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Mineralbad Iburg

Zwischen Dörenberg und Urberg, nahe der heutigen Hagener Straße von Bad Iburg nach Hagen a.T.W., entspringt (noch heute) eine Schwefelquelle, die viele Jahrzehnte wirtschaftlich genutzt wurde ().
Zwei hydrogeologische Bohrungen, die Schwefelwasser enthielten, wurden in einer Schlucht am Föhrenteichsbach westlich des Limberges () niedergebracht.


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Mineralbad Iburg
Hydrogeologische Bohrungen "Limberg 1 (Hy 42)" und "Limberg 2 (Hy 77)"

Mineralbad Iburg

Bereits im Mittelalter sollen Benediktinermönche des Iburger Klosters die Heilwirkung des Quellwassers am Südhang des Urberges erkannt und es zu Trink- und Badekuren genutzt haben.
Bei Ausschachtungsarbeiten an der Quelle wurde ein aus Eichenholz gezimmerter Brunnen und innerhalb desselben aus Ton gefertigte Pfeifen und Gläser entdeckt.

Nach dem Abzug der Mönche aus dem Iburger Kloster im Jahre 1803 im Rahmen der Säkularisierung geriet die Quelle wieder in Vergessenheit.

Grundstückseigentümer wurde Hermann Wedekämper, Bäckermeister aus Iburg.
Familie Wedekämper bewohnte das Haus "Iburg Nr. 70" (heute: Große Straße 6), welches nach dem verheerenden Iburger Stadtbrand im Jahre 1581 von dem Iburger Gografen Jobst von Vlatten (auch von Flatten) erbaut wurde. Das Haus wurde im Jahre 1859 von den Erben des Apothekers Wilhelm Klöntrup an Hermann Wedekämper verkauft.

Hermann Wedekämper ließ 1883 erstmals das Wasser durch den Chemiker Dr. Wilhelm Thörner (geb.: 16.05.1850), der in Osnabrück in der Moltkestaße 10 das private "Städtische Untersuchungsamt" betrieb, untersuchen. Nach dieser Analyse enthielten die gelösten Gase 3,1 Vol.% Schwefelwasserstoff (H2S).

Analyse aus dem Jahr 1883

1904 wurde eine weitere Analyse von dem Thörner'schen Laboratorium durchgeführt - diesmal enthielten die gelösten Gase 4,5 Vol.% Schwefelwasserstoff.
Im selben Jahr bemerkte der spätere Geologe Karl Andrée in seiner Dissertation "Der Teutoburger Wald bei Iburg": "Bei ruhigem, schwülem Wetter ist in der näheren Umgebung der Quellen [...] das Vorhandensein von H2S schon durch den Geruch zu erkennen."

Bei dem Schwefelwasser handelt es sich nach der Analyse von Thörner um ein schwefelhaltiges Calcium-Magnesium-Sulfat-Wasser, ein Schwefelbitterwasser. Das Wasser hat am Quellaustritt eine mittlere Temperatur von 9,7°C, wodurch der Schwefelgehalt bis zur Erwärmung des Wassere gebunden bleibt.

Nachfolgender schematischer geologisch-hydrogeologischer Schnitt zeigt die Lage des Wasseraustritts im Grenzbereich zwischen Jura- und Wealden-Gesteinen:

Schematischer geologisch-hydrogeologischer Schnitt (verändert nach D. NIEKE 1995)

Die Entstehung des Schwefelwassers ist auf folgende Umstände zurückzuführen:

Entstehung des Schwefelwassers (nach D. NIEKE 1994)

Der Schwefelgehalt rührt daher, dass Grundwasser in gipshaltige Jura-/Kreide-Grenzschichten gelangt und sich mit tieferem, sulfatreichem Mineralwasser durchmischt. Die Sulfat-Ionen werden dann von Schwefelbakterien bei Anwesenheit von organischer Substanz aus bituminösen Einschaltungen des Serpulits oder kohleführenden Schichten des Wealden zu Sulfidschwefel reduziert.

In der 1865 herausgegebenen Schrift "Soll die Strecke Münster - Osnabrück der projectierten Paris-Hamburger Eisenbahn über Iburg oder über Lengerich führen?" führte der Iburger Arzt Dr. Anselm Ludwig Alfred Lamby die Entwicklung des ihm bereits bekannten Schwefelwassers auf die Umsetzung von Steinkohle hin.

1896 verkaufte Hermann Wedekämper das Grundstück an den Uhrmacher Carl August Borgelt (geb.: 20.01.1857) aus Wilhelmshaven.
Sein Vater Johann Caspar Borgelt (geb.: 20.01.1812) war Strumpfweber in Iburg; Carl August wurde im Iburger Armenhaus geboren.

Portraitzeichnung Carl August Borgelt
(Maler und Jahr unbekannt)

Carl August beschloss die Quelle wirtschaftlich zu nutzen: es blieb jedoch nur bei Fundamentbauten. Schicksalsschläge und die Kriegswirren des 1. Weltkrieges verzögerten die Ausführungen.
Zwar hatte man schon in Vorjahren auf primitive Weise das Schwefelwasser genutzt, doch erst 1925 wurde direkt über der gefassten Quelle ein Badehaus errichtet.

 
Mineralbad 1929
(Osnabrücker Volkszeitung, 23.08.1929)
  Aufnahme aus der im Frühling 1930 herausgegebenen Schrift "Iburg und seine Geschichte" von
Robert Hülsemann

Der Badebetrieb begann mit vier hölzernen Sitzwannen, jede mit einem Fassungsvermögen von ca. 160 Liter: "Keiner ahnte, daß dadurch für Iburg eine neue, nicht zu unterschätzende Anziehungskraft entstand." So Robert Hülsemann, späterer Ehrenbürger Iburgs, in der Osnabrücker Volkszeitung vom 23.08.1929. Und weiter: "Auch Gegenden haben Konjunkturen, Zeiten scharfen Niedergangs und Zeiten regsten Aufstiegs. Iburg steht im Zeichen des Aufstiegs - durch seine Schwefelquellen. Bad Iburg Glück auf!"
Hülsemann setzte sich in zahlreichen weiteren Veröffentlichungen mit dem Mineralbad Iburg auseinander.

In der Werbeschrift "Luftkurort Iburg Teutoburgerwald" von August Anton Joseph Niemeyer (geb.: 28.01.1904 in Iburg) aus dem Jahre 1927 ist unter der Überschrift "Kuranzeigen" zu lesen:
"Zu Füßen des Dörenberges hart an der Landstraße Iburg-Hagen liegt in einem lauschigen Waldwinkel das Mineralbad Borgelt, das einer bedeutenden Zukunft entgegensteht."

Chemische Analyse vom 10.07.1929

Selbst im heißen Sommer 1929, als ringsherum alle Brunnen versiegten, sprudelte das Quellwasser unverändert hervor.

Bezeichnet wurde das Bad als "Mineralbad Iburg", "Schwefelbad" und später als "Mineralbad Bäumker".

Die in der Iburger Schwefelquelle enthaltenen Karbonate wirkten auf den menschlichen Organismus anregend und förderten die Blutzirkulation, übten somit einen heilsamen Einfluß auf Leiden rheumatischer Art durch die milde Herdreaktion mit anschließender schmerzlindernder Wirkung - zu dieser Krankheitsgruppe gehört z.B. der chronische Gelenkrheumatismus. Aber auch auf Ischias, Gicht, Arterienverkalkung, verschiedene Formen der Neuralgie (Nervenschmerzen), Gliederreißen und einige Frauenleiden wurde ein heilsamer Einfluss ausgeübt. Darüber hinaus gab dem Schwefelbad infolge der leichten Aufnahmefähigkeit von Schwefelwasserstoff durch Haut und Schleimhäute eine entgiftende Funktion zu, hier vor allem bei Vergiftungen mit Quecksilber und Blei.

Der hohe Gehalt an verflüchtenden Schwefelwasserstoffgasen bei Erwärmung des Wassers war so auffallend, daß man ihn beim Betreten der Badezellen eindringlich wahrnahm.

Werbeanzeige aus "Luftkurort Iburg",
Landesfremdenverkehrsverband Westfalen

1929 wurde Iburg zum ersten Mal im "Deutschen Bäder-Almanach", einem Buch mit Mitteilungen der Bäder, Luftkurorte und Heilanstalten, als "Bad" geführt.
In den Ausgaben des "Iburger Fremdenblattes" konnten Gäste und Einheimische in den Ausgaben unter der Überschrift "Wissenswertes für die Iburger Sommergäste" lesen:
"[...] verdankt es den von Jahr zu Jahr steigenden Fremdenverkehr seiner Mineralquelle (Schwefelquelle) die ihm den Ruf als "Bad" sichert, üben doch die Iburger Bäder heilsame Wirkung auf Leiden rheumatischer Art - Gicht, Arterienverkalkung, Ischias usw. aus."

In der Ausgabe Nr. 1 des "Iburger Fremdenblattes" vom 04. Juni 1930 lud ein Preis-Silbenrätsel zum Mitmachen ein: gesucht wurde ein für Iburg bedeutsames Naturgeschenk. Die Lösung lautete "Iburger Schwefelquelle" - Paul Suerbaum und Th. Thüer erhielten ein Buch, W. Schönepauck erhielt eine Flasche "Hellmannschen".

Und in der Ausgabe Nr. 7 vom 16.07.1930 des vorgenannten Fremdenblattes erwähnt Fritz im "Reisebericht von Fritzchen Müller": "Im Walde sind viele Waldbeeren und die Kinder haben immer schwarze Lippen davon; manchmal auch feine Damen die dann in der Schwefelquelle baden, damit sie wieder rein werden."

Das "Iburger Fremdenblatt" schrieb in seiner Ausgabe Nr. 13 vom 27. August 1930 ein Gedichtwettbewerb aus, in dem auch die Mineralquelle vorkommen musste. Bei Erscheinen der nächsten Ausgabe waren nur zwei Gedichte eingereicht, ein drittes Gedicht erreichte die Redaktion noch kurz vor Einsendeschluss. Im Gewinner-Gedicht hieß es:
"Im Schwefelbad erquickst Du Deine Glieder
Verscheuchest Rheuma, Gicht und Zipperlein."
Der nicht namentlich genannte Gewinner erhielt das "Buch der Spiele" von Robert Hülsemann.

Eine Auswahl an Werbeanzeigen aus dem "Iburger Fremdenblatt" unter der Schriftleitung von Robert Hülsemann:

   
Ausgabe Nr. 3, 18.06.1930   Ausgabe Nr. 4, 25.06.1930   Ausgabe Sommersaison 1931

 

Erstmals im Juni 1930 erschien der Zusatz "radiumhaltige Schwefelbäder". Wurden noch bis Mitte der 1930er Jahre Radiumverbindungen für gesundheitsfördernd gehalten, so erkannte man bereits in den 1920er Jahren die gesundheitsschädliche Wirkung von Radium; spätestens 1932 stand fest, dass Radium schwerste Gesundheitsschäden hervorrufen kann.
In der chemischen Analyse von 1929 war Radium (Ra) als in kleinsten Spuren vorhanden angegeben. In späteren Jahren wurde wieder auf dem Zusatz "radiumhaltig" aus vorgenannten Gründen verzichtet.

Der Plan, die Gesamtanlage zu verbessern sowie Liege- und Massageräume zu errichten, musste fallengelassen werden. So sollte im Haupthaus für besondere Kranke Möglichkeiten zur Unterbringung geschaffen werden, doch scheiterte dies an der nicht freiwerdenden Wohnung.

1930 weilten im Mineralbad die Ehefrau des Gutsbesitzers H. Rüdebusch aus Huntlosen (Ortsteil der Gemeinde Großenkneten) und der Kunstmaler Hugo Zieger (geb.: 05.07.1864, gest.: 27.03.1932) aus Oldenburg mit Ehefrau.

Gut Huntlosen, gemalt von Hugo Zieger 1914

Von Hugo Zieger stammen auch die 1925 gezeichneten Gemälde "Iburger Altstadtansicht" und "Ansicht von Iburg".

Aufnahme im Osnabrücker Tageblatt, 15.08.1931

Am 06. April 1938, im Alter von 81 Jahren, starb der Witwer Carl August Borgelt und der Neffe Karl Bäumker (geb.: 18.06.1921, gest.: 29.10.2010) wurde neuer Eigentümer.
Karl Bäumker war in der Vermessungsverwaltung tätig und lange Jahre Mitglied des Rates der Gemeinde Glane-Visbeck sowie der Samtgemeinde Glane, zudem war er Vollzugsbeamter der Stadt Bad Iburg.
Das Mineralbad wurde von seinen Eltern, dem Tischler Caspar Bäumker und seiner Ehefrau Elisabeth, genannt Liesel, weitergeführt. Die Adresse des Mineralbades lautete Iburg Nr. 187.

Im gekachelten Badehaus standen auf der linken und der rechten Seite jeweils zwei hölzerne Sitzwannen. Über eine kleine Stufe, die Wannen waren zudem in den Boden eingelassen, gelangte man in die Holzwannen hinein. Das Wasser wurde vor der Befüllung erwärmt und über Wasserhähne in die Wannen eingelassen. Der Badegast blieb 20 Minuten in dem Schwefelbitterwasser sitzen - über eine hintere Treppe gelangte der Gast anschließend in den Ruheraum oder begab sich zur Ruhe bei gutem Wetter auf eine Holzbank unter einer großen Fichte vor dem Badehaus.

Südansicht vom Mineralbad Iburg - aus dem Balkon wurde ein Wintergarten
(fotografiert am 08.04.1944 von Hans Hasekamp, Georgsmarienhütte)

Geöffnet war das Bad in den Sommermonaten von Mai bis November täglich von 8.00 Uhr bis 19.00 Uhr, zweitweilig wurde das Bad ab Oktober dienstags und donnerstags geschlossen. In den Wintermonaten war das Bad nur samstags geöffnet. 1949 / 1950 kostete ein Heilbad 1,50 DM.

Analyse des Landwirtschaftlichen Untersuchungsamtes, Münster, 1947

Auch die Kurverwaltung Iburg warb mit dem Iburger Mineralbad und der günstigen Wirkung des Schwefels als Bad oder Trinkkur: "ein ideales Ausflugsziel im Teutoburger Wald, ein romantisches Bergstädtchen mit uraltem Schloß, ein herrlicher Kurort mit Mineralbad - alles vereint in Iburg!"

Südwest-Ansicht vom Mineralbad Iburg aus den fünfziger Jahren

Die "Neue Tagespost" meldete im Mai 1952: "Heute wird das Bad von Iburgern und Gästen aus der näheren und weiteren Umgebung gern und viel besucht, [...]", und die Ausgabe vom 07.05.1955 verkündete, dass [...] der Erfolg einer Kur im Schwefelbad Iburg [...] nicht ausbleiben [...]" kann.
Sogar aus Afrika soll jedes Jahr ein deutsches Ehepaar zur Erholung in das Mineralbad gekommen sein.

 
Werbeanzeige aus dem Jahr 1952   Werbeanzeige, ca. 1952

Wohl trug das Bad auch dazu bei, dass Iburg am 20.02.1953 vom Deutschen Bäderverband als "Kneipp-Kurort" anerkannt wurde.

Im Unterkunftsverzeichnis des Kneipp- und Luftkurortes Iburg von 1961 und auch 1965 wird das Schwefelbad als "Mineralbad Bäumker" an der Hagener Straße 49 geführt. In drei Zimmern in der oberen Etage des Haupthauses standen nun sechs Betten zur Verfügung, alle Zimmer hatten Waschbecken und fließendes Wasser. Die Übernachtung kostete mit Halbpension (ohne Mittagessen) 7,50 DM - 8.00 DM. Das Mittagessen konnte in der nahe gelegenen Gaststätte "Teutoburger Waldschänke" (Maria Völler) eingenommen werden. Jahre zuvor wurden auch keine Übernachtungen und Vollpension, später nur noch Übernachtung mit Frühstück angeboten.

Auch ein Parkplatz und eine Liegewiese standen den Gästen zur Verfügung; die Gäste lobten die familiäre und gemütliche Atmosphäre.

 
Ansichtskarte mit einer Luftaufnahme vom Mineralbad Iburg   Rückseite der Ansichtskarte, geschrieben am 01.07.1963.
Helene u. Wilhelm Kluge schrieben nach Dortmund:
"Umseitig unsere Pension, wo wir es richtig gut haben."

Die Krankenschwester Lotte Süßemilch (Osnabrücker Straße 8), die in Iburg Fußpflege, medizinische Massagen und Krankenpflege anbot, half im Mineralbad bei der medizinischen Pflege der Gäste mit.

Im Anfang 1966 durch den Hygieniker Prof. Dr. Pfannenstiel, Vorsitzender des Ausschusses für Bäderwesen und Kurorthygiene im Deutschen Bäderverband, erarbeiteten Gutachten, ob der Kneippkurort Iburg Anspruch auf die Artbezeichnung Kneippheilbad erheben darf, ist zu lesen: " [...] in dem etwa einen Kilometer nördlich der Stadtmitte an der Straße nach Hagen gelegenen Iburger "Mineralbad Bäumker", einem zusätzlichen Kurmittelhaus, das sich im Zuge des künftigen Kurortausbaus unschwer in ein neuzeitliches Sanatorium mit geräumiger Heilbadeabteilung umwandeln ließe, [...]"

1968 stellte das Mineralbad Iburg seine Kuranwendungen ein.

Am 15.05.1973 erfolgte durch das Chemische Laboratorium Dr. Hermann Schuster, Osnabrück, eine nochmalige chemische Untersuchung der Schwefelquelle.

Das Haupthaus wurde für Wohnzwecke vermietet. Nach einem Eigentümerwechsel im Jahr 1988 riss der neue Besitzer das marode Badehaus ab.
Einige hölzerne Wannen dienten noch Jahre später als Blumenkübel für eine nicht alltägliche Gartengestaltung.

Noch heute liefert die mittlerweise unmittelbar am Haus gefasste Quelle 4,8 Liter pro Minute. Der vom Deutschen Bäderverband geforderte Mindestwert von 1 mg / Liter Sulfidschwefel wird erreicht.
Doch im Vergleich zu anderen - heute wirtschaftlich genutzten - Schwefelquellen handelt es sich um eine niedrige Wasserführung und einen geringen Sulfidschwefelgehalt.

Robert Hülsemann's Wunsch "Die ganze Mulde müßte 'Bad Iburg' werden [...] ging zwar 1967 in Erfüllung, doch später leider ohne Mineralbad.

Eine von der Stadtverwaltung Bad Iburg im Jahre 1992 aufgegebene Untersuchung, ob eine Erschließung natürlicher Heilmittel des Bodens, insbesondere von Schwefelwasser, möglich ist, führte 1994 mit der Diplomarbeit "Zur Hydrogeologie von Bad Iburg (Osnabrücker Bergland)" von Dag Nieke zu dem Abschluss, dass aufgrund der geringen und wechselnden Wassserführung sowie der zum Teil geringen Sulfidschwefel-Gehalte der Iburger Schwefelquelle eine balneologische Nutzung nicht in Betracht kommt.
Mögliche weitere Gebiete zur Schwefelwasser-Erschließung, im Tal zwischen Dörenberg und Laeregge sowie unmittelbar nördlich des einstigen Kurhauses, waren aufgrund zu großer Entfernung zum Kurhaus sowie aufgrund zu hoher Kosten nicht umsetzbar.

Wasser-Analyse der Schwefelquelle durch das
ehem. Niedersächsische Landesamt für
Bergbau, Energie und Geologie, 09.08.1993;
ein "schwefelhaltiges Ca-Mg-SO4-HCO3-Wasser"

Weitere chemische Untersuchungen der Schwefelquelle erfolgen durch das Nieders. Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie am 26.10.1992 und am 03.05.1993.

An das Schwefelbad erinnert heute eine in unmittelbarer Nähe befindliche Bushaltestelle mit der Bezeichnung "Mineralbad".

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Hydrogeologische Bohrungen "Limberg 1 (Hy 42)" und "Limberg 2 (Hy 77)"

Die Wässer der hydrogeologischen Bohrungen "Limberg 1 (Hy 42)" mit einer Endteufe von 58,50 m (Bohrzeit: 31.03. - 11.05.1960) und "Limberg 2 (Hy 77)" mit einer Endteufe von 81,00 m (Bohrzeit: 22.04. - 07.10.1966) enthielten Schwefelwasserstoff. Die Mittelwerte der Meßdaten der Bohrung "Limberg 1" lagen bei 3,0 mg/l Schwefelwasserstoff und bei der Bohrung "Limberg 2" bei 1,0 mg/l Schwefelwasserstoff. Auch die Schüttungen dieser Schwefelquellen insgesamt waren sehr gering und unterlagen erheblichen Schwankungen, wenngleich das abweichende Schüttungsverhalten und der unterschiedliche hydrochemische Charakter der nur 15 m voneinander entfernt liegenden Bohrungen auf eine unterschiedliche Herkunft der schwefligen bis schwefelhaltigen Wässer hindeutet; eine Nutzung beider Quellen kommt nicht in Betracht.

Die Quelle "Limberg 2" wurde aufgrund von Versandung 1976 stillgelegt.

Schichtenprofile der vorgenannten Bohrungen finden Sie auf dem Kartenserver des Niedersächsischen Bodeninformationssystems (NIBIS) über die Themenkarte "Bohrungen und Profilbohrungen"!

 

Weiterführende Informationen zur Hydrogeologie der Iburger Schwefelquellen finden Sie in folgender Veröffentlichung:
NIEKE, Dag: Schwefelquellen von Bad Iburg. In: Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, Band 20/21, Osnabrück 1995.
Der vorgenannten Veröffentlichung lagen folgende Arbeiten zu Grunde:
NIEKE, Dag: Zur Hydrogeologie von Bad Iburg (Osnabrücker Bergland), unveröffentl. Diplomarbeit, Hannover 1994.
NIEKE, Dag: Zusammenfassung über die Möglichkeiten zur Schwefelwasser-Erschließung im Raum Bad Iburg, unveröffentl., Hannover 1994 (Auftraggeber: Stadt Bad Iburg).


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