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Hohnsberg
Im mittleren Teil des 241,9 m hohen Hohnsberges nordöstlich vom Großen Freden befindet sich eine kreuzförmige große Steinbruchanlage, die schon im 18. Jahrhundert in Betrieb war.
Auszug aus dem "Meßtischblatt Iburg",
herausgegeben vom Reichsamt für Landesaufnahme, Berlin, 1897. Die Aufnahme für das Blatt wurde 1895 abgeschlossen und zeigt einen östlichen Zugang zum Steinbruch. |
Auszug aus der "Deutschen Grundkarte 1:5000,
Blatt Sentrup-Nord, Ausgabe 1981 mit Nachträgen von 1984, Hrsg. vom Katasteramt Osnabrück (A 2621/86). Die Steinbruchanlage ist ocker eingefärbt; im oberen linken Bereich die ehem. Waldgaststätte "Zum Zeppelinstein" ("Lustige Witwe" Gertrud Stönner, Am Zeppelinstein 47) |
Bei dem anstehenden Gestein handelt es sich um einen
feinkörnigen, dickbankigen, weiß-gelblichen bis gelb-rot
gefleckten Sandstein aus der Unterkreide.
Karl Andrée beschreibt in seiner Dissertation "Der
Teutoburger Wald bei Iburg" im Jahre 1904 den anstehenden
Sandstein folgendermaßen: "Nach Angabe der
Steinbruchsarbeiter soll früher darunter [unter der jetzigen
Geländeoberfläche] eine mehrere Meter mächtige Sandsteinbank
aufgeschlossen gewesen sein. In dem Eingange zu dem Bruche stehen
zuunterst 30 m mürber, gelblicher bis rötlicher Sandstein in
dünnen Bänken an. Darüber folgen in mächtigeren Bänken etwa
20 m feste, helle Sandsteine mit bis 0,5 m dicken Geoden von
mürbem, eisenschüssigem Sandstein, welche zwar vielfach in
lockeren Sand zerfallen, ...". Ein detailliertes im Jahre
1911 von dem Geologen Erich Meyer aufgenommenes Profil findet
sich in den "Erläuterungen zur Geologischen Karte, Blatt
Iburg" aus dem Jahre 1930.
Hohnsberg-Steinbruch mit zahlreichen "Kesseln" | Bei den "Kesseln" handelt es sich um
ehemals geodenförmige mürbe Sandsteine, die in lockeren Sand zerfielen und später entsandeten. |
Thalassinoides (Grabgänge) | Thalassinoides ist eine Kombination aus Wohn- und
Futterhöhlen, die von Zehnfüßerkrebsen erbaut wurden. Zeichnung verändert nach Falconaumanni, 8. August 2015 (CC BY-SA 3.0) |
Rippelmarken (Rippel) sind vom fließenden Wasser
hervorgerufene wellenartige Oberflächenstrukturen zu einem sandigen Sediment, die annähernd parallel verlaufen und sich verfestigt haben. |
Der hier anstehende Osning-Sandstein wurde für Gebäude in der näheren Umgebung, hauptsächlich in Glane und Sentrup, aber auch in den Außenmauern des Osnabrücker Domschiffes verbaut; der Abbau fand nur zeitweilig statt und wurde noch vor dem 1. Weltkrieg eingestellt. In der bereits vorgenannten Dissertation von Karl Andrée aus dem Jahre 1904 ist der Steinbruch zu diesem Zeitpunkt noch in Betrieb. Der Heimatkundler und Naturforscher Prof. Dr. phil. Johann Matthias Brinkmann (geb.: 31.03.1879 in Ostenfelde, gest.: 21.09.1969 in Osnabrück) schrieb dazu 1950: "Unsere Bauern holen sich Sandsteine für ihre Bauten aus dem Steinbruch am Hohnsberge." Ggf. könnten aus diesem Steinbruch auch die Bausteine für die nahe gelegene "Zeche Hilterberg" und den "Carl-Stollen" (Karlsstollen) gebrochen worden sein.
Der Steinbruch wurde auch als "Bunselmeyer's Bruch"
bezeichnet.
Bunselmeyer bewohnte die alte Markkötterei Sommer (Nr. 23) in
Sentrup.
Werkstein aus dem Hohnsberg, gefunden im Steinbruch (Höhe ca. 26 cm, Breite 15 cm) |
Weitere kleine unbedeutende Steinbrüche ziehen sich etwa ab der ehemaligen Waldgaststätte "Zum Zeppelinstein" über den Hauptgipfel bis ca. 1,05 km ost-südöstlich vom Gipfelstein.
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