Osnabrück (Meinders & Elstermann & Co. KG)

S. 57: Kurze Einführung

S. 57 - 58: Sage "Der Schmied am Hüggel" [inhaltlich wie 1840 HARRYS, aber gekürzt und anders formuliert.]

S. 58: "Wie sie aussehen, diese Winzlinge, die so weit unten im Erdreich leben, in diesen geheimnisvollen Erdhöhlen, aber auch unter Wurzeln zwischen den großen Bäumen, wo sie Wurzelfäden zu kleinen Grotten und Behausungen flechten, weiß keiner so genau. Die wenigen Beschreibungen, die es gibt, fallen unterschiedlich aus. Im Hüggel formulieren wortreich große Dichter und kleine Kinder und finden schnell neue Beschreibungen für eine jeweils anders empfundene Wirklichkeit.

Ein kleiner Tipp noch: Manch einer berichtet von wundersamen Begegnungen auf einer kleinen, fast unberührten Lichtung mitten im Hüggel, dort, wo die Waldhyazinthe und das große Zweiblatt wachsen, und Pflanzen und Kräuter gedeihen, die so selten und daher schützenswert sind, dass diese hier unbenannt bleiben müssen. Hier also, an klaren Tagen, die oft einem sanften Dämmerlicht folgen, lange bevor die frühmorgentlichen Geräusche des erwachenden Tages zu hören sind, lange, nachdem man regungslos im noch taunassen Gras zusammengekauert gekniet hat, wächst die Zuversicht, das zu sehen, was in kühnsten Träumen erst wahrscheinlich wird. Und dann, und das ist wirklich wahr, wird der Weg zum Schatz fast schon sichtbar ... und, so ist es jedenfalls überliefert, dann und nur dann geben die Hüggelzwerge großzügig von ihren unermesslichen wertvollen Schätzen."

V064 2007 RICKLING, Matthias: Osnabrück von A bis Z, Wissenswertes in 1 500 Stichworten über Geschichte, Kunst und Kultur. B 488 S., div. Abb.; Münster (Aschendorff Verlag Münster)

S. 193: "Hüggel

Der südlich von Osnabrück verlaufende Höhenzug war bis in die 1950er Jahre lohnendes Erz-Abbaugebiet. Heute sind die grünen Hügel als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und bieten sich als lohnendes Ausflugsziel an. Von einstigen Silbervorkommen und einem kurzfristigen Silberrausch zeugen noch immer oberirdische Abbaulöcher, der Silbersee und zahlreiche Sagen."

S. 350: "Sgönaunken

Auch wenn der Klang ihres Namens zunächst an Island denken lässt, so sind die S. oder Sgonunken doch Sagengestalten des Osnabrücker Landes. Es sind Zwerge, die vor langer Zeit in Höhlen lebten, die sich vom Hüggel bis zum Gertrudenberg erstreckten. Wünnerkesgättern, Wüllekeslöckern oder Wulwekerslöckern nannte man diese unterirdische Wohnstätten. Die Hünnerskes oder wilden Gesellen waren Schmiede, die den Bewohnern der Umgebung so manches Gerät für den Ackerbau und Haushalt herstellten. Wie die Mainzelmännchen haben sie sich jedoch niemals gezeigt."

V240 2007 WESSEL, Werner: Chronologie des Hüggelbergbaus und der Georgsmarienwerke. B Eine Zusammenstellung in Kurzfassung vom Arbeitskreis Geschichte Kultur und Verkehrsverein Hasbergen. B 5 S., 1 Karte; Hasbergen

S. 1: "1722 Vogt Strobberg findet am Silberberg Erzspuren und alte Schächte."

S. 2: "1862 [...] Im Feld Aaron am Roten Berg wird ein vorhandener Stollen erweitert."

A171 2008 KEMPE, Stephan & ROSENDAHL, Wilfried (Hrsg.): Höhlen. Verborgene Welten. B ISBN: 978-3-89678-611-1; 168 S., div. Abb.; Darmstadt (WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft))

S. 64: "Wesentlich kleiner [als Lavahöhlen] sind dagegen 'Zwerglöcher'. Sie entstehen dadurch, dass Anhydrit allmählich aus der Luft Wasser aufnimmt und sich dabei zu Gips umwandelt. Gips ist weniger dicht und dehnt sich bei der Kristallwasseraufnahme aus. Anhydritschichten, die an der Oberfläche liegen, wölben sich daher nach oben, und darunter entsteht ein meterhoher blasenartiger Hohlraum, eine Quellungshöhle B oder eben ein 'Zwergloch'. In Deutschland gibt es Quellungshöhlen vor allem im Naturschutzgebiet Sachsenstein im Südharz [...]. Weitere Vorkommen sind aus Oklahoma und aus Nova Scotia bekannt."

V045 2008 ROTTMANN, Rainer (Zus.st.): Konvolut von Unterlagen über den Hüggel. B 3 Seiten Brief vom 01. 12. 2008 und 70 S. Unterlagen [unveröff.]

Umfangreiche Sammlung von Urkunden und deren Übersetzungen, Plänen, Literaturhinweisen, -zitaten und persönlichen Darstellungen.

S. 2 des Briefes: "Natürliche Höhlen hat es meines Wissens nach in Hagen a.T.W. nie gegeben."

S. 14 der Ausarbeitung: "Die Existenz einer von Menschen gemachten 'Höhle' am Hüggel / Heidhorn ist also eindeutig nachweisbar. Die Höhle dürfte ihren Ursprung dem Abbau von Eisenerz verdanken, welches an der Nordseite von Hüggel und Heidhorn dicht unter der Oberfläche lag und dort schon vor etlichen Jahrhunderten sowohl im Tagebau als auch in unterirdischen Stollen und Schächten gewonnen wurde. Wann am Hüggel und am Heidhorn mit dem Abbau von Eisenerz begonnen worden ist und wann die ersten 'Höhlen' und Stollen entstanden sind, ist nicht überliefert."

S. 17 der Ausarbeitung: "Ab 1538 scheint dann vorübergehend ein systematischer Eisenerzbergbau am Hüggel betrieben worden zu sein. [...]"

S. 17 - 18 der Ausarbeitung: "[...] daß der Graf von Tecklenburg nachweislich spätestens seit dem 15. Jahrhundert an der östlichen Stirnseite des Hüggels berechtigterweise einen großen Steinbruch, die sogenannten >Hüggelkuhlen> unterhielt, den er an Osnabrücker Steinmetze und später an den Rat der Stadt Osnabrück verpachtete (Siehe das Kapitel 'Steinbrüche am Hüggel' mit den dortigen Quellenangaben, Rainer ROTTMANN (z.Zt. noch unveröffentliches Manuskript))"

S. 18 - 19 der Ausarbeitung: "Um seinen Gebietsansprüchen vor allem auf den Hüggel Nachdruck zu verleihen, ließ der Graf von Tecklenburg 1538 am Hüggel sogar ein Bergwerk errichten. Die Iburger Beamten des Osnabrücker Bischofs führten Buch über jede Veränderung und beschwerten sich:

'Den Dinxtedach na Martini volgentz hefft Graiff Cordt ein Berchwerck laten anrichten im Kerspel Sanct Katherinen uff grundt und boden des Stiffts Osnabrügk, dar ghine Tekennebergeschen oder sunst the jenigen tide Berchwerck angerichtet.' (StA OS, Rep. 100 / 8 / 5 a+b; Grenzakten Anno 1477 ff, hier Anno 1538)

Glaubt man dieser Beschwerde der Iburger Beamten, so hätte vor 1538 weder der Graf von Tecklenburg noch sonst jemand (!) zuvor ein (Esenerz-)Bergwerk am Hüggel betrieben oder errichtet. Wenn diese Behauptung der Iburger Beamten zuträfe, dann könnte die 'Wunderlichs Höhle' um1538 angelegt worden sein. Vielleicht ist sie aber auch älter ?!"

S. 19 - 19a der Ausarbeitung: "[...] wurden im Rahmen des fortdauernden und immer wieder aufflammenden Grenzkonfliktes in den Jahren 1592 bis 1595 etliche betagte, in der Umgebung des Hüggels wohnende Zeugen zu den dortigen Gewohnheiten und Berechtigungen vernommen. Sie wurden unter anderem danach gefragt, ob sie anzeigen könnten, daß 'jemahlen gehört oder bestendig auff dem Huill [= Hüggel] Silbern- oder Ertzgruben sein sollen'. Die meisten Zeugen erklärten, sie wüßten wohl von einer 'Steinkaul auf dem Hüill', jedoch nichts von Silber- oder Erzgruben. Nur ein einziger Zeuge berichtete, er habe 'daselbsten eine Gruben wohl gesehen und sey auch noch vorhanden'. "

A298 2009 DITTRICH, Birgit: Das Geheimnis der Hüggelzwerge. B 242 S.; Georgsmarienhütte (BVT, Boberg-Verlag-Tenbusch) Febr. 2009

Für Kinder spannender Krimi über Gänge im Hüggel, über den Hüggelschmied und Hüggelzwerge.

V076 2009 GREBING, Horst: Die Zwergwesen Bergmännchen und Erdmännchen in Iburg. B etwa 5 S., o.O., o.J. [Lienen, 2009] [unveröff.; als Sonderseite im Internet unter:

www.geo-iburg.de.vu/sonder.html]

zu Anfang: Sagen: 361 "Die Bergmännchen in Iburg" und 362 "Bergmännchen schmieden" (aus 1848 KUHN & SCHWARTZ) werden auf Iburg bezogen, betreffen aber den in der Nähe liegenden Hüggel. Erstere Sage wurde von verschiedenen Autoren wiederholt, die hier alle namentlich aufgeführt sind.

C082 2009 MORLO, Hans: Felsgebilde zwischen Brochterbeck und Tecklenburg im nördlichen Teutoburger Wald [Entwurf für ???]. B 18 S., 9 Abb.; o.O., o.J. [Münster, 2009] [unveröff.; iim Internet unter:

http://www.stadtmuseumibbenbueren.de/nki_hoehlen_und_felsformationen.htm als pdf-Anhang]

S. 1: "Besonders viele Sagen berichten von einer Höhle im Hüggel, einem ehemaligen Eisenerzbergbaugebiet bei Hagen i.T.W., in dem ein Schmied und schmiedende Zwerge, die Skönaunken, gewohnt haben sollen. Ob es sich hierbei um eine natürliche Höhle oder ein Bergbaurelikt handelt, ist z.Zt. nicht entscheidbar. Eine Literaturübersicht ist im Internet unter

www.geo-iburg.de.vu/Hueggel.html zu finden."

A249 2009 TERRA.vita (Hrsg.): Geologischer Lehrpfad Hüggel. B 41 S., div. Abb. 1 Kt.; Osnabrück (Naturpark TERRA.vita) Februar 2009

S. 13: "Vor über 225 Mio. Jahren lag an dieser Stelle [Station 3] eine Gesteinsschicht aus Gips. Das ist ein Material, das sehr leicht von Wasser gelöst werden kann. Wenn durch eine solche Schicht über einen langen Zeitraum Regenwasser sickert, löst sie sich langsam auf.

Genau das passierte an dieser Stelle. Die Folge: Es entstanden Hohlräume, in welche die darüber liegenden Gesteinsschichten einbrachen."

V089 2010 BLEICHER, Wilhelm: [Brief an mich]. B 1 S.; Iserlohn, 30.05.2010

"Hüggel würde ich vom Namen her auf Hul (=Hôl) = Loch zurückführen. Die Buchstaben y und i deute ich als orthographische Dehnungszeichen. Da das i dann offenbar als Hiat [Hiatus = Lücke] wahrgenommen wurde, trat reguläre Hiattilgung durch Doppel-g (gg) ein so wie bei 'mäien' = meggen (mähen)."

A176a 2010 MORLO, Hans: Höhlen und Felsformationen im nördlichen Teutoburger Wald. B Vom "Nassen Dreieck" bis zum Hüggel In: Speläogruppe Letmathe (SGL) (Herausgeber): Speläologisches Jahrbuch 2008 - 2009; Jahrgang 18 - 21 [Schriftleitung: Stephan J. MARKS und Hans MORLO; Layout: Hans MORLO], S. 75 - 118, 53 Abb.; Münster (Druck: Burlage) 2010; im Internet unter:

http://www.stadtmuseum-ibbenbueren.de/nki_hoehlen_und_felsformationen.htm]

S. 75: "Zwischen Borgholzhausen und Tecklenburg (vielleicht mit Ausnahme des Hüggels; s. unten) sind dem Verfasser keine Höhlen bekannt."

S. 75: "Dann soll noch kurz auf die Hüggelhöhle eingegangen werden, von der mehrere Sagen berichten."

S. 96 - 97: "Die in Ladbergen überlieferte Sage von den 'Wünnekeslöchern' ist der Sage vom Schmied im Hüggel bei Osnabrück nacherzählt." (nach HUNSCHE, 1964, S. 92 - 94)

S. 98: Einen Gang soll es geben "von der Gertrudenberger Höhle in Osnabrück zum Hüggel, einem alten Eisenerz-Abbaugebiet" (nach MORLO, 2003, S. 119 - 120)

S. 114: "Sagenhafte Hüggelhöhle

Der Hüggel, ein frühes Silber- und späteres Eisenerz-Bergbaugebiet, liegt zwar in Niedersachsen, aber im Naturschutzgebiet Teutoburger Wald südöstlich von Osnabrück bei Hagen i.T.W. Dort wurde schon im 16. Jahrhundert Eisenbergbau betrieben. 1906 schreibt BÖDIGE von einem großen [im letzten Drittel des 19. Jh.] angefahrenen Hohlraum, in dem sich eiserne Steinbruchwerkzeuge eines uralten früheren Bergbaus befanden. Ob es sich hierbei um eine natürliche Höhle oder ein Altbergbaurelikt handelt, ist nicht bekannt.

In Sagen der Gegend um Hagen am Teutoburger Wald wird immer wieder eine Höhle genannt. Ihr Name wird mit 'Wunderlichs Hohl', 'Winnekenloch' oder 'Winnekenhöhle' angegeben. In der Höhle soll der Hüggelschmied gewohnt haben, der Schmiedearbeiten für die umliegenden Bauern ausgeführt hat. Auch ist B wie bei Eisenerzbergbau üblich (s. MAROLD, 1973) Bvon Zwergen die Rede, die 'Winneken' oder 'Sgönaunken' genannt werden.

Im geologischen Exkursionsführer 'Hüggel' von Franz-Jürgen HARMS ist zu lesen: 'Am Hüggel wurde der Anhydritstein in Oberflächennähe wegen seiner leichten Löslichkeit in Wasser durch Grund- und Sickerwasser bevorzugt aufgelöst. In die entstehenden Hohlräume stürzte der darüberliegende zechsteinzeitliche Kalkstein unregelmäßig nach.' Handelt es sich doch ursprünglich um eine natürliche Höhle? FLAKE (1976, S. 160): 'Vielleicht hat der Hüggel nach den vielen 'Hulen' (Löchern, Höhlen), die an seinen Hängen lagen, seinen alten Namen Huyl oder 'Höhlenberg' erhalten. Die zwischen 1185 und 1300 vorkommenden Wortformen Huyle und Huel für den Hofnamen Hüggelmeyer oder Hüggelhof deuten gleichfalls auf Höhlen hin.' B 'Huyl oder Höhlenberg' wird der Hüggel zeitlich vor dem ersten Eisenbergbau (1538) genannt, was auf eine oder mehrere natürliche Höhlen hindeutet. [...]" Hinweis auf diesen Internet-Beitrag.

S. 115, 116 bzw. 117: Literatur mit dem Wort Hüggel im Titel: BÖDIGE 1906, HARMS 1980 und MORLO 2008/2009 (= dieser Hüggelartikel ist dort genannt)

A297 2010 STOCKREITER, Helmut (zus.gest.): 700 Jahre Gertrudenberger Höhlen und die unterirdischen Gänge in Osnabrück [Eine Zusammenstellung von eigenen Unterlagen und aus dem Archiv von Günter FLAKE]. B 214 S. sehr viele Abb.; Osnabrück, (Selbstverlag, wenige Exemplare) Dezember 2010

S. 39 - 41: Artikel z.T. wie: E769 1974 FLAKE (s. dort)

S. 44 - 46: Artikel auf S. 39 - 41 wiederholt

S. 63 - 71: Artikel wie: V321 1951 FLAKE (s. dort)

S. 153 - 155: Artikel wie: E707 1925 FRESSEL (s. dort)

V273a 2011 A.A. (eb) [MORLO, Hans; bearb. von PREUIN, Harald]: [Artikelserie Gertrudenberger Höhlen:] [Hier Folge 9:] Erzählen die Sagen vielleicht wahre Geschichten? B Schlummernde Unterwelt wird von einem Osnabrücker Verein mit Leben erfüllt. B ON (Osnabrücker Nachrichten Am Sonntag) vom 9. Oktober 2011, S. 20, 4 Abb.; Osnabrück

Absatz 2 - 4: "Höhlen sind für manch einen auch heute noch unheimliche und gefahrvolle Orte. Um wie viel bedrohlicher stellten sich frühere Menschen die Höhlenwelt vor. So war zum Beispiel der Glaube verbreitet, tief unter der Erdoberfläche befinde sich die Hölle, und der Weg dorthin führe durch Höhlen. So lag auch die Vermutung nahe, dass unterirdische Gänge Höhlen miteinander verbinden, sodass man von einer zur anderen in der Nähe gelegenen Höhle kommen könne. In einer Sage heißt es, die Gertrudenberger Höhle sei mit der Hüggelhöhle bei Hasbergen verbunden. Beim Hüggel handelt es sich um ein historisches Erzabbaugebiet, in dem sich eine natürliche Höhle befunden haben soll. Sie wird als "Meister Wunderlichs Hohl", also als Höhle des Teufels bezeichnet.

Sagen über die Hüggelhöhle erzählen von den bei Erzbergwerken üblichen Zwergen, die als "Sgönauken" bezeichnet werden, von einem schwarzen Hund, einem im Berg arbeitenden Schmied und davon, dass das Geheimgericht der heiligen Feme in der Höhle getagt habe [richtig: Letzteres betrifft die Gertrudenberger Höhle]. Außerdem sei Baron von Stahl aus Sutthausen in der Höhle herumgeirrt, bis er nach mehreren Tagen endlich den Ausgang wiederfand.

Diese Sagen von der Hüggelhöhle wurden später gleichlautend auf die Gertrudenberger Höhle übertragen. Sie sind sozusagen "durch den unterirdischen Gang" vom Hüggel zum Gertrudenberg gelangt."

V272b 2011 GREBING, Horst: [Vorankündigungen der 14-täglichen ON-Artikel der Artikelserie "Gertrudenberger Höhlen, Schlummende Unterwelt" jeweils 1 Woche vor dem ON-Termin bei OS-Nachbarn.de], das Vereinsemblem jeweils vorneweg]: [Hier Folge 9:] (9) Die Sagenwelt des Gertrudenberges, 29. September 2011. B Bei www.OS-Nachbarn.de B Gruppe: Gertrudenberger Höhlen Osnabrück

Absatz 4: "In der Sage zu den "Sgönaunken" B Zwerge, die im Hüggel zwischen Hasbergen und Hagen südwestlich von Osnabrück lebten B führte Kuhn weiter aus: "Sie haben sich in den im Berge befindlichen Höhlen aufgehalten, welche man die wünnerkesgätter, wüllekeslöker oder wulwekerslöcker geheißen, und man sagt, dass diese sich noch weit unter dem Berge fort bis jenseit Osnabrück erstrecken, wo sie bei St. Gertruden wieder ans Tageslicht führen."

V273b 2011 MORLO, Hans: [Einstellung der 14-täglichen ON-Artikel der Artikelserie "Gertrudenberger Höhlen, Schlummernde Unterwelt" jeweils 1 Tag vor dem ON-Termin bei OS-Nachbarn.de, der Plan der Gertrudenberger Höhle jeweils vorneweg:] [Hier Folge 9:] Erzählen Sagen wahre Geschichten? B Osnabrücks schlummernde Unterwelt (9), 8. Oktober 2011, 3 Abb. B Bei www.OS-Nachbarn.de B Gruppe: Gertrudenberger Höhlen Osnabrück

Absatz 3 - 5: Wortgleich wie 2011 A.A. (eb) Absatz 2 - 4.

V273c 2011 MORLO, Hans & GREBING, Horst: Artikelserie Gertrudenberger Höhlen Osnabrück. B Artikelserie in den Osnabrücker Nachrichten Am Sonntag vierzehntäglich, einschließlich weiterer Abbildungen und der jeweiligen Vorankündigung in der Internet-Plattform OS-Nachbarn.de, Gruppe Gertrudenberger Höhlen Osnabrück [Die einzelnen Folgen siehe unter V273b MORLO und V272b GREBING.]. B o.O., o.J. [Münster, 2011] [unveröff.] [Hier Folge 9:] (9) Die Sagenwelt des Gertrudenberges, 29. September 2011

Absatz 3 - 5: Wortgleich wie 2011 A.A. (eb) Absatz 2 - 4.

A301 2011 STOCKREITER, Helmut: Die Gertrudenberger Höhle. B Was wir bis heute darüber wissen. B Konvolut [Hier gehts um Folge 9 aus:] A.A. [MORLO & PREUIN]: Artikelserie in der ON, Folgen 1 - 12 (V273a); 77 S., div. Abb. und Pläne; Osnabrück (Selbstverlag, wenige Exemplare) 2011

Absatz 3 - 5: Wortgleich wie 2011 A.A. (eb) Absatz 2 - 4.

Keine Nr. vergeben 2012 H. GREBING & H. MORLO: Artikelserie Gertrudenberger Höhlen Osnabrück und Teaser (V273d) [vorletzte Version]; 158 S., div. Abb. und Pläne; Osnabrück (Selbstverlag, wenige Exemplare) im März 2012

Absatz 3 - 5: Wortgleich wie 2011 A.A. (eb) Absatz 2 - 4.

A310 2012 DITTRICH, Birgit: Der Schatz der Hüggelzwerge. B 271 S., einige Zeichnungen; Georgsmarienhütte (BVT, Boberg-Verlag-Tenbusch) November 2012

Für Kinder spannender Krimi über Gänge im Hüggel, über den Hüggelschmied und die Hüggelzwerge.

C087 2012 KUHN, Adalbert: Westfälische Sagen und Märchen. B Märchen der Welt, 66; 415 S., Jazzybee Verlag; lt. Google-Books (Wipperskiel)

S. 66: Zwischen Hügelsagen auch Wipperskiel, wie 1859.

C083 2012 MORLO, Hans (Zusammengestellt): Entwurf Vereinsbuch. B 201 S., 196 Abb.; Münster, 2012 [unveröff.] Auszug:

S. 9 - 59: H. MORLO & H. GREBING (2012): ON und Teaser (V273d) [Hier Folge 9:] (9) Die Sagenwelt des Gertrudenberges, 29. September 2011 Absatz 3 - 5: Wortgleich wie 2011 A.A. (eb) Absatz 2 - 4.

S. 84 - 88: Ztgs.-Artikel, 1. Teil wie: V321 G. FLAKE 1951)(s. dort),

und Ztgs.-Artikel, 2. Teil wie: E769 1974 G. FLAKE ,(s. dort)

S. 122 - 123: Artikel wie: E707 1925 FRESSEL (s. dort)

V338a 2012 MORLO, Hans: Überlegungen zur Entstehung der Gertrudenberger Höhle, germanische Kulthöhle oder unterirdischer Steinbruch? (Neuaufnahme von Kapitels 2 meines Gertrudenberg-Buches von 1992, ergänzt durch die Inhaltsangabe eines Internet-Beitrags von Christian Böckermann). B 27 S. + 19 Abb.; o.O., o.J. [Münster, 2012] [unveröff.]

S. 9: "Zwischen Münster und Burgsteinfurt soll der "Grienkenschmied" in einer Höhle gehaust haben; es handelt sich bei HOFFMANN um eine Verwechslung mit der Winnekenhöhle im Hüggel, die ebenfalls von einem Schmied bewohnt gewesen sein soll. Selbst wenn diese sagenhafte Höhle im Hüggel wirklich existiert haben sollte, muß es sich um ein Höhlengangsystem gehandelt haben, das die Orientierung erschwerte (s. Günter FLAKE, 1976), nicht aber um ein Labyrinth in der Form eines eingängigen Weges mit Windungen."

V273d 2012 MORLO, Hans & GREBING, Horst: Artikelserie Gertrudenberger Höhlen Osnabrück. B Artikelserie in den Osnabrücker Nachrichten Am Sonntag vierzehntäglich (Aus den ON nur die Überschrift; Text nachgeschrieben), einschließlich weiterer Abbildungen und der jeweiligen Vorankündigung in der Internet-Plattform OS-Nachbarn.de, Gruppe Gertrudenberger Höhlen Osnabrück [Die Überschriften der einzelnen Folgen siehe unter V273b MORLO und V272b GREBING.]. B 51 S., 69 Abb.; o.O., o.J. [Münster, 2011] [unveröff.] [Hier Folge 9:] (9) Die Sagenwelt des Gertrudenberges, 29. September 2011

Absatz 3 - 5: Wortgleich wie 2011 A.A. (eb) Absatz 2 - 4.

A307 2012 STOCKREITER, Helmut: Das Gertrudenberger Loch. B Dokumentation der Artikelserie zur Gertrudenberter Höhle. Geschichtliches Hintergrundwissen. Planvergleich mit Bild-Impressionen [Vorentwurf für ein Vereinsbuch]. B Konvolut von Gertrudenberg-Aufsätzen und Bildern. [Es geht um den folgenden Beitrag:]

A316 2013 MORLO, Hans (Zusammenstellung) Verein "Gertrudenberger Höhlen Osnabrück e.V." (Hrsg.): Höhlen im Gertrudenberg und Gänge unter Osnabrück. B 203 S., 196 Abb.; Osnabrück (Levien-Druck) 2013

S. 9 - 59: Beitrag von MORLO & GREBING (s. 2012): ON und Teaser

S. 84 - 88:Artikel von FLAKE (s. 1951): Ztgs.-Artikel, 1. Teil

S. 122 - 123: Artikel von FRESSEL (s. 1925): Ztgs-Artikel

V338b 2013 MORLO, Hans: Gertrudenberger Höhle, Kulthöhle oder Steinbruch? (Neuaufnahme von Kapitels 2 meines Gertrudenberg-Buches von 1992, ergänzt durch die Inhaltsangabe eines Internet-Beitrags von Christian Böckermann). B 29 S., 20 Abb.; o.O., o.J. [Münster, 2013 als PDF-Datei] [unveröff.]

S. 8: "Zwischen Münster und Burgsteinfurt soll der 'Grienkenschmied' in einer Höhle mit Windungen gehaust haben; es handelt sich bei Hoffmann um eine Verwechslung mit der Winnekenhöhle im Hüggel, die ebenfalls von einem Schmied bewohnt gewesen sein soll. Selbst wenn diese sagenhafte Höhle im Hüggel wirklich existiert haben sollte, muß es sich um ein Höhlengangsystem gehandelt haben, das die Orientierung erschwerte (s. FLAKE, 1976), nicht aber um ein Labyrinth in der Form eines eingängigen Weges mit Windungen."

S. 26: "Die weitere Reise sollte den isländischen König nach Asgard, dem Sitz der germanischen Götter führen. Die 'Himmelsbrücke', die Brücke von der Erde nach Asgard zu den Asen soll nach Meinung von Böckermann zwischen 'Sutthausen (früher Surtrhausen) und Holzhausen' im Hüggel, einem alten Bergbaugebiet südlich von Osnabrück sein. Dort heiße ein Hügel noch heute 'Himmelreich'. Von dort soll man B deutlich verkürzt dargestellt B über eine Himmelsleiter ins Mitgard (eine Art Vorhimmel) und dann zu Asgard, dem Heim der germanischen Götter, den Asen, aufsteigen können. Auch von 'Regenbogenbrücke' ist die Rede. Die ganze Kultgegend umfasst nicht nur den Hüggel, sondern auch Osnabrück und im Norden auch Wallenhorst, wo sich die 'Weltesche Yggdrasil' befunden haben soll.

V341 2013 MORLO, Hans: Sagenhafter Gertrudenberg B Sagen von der Gertrudenberger Höhle und deren Deutungsversuche. B 63 S., 5 Abb.; Münster, 2013 [unveröff.];

S. 2: "In dieser Schrift werden die Sagen [...] aufgearbeitet, einschließlich der Sagenverbindung zur Hüggelhöhle."

S. 3: Inhaltsverzeichnis: "Sage 1. Gangverbindung vom Gertrudenberg zur Hüggelhöhle" und "Hüggelsagen wechseln zur Gertrudenberger Höhle"

S. 8: Christian BÖCKERMANN schreibt:"Die Himmelsleiter [zu den Asen] beginne 'zwischen Sutthausen (früher Surtrhausen) und Holzhausen' im Hüggel, einem alten Bergbaugebiet südlich von Osnabrück."

S. 21: "Eine weitere Gang-Vermutung stellt deshalb eine Besonderheit dar, weil sie schon sehr früh als Sage, zumindest als sagenhafter Bericht bekanntgegeben und veröffentlicht wurde. Es ist der unterirdische Gang von der Gertrudenberger Höhle zur Hüggelhöhle, auch "Winnekenhöhle" oder "Meister Wunderlichs Hohl" (= Höhle des Teufels) genannt."

S. 22: Kapitelüberschrift: "Sage 1. Gangverbindung vom Gertrudenberg zur Hüggelhöhle"

Sagenhafter Bericht lt. 1821 STÜVE

Sage lt. 1850 KUHN, 1. Sage

S. 23: Bericht lt. 1858 STÜVE

Bericht lt. 1906 Anonymer Autor

"Der Bergrücken namens Hüggel liegt etwa acht Kilometer südwestlich von Osnabrück zwischen Sutthausen, Holzhausen und Hasbergen und ist als altes Bergbaugebiet bekannt. Hier sind früher Gold und Silber abgebaut worden, später nur noch Eisenstein. Der Gang soll bis zu der dort vermuteten natürlichen, aber wohl nur sagenhaften Hüggelhöhle führen. Ob es dort jemals eine natürliche Höhle gegeben hat, ist heute nicht mehr entscheidbar."

"Eine unterirdische Gangverbindung zwischen Osnabrück und Hüggel scheidet schon deshalb aus, weil verkarstungsfähige Schichten fehlen und u.a. die Hase hätte unterquert werden müssen. Auch spricht die Länge der Wegstrecke dagegen."

S. 24: "Wie gesehen, wird von dem sagenhaften Gang zwischen der Gertrudenberger Höhle und der Hüggelhöhle von beiden Seiten aus berichtet. Das ist durchaus ungewöhnlich; meistens erzählt die Sage nur von einer Seite aus von einem unterirdischen Gang."

S. 25: "Beim Sagen-Erzählen macht man die Höhle vor Ort dadurch interessant, dass sie unterirdisch mit einer den Kindern bekannten Höhle oder mit anderen Örtlichkeiten in der Nähe verbunden sei.

In Borgholzhausen war die Gertrudenberger Höhle in Osnabrück durchaus bekannt, also wurde dort als Sage erzählt, es gehe ein Gang von der Pfaffenkammer zur Gertrudenberger Höhle. In Osnabrück dagegen kannte niemand die unbedeutende Pfaffenkammer in Borgholzhausen; dagegen war der Hüggel und seine Zwerge eher bekannt; folglich wurde in Osnabrück erzählt, der Gang vom Gertrudenberg ginge bis zum Hüggel.

Wegen der Ortsungebundenheit ist die Sage vom Gang von der Gertrudenberger Höhle zur Hüggelhöhle als Wandersage zu erkennen, die an vielen Orten erzählt wird, wobei örtliche Gegebenheiten eingeflochten werden."

Kapitelüberschrift: "Hüggelsagen wechseln zur Gertrudenberger Höhle"

"Sagen über die Hüggelhöhle erzählen u.a. von schmiedenden Zwergen, die als "Sgönaunken" bezeichnet werden, und von einem im Berg arbeitenden menschlichen Schmied (Sage 2). Außerdem wird von einem in der Höhle verborgenen Schatz berichtet (Sage 3). Schließlich sei Baron von Stahl aus Sutthausen in der Höhle herumgeirrt, bis er nach mehreren Tagen endlich den Ausgang wiederfand (Sage 4). Diese Hüggelsagen werden dann später in ähnlicher Form von der Gertrudenberger Höhle erzählt. Der in der Hüggelhöhle gesehene bzw. zurückgelassene schwarze Hund (Sage 5) taucht später am Gertrudenberg auf. Die Sagen sind sozusagen 'durch den unterirdischen Gang' vom Hüggel zum Gertrudenberg gelangt. Denn, wenn ein Gang zwischen Hüggel und Gertrudenberg besteht, und sich im Hüggel z.B. ein schwarzer Hund befindet, kann er in der Sage wegen des Ganges jederzeit in die Gertrudenberger Höhle gelangen und dort ans Tageslicht kommen."

S. 26 - 27: Sage lt. 1678 KIRCHER (lateinisch und übersetzt)

S. 27: Bildunterschrift: "Abb. 5: Hüggelzwerg von Pottbäcker Niehenke aus Hasbergen. (Foto: Uwe Schärf)"

S. 28: Sage lt. 1840 HARRYS, S. 89 - 91

"Übrigens: 'In gleicher Weise [wie bei der Hüggelhöhle] brachten die Leute ihre beschädigten Ackergeräte zum Süntecker Luake, einer im Hallberge bei Sundwig (Westfalen) befindlichen Höhle.' (nach MARWEDE, 1933, S. 50)"

S. 29: "Nach MAROLD (1973, S. 105) haben Schmiede B besonders schmiedende Zwerge B mit dem Bergbau von Raseneisenerz zu tun; so verwundert es nicht, dass es im Hüggel die "Sgonaunken" geben soll, Zwerge, die für die Menschen Schmiedearbeiten ausführen; bei Angriffen oder Beleidigungen durch Menschen reagieren sie aber sehr hart. Von einem schmiedenden Teufel im Hüggel war schon 1821 bei J. C. B. STÜVE, S. 4 zu lesen (s. oben bei Sage 1)."

S. 30: "Die früheste Erwähnung von Schmieden im Hüggel liegt weiter zurück als die vom Schmied im Gertrudenberg. Zudem ist die Hüggelsage wesentlich ausführlicher formuliert als die vom Gertrudenberg. Weil bei den Sagenerzählern die Existenz eines Ganges vom Gertrudenberg zum Hüggel nach Sage 1 bekannt war, konnte es nicht lange dauern, bis in der Sage der Schmied quasi 'durch den Gang' vom Hüggel zum Gertrudenberg gelangte."

S. 30: Sage lt. 1840 HARRYS, S. 91

S. 31: Sage lt. 1853 BECHSTEIN

S. 32: Sagenhafte Erzählung lt. 2006 SCHÖNHOFF

S. 35: "Ein geschlossenes Tor in einem Gang oder einer Höhle (wie z.B. bei KUHN, 1850, S. 93, in Sage 1) weckt fast automatisch die Neugier auf etwas Interessantes, vielleicht einen Schatz? Eine Tür in einem unterirdischen Gang zwischen der Hüggelhöhle und der Tecklenburg wird schon 1672 von RUMPIUS (S. 82) beschrieben."

S. 35 - 36: Sage lt. 1850 KUHN, 2. Sage

S. 36 - 37: Sage lt. 2012 DITTRICH

S. 38: Aktenvermerk von 1676 lt. 2008 ROTTMANN

S. 38 und 39: Sagenhafter Bericht lt. 1678 KIRCHER, S. 110, mittlerer Textteil (lateinisch und übersetzt)

S. 39: Sage lt. 1859 KUHN, S. 70 - 71

Sage lt. 1859 KUHN, S. 72

"Schließlich schreibt DITTRICH (2012, S. 19 - 20) von einer schwarzen Dogge des Herrn von Gut Sutthausen (s. Sage 4), die das alte Spinnweib aus der Hüggelhöhle nicht mehr abgeben wollte."

S. 41: "Die thematische Nähe zu den Sagen der Hüggelhöhle (über Herrn von Stahl und über den schwarzen Hund) ist deutlich erkennbar B ein weiterer Beleg für den 'Sagentransport' vom Hüggel zum Gertrudenberg."

S. 42: "Nachdem die vier später auf die Gertrudenberger Höhle 'übertragenen' Hüggelsagen behandelt sind, folgen nun die Sagen, die unmittelbar die Gertrudenberger Höhle betreffen."

S. 47: Bemerkung: lt. 1964 HUNSCHE

S. 51: "Die folgende häufig gedruckte Sage von der Hüggelhöhle könnte die 'Hintergrundinformation' gebildet haben für obige Sage vom Gertrudenberg [lt. 1974 FLAKE, S. 36 über Neugeborene aus der Gertrudenberger Höhle]:" Sage lt, 1850 KUHN, 5. Sage

Im Literaturverzeichnis alle Beiträge mit "Hüggel" im Titel

A322 2013 RICKLING, Matthias: Hexen. Hünen. Höllenfürst. B Sagenhaftes Osnabrücker Land. B 125 S, div. Abb.; (Sutton-Verlag) ISBN: 978-3-95400-293-1

S. 21 - 22: Sage "Die Sgönaunken" (s. 1850 KUHN, Sage 1, erster Teil)

S. 22 + 24: Sage "Hüggelmeiers Lohn" (s. 1850 KUHN, Sage 1, zweiter Teil)

S. 24: Sage "Herr von Stahl" (s. 1850 KUHN, Sage 2, erster Teil)

S. 24 - 25: Sage "Der Jäger des Herrn von Stahl" (s. 1859 KUHN, S. 70 - 71)

S. 25: Sage "Wechselbälger" (s. 1859 KUHN, Sage 5)

S. 25 - 26: Sage "Es bewegt sich" (s. 1859 KUHN, Sage 6)

A313 2013 STOCKREITER, Helmut: Vielfacher Versuch die Gertrudenberger Höhlen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. B Konvolut von Gertrudenberg-Aufsätzen und Bildern, 174 S., einige Abb.; Osnabrück (Selbstverlag, wenige Exemplare) im Januar 2013

S. 33 - 37: [wie E769 1974 FLAKE]

S. 44 - 46: [wie E707 1925 FRESSEL]

V370 2014 MORLO, Hans: Literatur-Dokumentation zur Gertrudenberger Höhle. B 214 S.; Münster [unveröff.]

Diese Literatur-Dokumentation ist auf der Internetseite des Vereins "Gertrudenberger Höhlen Osnabrück e.V." einsehbar. Gertrudenberg-Literatur enthalten oft Textteile über die Hüggelhöhle, die in diesem Hüggel-Beitrag ja ebenfalls enthalten sind.

A323 2014 RICKLING, Matthias: Kirchen. Kriege. Goldene Schätze B Mehr Sagenhaftes aus dem Osnabrücker Land. B 120 S., div. Abb.; (Sutton-Verlag) ISBN: 978-3-95400-359-4

S. 98: Sage: Die goldene Pflugschar (wie bei 1853 BECHSTEIN)

==========================

Lt. Internet aus http://freenet-homepage.de/Brockmeyer/hueggelhof.html : 2 Sagen über den Hof Hüggelmeyer. Beide entsprechen im Inhalt (oft wörtlich) der 1. Sage bei 1850 KUHN, hier und da unterschiedlich formuliert und gekürzt.

Lt.: www.hasbergen.de/staticsite/staticsite.php?menuid=88&topmenu=80&keepmenu=inaktive

 

 

Aktionen in Sachen Hüggel

2010 übergab ich mit Horst Grebing zusammen dieses Kompendium in der seinerzeitigen Fassung an Herrn Wessel und drei andere Herren vom Geozentrum Hüggel im Hotel Riga in Hasbergen. Wir schauten uns gemeinsam die Ausstellung vom Hüggel an und redeten über den alten Bergbau im Hüggel. Der Aspekt Sagen war den Herren nicht so sehr geläufig, lediglich Rechtsanwalt Rottmann, der nicht anwesend war, hatte bei seinen historischen Studien mit Sagen am Rande zu tun und mir schriftlich darüber berichtet. Wir stellten fest, dass nach Übergabe der Schrift eine weitere gegenseitige Zusammenarbeit nicht weiter nützlich sein würde. Lediglich mein Wunsch, die genaue Stelle der sagenhaften Hüggelhöhle kennenzulernen, führte dazu, dass Herr Wessel mir auf einem Plan an der Wand zeigte, wo sich diese Stelle lt. der beiden Pläne von 1763 (s. Anlagen 1und 2) befindet. Die Stelle liegt nahe bei dem ehemaligen Schacht Kielmannsegge im heute noch bestehenden Tagebau IIa, der etwa 1920 entstand. Ich bat darum, mir die Stelle zu zeigen; daraufhin sprachen Herr Wessel und ich einen Termin miteinander ab.

Zwischenzeitlich recherchierte ich im Internet nach Hüggelzwergen und fand den Pottbäcker Niehenke und seine Hüggelzwerge und Birgit Dittrich als Autorin von "Das Geheimnis der Hüggelzwerge", einem Kinderkrimi. Als ich das Büchlein telefonisch bei der Autorin bestellte, berichtete ich von dem geplanten Treff.

Herr Wessel und ich trafen uns am Hüggel und Frau Dittrich kam mit Freundin dazu. Uns wurde viel Interessantes zu dem alten Bergbaugebiet gezeigt und berichtet. Die entscheidende Stelle sahen wir jedoch nicht, weil wir den entsprechenden Tagebau nur umrundeten.

Nach dem Rundgang besprach ich mich mit Frau Dittrich und vereinbarte mit ihr einen weiteren Termin. Bei dem begingen wir (Frau Dittrich hatte vier weitere Damen mitgebracht) den Tagebauboden und fanden eine etwa 2 m tiefe Grube, die ich jedoch nicht befahren konnte. Ob unten ein Gang abgeht, konnte ich nicht einsehen. Im nördlichsten Teil des Tagebaus fanden wir eine zugeschwemmte Vertiefung und eine zugefallene Wandöffnung.

Bei einer Osnabrücker Aktion lernte ich Andreas O'Brien kennen, dessen ausgezeichnetes Buch über Bunker in Osnabrück ich schon in der Hand gehabt hatte. Andreas aus Hasbergen kennt den Hüggel gut und wusste von einem offenen Stollen und einem Wasserschacht mit Fließgeräuschen zu berichten. Diesen Stollen wollte ich befahren, um eventuell festzustellen, ob es sich um die sagenhafte Hüggelhöhle "Meister Wunderlichs Hohl" handelt.

Andreas brachte 2011 an dem abgesprochenen Termin noch Karsten Poeschel und Klaus Lippert (den ich schon vorher kannte) mit; mich begleiteten Geologe und Höhlenforscher Stephan Marks und Archäologin und Höhlenforscherin Dr. Christiane Krahn. Bedauerlicherweise war Frau Dittrich terminlich verhindert, was sie sehr bedauerte. Die 2-Meter-Grube stellte sich als Zuschüttungsrest heraus, der gemauerte Wasserschacht, diesmal ohne Fließgeräusche war mit einem Baumstamm verstopft, allerdings auch ohne dieses Hindernis wäre eine Befahrung nur mit Seil möglich gewesen. Offensichtlich führt dieser Schacht zu einem Wasserlösungsstollen (die Mathilden-Stollensohle). Die zugeschwemmte Vertiefung war unverändert, aber die Wandöffnung war vor kurzem geöffnet worden.

Vier Personen (alle außer Karsten und Andreas) befuhren den Stollen in der Nähe des ehemaligen Kielmannsegge-Schacht, der nach etwa 6 m Schrägabstieg etwa 300 m nach links führt. Die Strecke ist von Loren befahren worden, wie man an den Vertiefungen für die Gleisschwellen sehen konnte. Auf welcher Seite der Abbau der Eisenerze lag bzw. die Loren ans Tageslicht gebracht worden waren, konnten wir nicht feststellen. An drei Stellen erreichten wir Verstürze aus der Decke; den ersten konnte man per Gang umgehen, den zweiten überkriechen. Am dritten Versturz rieselte Wasser aus der linken Wand. Die enge Öffnung zwischen Versturz, Decke und Wand hätte man durchschlufen können, wegen des nassen Lehms verzichteten wir jedoch darauf. Klaus berichtete, dass hinter dieser Stelle der Gang weitergeht, einige Meter durch eine gemauerte Röhre führt und dann später an einem weiteren Versturz komplett verschlossen ist. Zurück unter dem Einstieg wendeten wir uns nach rechts, wo man geräumigen Höhlungen etwa 30 m über Felsgestein kletternd folgen konnte. Am Ende konnte man nur noch den Kopf durch eine Öffnung stecken; eine Fortsetzung war nicht zu erkennen, ist aber nicht völlig auszuschließen. Die Decke zeigte standfestes Gewölbe. Geht man von einem Einsturzereignis aus, muss vorher ein Hohlraum auf Stollenniveau existiert haben. Ob dort die Gleise weitergeführt haben oder rechtwinklig unter dem Zustieg abknickten in Richtung der zugeschwemmten Vertiefung oder gar hier das Eisenerz abgebaut worden war, konnte von uns vor Ort leider nicht geklärt werden. Wenn man aber die Größe des Hohlraumes bedenkt und weiß, dass heruntergefallenes Gestein mehr Platz beansprucht als an seinem ursprünglichen Platz an der Decke, ist es m.E. unwahrscheinlich, dass sich unten nur der normale Stollen fortgesetzt hat. B Vielleicht ergeben sich ja bei einer Befahrung mit Frau Dittrich zusammen weitere Erkenntnisse.

Am 27. April 2014 ergab sich eine weitere Befahrung des Hüggelstollens. Es nahmen teil: Frau Birgit Dittrich (die inzwischen ihr zweites Buch über die Hüggelzwerge herausgebracht hat, s. oben unter 2012), ihr Chef Albert Recknagel und die Höhlen- und Bunkerforscher Hauke Haubrock, Jürgen Labrenz und Patrick Meyer; Andreas O'brien und Carsten Poeschel hielten draußen die Stellung als Sicherheitsposten. Diesmal gelang es, das befahrbare Ende des Stollens zu erreichen.

Aus dem Kartenmaterial über den Hüggel von Claus-Peter Gödecke war der Verlauf des Hüggelstollens nachsehbar. Nach dem Einstieg rechts hat sich der Verbruch durch eine Anhäufung von Stollengängen und Kreuzungen ergeben. Nach links gehend beginnt die ursprüngliche Lorenbahnstrecke, wie man an den Vertiefungen erkennen kann, wo die Schwellen lagen. Nach kurzer Strecke erreicht man einen umgehbaren Versturz, den zugeschütteten Schacht Kielmannsegge, wie man an den doppelten Lorenspuren in Schachtnähe erkennen kann. Ein Stück weiter ist rechts ein kurzer Seitenstollen, der lt. Karte als Sprengstofflager bezeichnet wird. Der Gang zum Lagerraum ist mit einer Mauer längsseits geteilt, die den Stollen-Luftzug zu einer Kurve an der Lagertür vorbei gezwungen hat. Noch etwas weiter geht rechts das Haupt-Sprengstofflager ab. Eine Sicherheits-Eisentür und ein Postkasten sind noch zu sehen. Nach längerer Strecke erreicht man einen Gangversturz, der überschluft werden kann. Schließlich kommt man einen zu einem ebenfalls überkriechbaren Versturz, von dem aus man in eine verbaute Gangröhre gelangt. Hinter der Röhre kommt ein lehmiger Streckenabschnitt (Gummistiefel sind empfehlenswert) und wieder überwindbare Gangverengungen bis schließlich ein Weiterkommen durch Versturz verhindert wird. Links und tiefer von hier läuft ein anderer Stollen entlang; der auf den sich dort befindenden zugefallenen Idaschacht zuläuft. "Unser" Stollen endet jedoch vermutlich nicht in Höhe des Idaschachtes, sondern vorher, und vor dem zweiten Gangausbau, den Karten zeigen.

Meine dritte Hüggelstollen-Befahrung am 19. Okt. 2014 mit Claus Peter Gödecke und Andreas Stoltenberg war wegen der Schlammmassen vor dem Eingang arg beschwerlich. Die auf den Karten verzeichneten Gangbesonderheiten wurden entsprechend vorgefunden.

Zwei Besonderheiten sind noch zu melden: Eine schlafende Fledermaus hing mitten im Gang, und zwar ganz in der Nähe einer Anastomose an der Decke (aufgeschnittener Wasserlauf zwischen zwei Deckenschichten)

 

Fazit

Geologisch ist erwiesen, dass sich im Hüggel natürliche Höhlungen durch Auflösung von Anhydrit (s. 1926 WEGNER, 1941 FULDA und 1980, 1981 und 1982 HARMS) befunden haben. Die "typische" Höhlenentstehung durch Korrosion ist dagegen am Hüggel relativ unwahrscheinlich.

Der Name "Hüggel" ist wahrscheinlich von der Bezeichnung "Huile" (für "Höhle") abgeleitet, die bereit um 1190 in alten Unterlagen genannt ist. Die früheste Bergwerksaktivität am Hüggel datiert auf 1538: so kann der Hüggel (= Höhle) seinen Namen nicht dem Bergbau verdanken.

Bei der Prospektion auf Eisenerz wird man sicher zuerst vorhandene Höhlungen aufgesucht haben als höffige Strukturen an der Oberfläche. Die Höhlen wurden durch den Bergbau verändert bzw. zerstört.

Die umfangreichen Sagen können nicht als Beweis für das Vorhandensein natürlicher Höhlen dienen, denn sie sprechen nur für den Silber- und vor allem den Eisenbergbau.

Ich bin überzeugt davon, dass der Eingang des Hüggelstollens nahe des Schachts Kielmannsegge genau dieser sagenhaften Hüggelhöhle entspricht. Hier die Gründe meiner Annahme:

1. Ab 1672 (s. RUMPIUS) wird von einem langen Gang im Hüggel berichtet, dessen Eingang 1676 in einer Gerichtsakte als "Wunderloch" und in zwei Karten von 1763 (Anlagen 1 und 2) als "Wunderliche Höhle" bzw. "Wunderlichs Höhle" bezeichnet wird. Der Berg wird als "Hüggel" bezeichnet; auf der "Specielle Carte des Hochstifts Osnabrück" von BUSCHE & BENOIT aus den Jahren 1765 - 1767 (lt. Anlage 3) ist es aber der nördliche Teil des Hüggels, der Heidhornberg. Die präzise Lage auf diesen beiden Karten von 1763 (s. Anlagen 1 und 2) stimmt mit dem Eingang des Hüggelstollens beim Schacht Kielmannsegge überein.

2. Auf den beiden Karten von 1763 (Anlagen 1 und 2) ist neben der "Wunderlichen Höhle" links mitten auf dem Bergrücken des Heidhorn eine Zeichnung wie ein "Napoleonhut". Dabei handelt es sich um einen Felsen mit einem Loch in der Mitte. Diesen Felsen erreicht man, wenn man von Hasbergen aus in Richtung Osnabrück, nach dem Bahnübergang rechts auf die Holzhauser Straße und dann recht ab auf die Straße Am Steinbrink fährt, erreicht man schließlich einen Wanderparkplatz, vom dem aus der Hüggelstollen leicht zu erreichen ist. Wenige Meter, bevor der Parkplatz erreicht wird, liegt rechts am Wege der Fels, der wie ein "Napoleonhut" gezeichnet ist.

3. 1770 (in den Nützliche Beilagen) wird die Situation vor dem Höhleneingang folgendermaßen beschrieben: "Sie [Wunderlichs Höhle] liegt am Abhange des Berges, und beynahe an dem Fuss desselben, solchergestallt, dass der Eingang nicht gegen den Berg im Westen, sondern gegen den Abhang, im Osten, gehet. Diese Aussage trifft auf den Hüggelstollen zu, wenn man sich den Tagebau "wegdenkt."

4. Die Beschreibung des engen Eingangs (zuerst bei LODTMANN 1753 genannt), die "Irrgänge" im Inneren und die vielen Sagen deuten darauf hin, dass es dort einen unterirdischen Gang gab. Ob dieser Gang natürlichen Ursprungs oder durch Bergbau entstanden ist, muss offen bleiben. Im 17. Jahrhundert war wahrscheinlich auch nicht unterscheidbar, ob natürlich oder künstlich, weil die Bergbau-Aktivitäten den Eingang einer natürlichen Höhle bereits (lt. 1826 HOFFMANN, S. 285) überprägt hatten. Dazu kommt, dass der vermutete Ort der Höhle heute in einem Tagebaugebiet liegt; die Oberfläche ist auf etliche Meter abgebaut.

Neben diesen Hinweisen, dass der Hüggelstollen am Schacht Kielmannsegge die sagenhafte Hüggelhöhle sein muss, gibt es noch einen vage Hinweis:

5.(?) Die Sage von den tanzenden Hexen bei KUHN 1859, S. 74 - 75: Sage "64. Auf dem Wipperskiel, einer Höhe unter dem Hüggel [SCHIRMEYER schreibt 1920 und 1967 an dieser Stelle "Höhle im Hüggel".], wo man noch altes Töpfergeschirr und auch Mauerreste gefunden, hat man oft die Hexen tanzen sehen und furchtsame Leute wagen sich auch heute dort nicht entlang." könnte auf einen großen Hohlraum im Berg hindeuten, weil sich dort im Winter Nebelschwaden zeigen, die in vielen Sagen als "weiße Frauen". "tanzende Jungfrauen" oder "tanzende Hexen" gedeutet werden. Auf Grund solcher Sagen konnten schon Höhlen gefunden werden. Leider ist nicht feststellbar, wo genau die Höhe Wipperskiel liegt. Hat Wipperskiel etwas mit Kielmannsegge zu tun? Falls die Berghöhe Wipperskiel am ehemaligen Schacht Kielmannsegge liegen würde, wäre das ein weiteres Indiz, dass dieser Stolleneingang die sagenhaften Hüggelhöhle war. 

Die Frage in der Überschrift "Höhle am Hüggel, durch Erzbergbau oder natürlich entstanden?", die für diese Literaturzusammenstellung initiierend war, kann also nicht endgültig beantwortet werden.

 

Laut einem Hinweis von Rainer Rottmann, Hagen a.T.W., sagte eine alte Urkunde aus, dass das Gebiet um die sagenhafte Hüggelhöhle nicht weiter abgebaut werden könne, weil der vorhergehende Abbau ein gefährlich einsturzgefährdetes Gebiet hinterlassen habe; das beweist, dass dort ein uralter Abbau vorliegt. (E-Mail von Hans Morlo vom 14.10.2019)

 

Anschrift des Verfassers:
Hans Morlo, Dorbaumstraße 38, 48157 Münster, Tel.: 0251 / 32 97 47, E-Mail: hans@morlo.net .

 

V029 2008/2014 MORLO, Hans: Höhle am Hüggel, durch Erzbergbau oder natürlich entstanden? B 49 S., 13 Anlagen; Münster, 19. Sept. 2008, ergänzt am 6. Nov. 2008, am 20. April 2009, am 22. Juni 2009, am 16. Dez. 2009, am 15. November 2011, am 22. November 2012 und am 21. November 2014

[im Internet unter: www.geo-iburg.de]


Weiterführende Links:
Eisenerzgrube Hüggel (Grubenarchäologische Gesellschaft)
Hüggel (Wikipedia)


Impressum / Kontakt --- Inhaltsverzeichnis --- Heimat-Geologie ... Geologie Osnabrücker Land ... Hüggel (Hagen a.T.W. / Hasbergen)