Abbau von Bodenschätzen | Erdöl / Erdgas | Kalk | Mineralbad | Raseneisenstein | Sand / kiesiger Sand |
Sandstein | Steinkohle | Ton | Toneisenstein | Torf |
Kalkwerk Tepe
1854 wurde von dem Fuhrmann Johann Heinrich
Tepe, genannt auch Franz, gebürtig aus Dissen, das Kalkwerk Tepe
auf dem mittleren Hagenberg gegründet; 1855 wurde ein Kalkofen
zum Brennen des Kalkes am Steinbruch errichtet.
Johann Heinrich Tepe war
seit dem 09.11.1837 mit der Fuhrmannstochter Anna Maria Catharina,
geb. Wiemann, aus Iburg verheiratet.
In unmittelbarer Nähe gründete 1870 sein Sohn Franz Ferdinand Joseph Tepe, genannt Wilhelm, (geb.: 13.10.1841) ein Drahtseilwerk um Stahldrahtseile für die umliegenden Zechen (Piesberg, Otto-Schacht) und Industriebetriebe (Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein) in Handarbeit auf einer Seilerbahn herzustellen. 1889 erfand Wilhelm Tepe ein Drahtgerüstbindestrick, welches ihm patentamtlich geschützt wurde. 1904 wurden größere Fabrikgebäude für die bis dahin in gereingerem Umfange betriebenen Drahtseilerei erbaut. Im Jahr 1937 traten die beiden Söhne Heinrich Hermann Bernhard und Franz Johannes als Gesellschafter in die "Drahtseilwerk Heinrich Tepe & Söhne OHG" ein. Geworben wurde 1950 mit Drahtseilen aller Art, Gerüstbindestricken, Drahtwäscheleinen, Betonstützenverschlüsse und Sandsiebmaschinen. 1968 übernahm Karl-Heinz Tepe die Geschäftsführung von seinem Vater Heinrich Hermann Bernhard, 1979 übertrug Franz Johannes Tepe die Geschäftsanteile an seinen Sohn Franz. Das Drahtseilwerk besteht noch heute unter dem seit 01.01.1989 bestehenden Namen "Heinrich Tepe & Söhne GmbH & Co. KG" am ursprünglichen Standort und wird von Joachim Heinz Tepe, der seit dem 01.01.2001 die Geschäftsführung von seinem Vater Karl-Heinz übernommen hat, zusammen mit einem weiteren geschäftsführenden Gesellschafter geleitet. Franz Tepe schied altersbedingt am 31.12.2003 aus dem Unternehmen aus.
Der Iburger Arzt Dr. Ludwig Alfred Lamby führte in seiner Schrift "Soll die Strecke Münster-Osnabrück der projectierten Paris-Hamburger Eisenbahn über Iburg oder über Lengerich führen?" 1865 aus, dass in Iburg 141.000 Zentner (= 14.100 Tonnen) Kalk jährlich produziert werden. Dieser Kalk soll ab Osnabrück "zu 8-9 Ringel [= ca. 0,5 m³] (á 120 Zentner) für 1 Thaler" bei größeren Lieferungen per Bahn über Rheine massenweise bis Ostfriesland geliefert worden sein. Auch im benachbarten Laer (heute: Bad Laer) nahm man zu Häuserbauten im Trockenen fast ausschließlich nur Iburger Kalk wegen des billigeren Preises im Gegensatz zum Laer'schen Kalk, der nur in den umständlichen Feld- oder Kuppelöfen hergestellt werden konnte und ihn daher verteuerte. LAMBY mutmaßte sogar, dass bei Zustandekommen einer Eisenbahnstrecke von Münster nach Osnabrück über Iburg der hiesige Kalk dann bis Bremen willkommen und vielbegehrt sein würde.
Neben dem Kalkwerk Tepe produzierte zu dieser Zeit in geringerem Umfange das Kalkwerk Vornbäumen am Hagenberg.
1871 wurde ein zweiter Schachtofen erbaut. Im selben Jahr wurden die Kalkofen-Besitzer Johann Heinrich Tepe und Johannes Adolphus Vornbäumen zu den Unterhaltungskosten des "Weges unterm Hagenberg" herangezogen.
Um 1874 übernahm Hermann Heinrich (geb.: 17.10.1839), ein Sohn von Johann Heinrich, nach dessen Ableben das Kalkwerk. Hermann Heinrich wohnte "Kleine Masch 41a" (heute: Osnabrücker Straße).
Nach dem Tod von Hermann Heinrich übernahm der Seiler Wilhelm Tepe von seinem Bruder auch das Kalkwerk.
Wilhelm Tepe war seit
dem 16.05.1871 mit Maria Anna, geborene Dünnewald (geb.:
01.04.1852, gest.: 18.01.1916), Tochter des Iburger
Schuhmachermeisters Joannes Franciscus Dünnewald und seiner
Ehefrau Elisabeth, geb. Eichholz, verheiratet. Das Ehepaar wohnte
in der Osnabrücker Straße 27 und hatte vier Söhne und drei
Töchter.
Wilhelm Tepe war 1898 Bürgervorsteher in Iburg und Mitglied des
"Männergesangvereins Iburg e.V.".
Wilhelm Tepe |
In den achtziger Jahren, bedingt durch
den Bau der Eisenbahnlinien Münster-Lippstadt (um 1883) und
Osnabrück-Brackwede (1886), nahm die Produktion von gebranntem
Kalk infolge Wegfalls von Abnehmern stark ab.
Der Geheime Bergrat Eduard von Renesse, Bergrevierbeamter für
das Revier Osnabrück, schrieb in seinem "Gutachten über
die Fossilien im Bereich der projektirten Sekundärbahn Hörstel-Lengerich-Hilter"
am 07. Juni 1889, dass die Kalkwerke Conrad Sander und Heinrich
Tepe jeweils eine Jahresproduktion von 26.000 Zentnern Kalk
erreichen. Das Gutachten ist abgedruckt in der Schrift "Teutoburger
Wald-Eisenbahn. Projekt der normalspurigen Sekundärbahn
Gütersloh - Versmold - Iburg - Lengerich - Tecklenburg -
Ibbenbüren", herausgegeben im Oktober 1895 vom
geschäftsführenden Ausschuss der projektirten Teutoburger Wald-Eisenbahn.
In dem Gremium war aus
Iburg der Mühlenbesitzer Adolf Greve vertreten, der auch
Gründer und Mitglied des ältesten Kegelklubs "Trauerlinde"
in Iburg war.
Zum Vergleich: Die
Sandsteinbrüche am Dörenberg hatten im selben Zeitraum eine
Jahresproduktion von 100.000 Zentnern an Chausseematerial und
Bausteinen.
In dieser Zeit wurden zahlreiche Iburger Kalköfen (Köppen, Petermöller, Haverkamp, etc.) aufgegeben - durch Fleiß und Umsichtigkeit konnte das Kalkwerk Tepe jedoch erhalten bleiben.
1901 übernahm Heinrich Hermann
Bernhard Tepe (geb.: 07.02.1873), der bereits seit 1887 im
Betrieb tätig war, von seinem Vater Wilhelm nach dessen Tod am
02.11.1901 das Kalk- und Drahtseilwerk als Geschäftsführer.
Gleichzeitig wurde das Kalkwerk in eine Gesellschaft umgewandelt:
die Wilhelm Tepe GmbH. Alleinige Inhaberin war zu dieser Zeit die
Witwe Maria Anna Tepe.
Das Pachtgrundstück, auf welchem die Öfen lagen, wurde 1903 der Fleckensgemeinde Iburg abgekauft.
Heinrich Hermann Bernhard Tepe wohnte ebenfalls an der Osnabrücker Straße 27 und war mit Maria Auguste, geborene Glied (geb.: 25.09.1874, gest.: 05.06.1952), verheiratet. Das Ehepaar hatte sieben Söhne und eine Tochter.
Lieferung von 17 1/2 Scheffel Kalk (ca. 10 m³) am 10. Juli 1905 an den Hofbesitzer Johann Heinrich Brinkmann in Ostenfelde nach einem Blitzeinschlag mit anschließendem Hofbrand am 01. Juli des Jahres - der Erhalt des zu zahlenden Betrages i.H.v. 8 Mark 75 Pfennig wurde von Wilhelm Tepe persönlich bestätigt. |
"Männergesangverein Iburg e.V." am 12. Mai 1904 im Steinbruch der Wilhelm Tepe GmbH |
1911 erfolgte die Angliederung einer Kalkmehlanlage zum Zerkleinern des "Stückkalkes" bis auf 2 cm Durchmesser, die 1918 wesentlich erweitert wurde. Je nach Bedarf gelangte der zerkleinerte Kalk in eine Prallmühle, wo der Kalk zu Wasserfeinkalk gemahlen wurde. Diesen Wasserfeinkalk, der einen garantierten Kalkgehalt von 80% aufwies, löschte man, wobei der Kalk aufquoll und das doppelte Volumen bekam, um ihn als Baukalk zu benutzen; aber auch ungelöscht zum Weißeln von Wänden fand dieser Verwendung.
1912 trat Heinrich Hermann Bernhard Tepe als Teilhaber in das Unternehmen ein. Nach dem Tod seiner Mutter Maria Anna im Jahre 1916 wurde er alleiniger Inhaber.
In den Jahren 1920 / 1923 wurden die
alten Öfen niedergelegt und an deren Stelle zwei Schachtöfen (10
m hoch, rund 3,5 m Durchmesser) mit etwa dreifacher Leistung
erbaut.
Dort wurden von oben 2 Loren Rohsteine (ca. 40 Zentner) zusammen
mit Steinkohle eingefüllt, wobei der Kalk die Vorwärmzone, die
Hauptfeuerzone (1.200°C - 1.400°C) und die Abkühlzone
durchlief und unten wieder gleichmäßig abgezogen wurde. Dieser
Durchgang dauerte 2½ bis 3 Tage und man erhielt, wenn auch noch
lauwarm und mit einem Gewichtsverlust von 50%, den gebrannten
Kalk, der für die Bauern als Mergel zur Auflockerung und
Aufbesserung des Kalkgehaltes für den landwirtschaftlichen Boden
diente.
In dieser Zeit ließ Heinrich Tepe italienische Arbeiter länger als die vorgeschriebenen 10 Stunden für Akkordlohn arbeiten und warb damit von den "Wicking'schen Portland-Cement & Wasserkalkwerken" in Hankenberge Arbeiter ab. Nach Einlegung einer Beschwerde von Wicking wurde Heinrich Tepe zu 10 Mark Strafe verurteilt.
Zeichnung des Kalkwerkes, ca. 1925 |
Produziert wurde Stückkalk, gemischer
Ätzkalk, Bau- und Düngekalk. Die Abfuhr der Kalke erfolgte mit
eigenen Lastautos und Gespannen in das Osnabrücker- und
Münsterland; ein geringer Teil, meist Düngekalk, wurde mit der
Eisenbahn verschickt.
Bau- und Ätzkalk findet im
Baugewerbe als Putz- und Mauermörtel Verwendung; Düngekalk wird
zur Aufkalkung versauerter Böden in der Land- und
Forstwirtschaft eingesetzt.
Anfänglich gehörten die Werke politisch zur Bauernschaft Ostenfelde, ab 1859 zur Landgemeinde Mäscher und Hagenberg, schließlich zur Gemeinde Mäscher (1885) und ab dem 10.10.1929 zum Flecken Iburg.
Ein Teil der Belegschaft der Firma"Kalkwerk
Wilhelm Tepe GmbH" vor einem der ersten
Lastkraftwagen, ca. 1930 |
Rückantwort-Umschlag zum 75jährigen Bestehen des Kalkwerkes | Rückantwort des Baugeschäftes August Lotte, Osnabrück |
Verwandte, Freunde, Kunden und Belegschaft des Kalk- und Drahtseilwerkes "Wilhelm Tepe GmbH" anlässlich des 75jährigen Bestehens des Kalkwerkes 1930 |
Spitzhacke, Hammer und Brechstangen
waren noch um 1930 die einzigen Werkzeuge für den Kalksteinabbau
- vor Steinschlag schützten sich die Arbeiter nur mit Hüten
oder Mützen.
Durch ein flexibles Gleissystem konnte nahezu jeder Ort im
Steinbruch mit Loren angefahren werden. An Kreuzungspunkten von
zwei Gleisabschnitten konnten die Loren mittels einer auf den
Gleisen befindlichen Drehscheibe richtungsändernd bewegt werden.
Arbeiten im Steinbruch, um 1930 |
Gleise im Steinbruch, |
Abgebaut wurde der weiße Cenoman-Fettkalk des Ober-Cenoman (= Brochterbeck-Formation) - die Kalke haben ein Alter von ca. 94 Millionen Jahre; die Schichten fallen um 65° nach Süden.
In der Inaugural-Dissertation "Der Teutoburger Wald bei Iburg" listet Karl Andrée folgende Fossilien aus dem Tepe'schen Steinbruch auf (die Fossilbestimmung entspricht dem Jahr 1904):
Cephalopoda (Kopffüßer): | Schloenbachia varians SOWERBY |
Schloenbachia Coupei BRONGNIART | |
Acanthoceras Mantelli SOWERBY | |
Nautilus cenomanensis SCHLÜTER | |
Turrilites tuberculatus BOSCQUET | |
Baculites sp. | |
Lamellibranchia (Muscheln): | Inoceramus virgatus SCHLÜTER |
Inoceramus orbicularis GOLDFUSS | |
Pecten cf. orbicularis SOWERBY | |
Pecten sp. | |
Dimya sp. | |
Exogyra sp. | |
Brachiopoda (Armfüßer): | Lima cf. elongata SOWERBY |
Rhynchonella Mantelli SOWERBY | |
Rhynchonella Martini MANTELL | |
Rhynchonella Grasi D'ORBIGNY | |
Terebratula sp. | |
Vermes (Würmer): | Serpula sp. |
Echinoidea (Seeigel): | Discoidea cylindrica AGASSIZ |
Cardiaster sp. | |
Cidaris-Stacheln | |
Moostierchen: | Bryozoen |
Fische: | Fischschuppen |
Des weiteren sind Funde von fossilen Haifisch-Zähnen von Oxyrhina Mantelli AGASSIZ, 1843 (= Cretoxyrhina mantelli (AGASSIZ, 1843)) bekannt.
Heinrich Tepe | 3. Generation | Johann Heinrich Franz Tepe |
1937 traten die beiden Söhne Heinrich
und Franz Johannes in die Unternehmen ein.
Heinrich (geb.: 25.03.1905,
gest.: 25.02.1978) erbaute mit seiner Ehefrau Grete, geb.
Tillmann, das Wohnhaus in unmittelbarer östlicher Nachbarschaft
zum Drahtseilwerk. Das Ehepaar hatte zwei Söhne und zwei
Töchter.
Franz Johannes (geb.: 12.01.1906, gest.: 19.11.1992) war
in erster Ehe mit Hedwig, geb. Böggemann, verheiratet, die ihm
drei Söhne und eine Tochter schenkte. Seine zweite Frau Angela,
geb. Schierbaum, gebahr ihm noch einen Sohn und eine Tochter. Das
Ehepaar wohnte in der Osnabrücker Straße 27.
Drucksache vom 30.09.1932 |
Rechnung vom 05.10.1932 |
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Rechnung vom 10.10.1932 |
Drucksache und angehängte Rechnung vom 31.05.1937 - aus der Telefonnummer 12 wird 212 |
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In dem im August 1939 erstellten "Karteiblatt für die Aufnahme der Lagerstättenkarte von Niedersachsen" ist festgehalten, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme am 10.06.1939 in dem Steinbruch vier Arbeiter und in der Fabrik sieben bis acht Arbeiter beschäftigt waren. Nach Mitteilung des Schichtleiters sind die Absatzgebiete das Osnabrücker Land und das Münsterland.
Kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde die Firma in "Heinrich Tepe & Söhne" umbenannt.
Rechnung vom 01.12.1946 |
Maria Auguste und Heinrich Hermann Bernhard Tepe, 1950 |
Todesanzeige Heinrich
Hermann Bernhard Tepe |
Heinrich Hermann
Bernhard Tepe stand der "Deutschen Zentrumspartei" nahe
und war u.a.
- Mitglied im Bürgervorsteher-Kollegium (1913 - 1924,
unterbrochen durch seine Einberufung während des 1. Weltkrieges),
- Mitglied des Magistrats (ab 21.05.1924),
- Ratsmitglied (1929 - 1934).
Heinrich Tepe gehörte auch dem
ersten Vorstand des 1932 gegründeten "Kurverein Iburg e.V."
an.
Zudem war er aktives Mitglied im "Männergesangverein Iburg
e.V." (über 50 Jahre Mitgliedschaft sowie Ehrenpräsident)
und im "Schützenverein Iburg von 1869 e.V." - dort war
er im Königsjahr 1899 als "Heinrich II." zusammen mit
seiner späteren Ehefrau "Auguste I." Glied
Schützenkönig in Iburg. Von 1900 bis 1933 war Heinrich Tepe
zudem Präsident des Schützenvereins.
Franz Johannes Tepe wurde 1945 von der britischen Militärregierung zum Ratsmitglied ernannt und 1946 für weitere zwei Jahre bei den Neuwahlen bestätigt.
Ende 1954 wurde ein neuer moderner Schachtofen erbaut.
Luftbild des Schachtofens von Norden, April 1957 |
Schachtofen, Blick von Südwest |
Blick von Südwest auf
das Kalkwerk |
Blick von Westen auf das Kalkwerk |
Der Abbau erfolgte durch Sprengungen - der gebrochene Kalk wurde in Loren verladen und über ein 200 m langes flexibles Schienensystem zur Weiterverarbeitung in das Kalkwerk transportiert.
Dr. Kurt Brüning schrieb 1956 in dem Buch "Niedersachsen. Land - Volk - Wirtschaft": "Die wertvollsten Kalkvorkommen für die Erzeugung von kohlensaurem und von Branntkalk liegen bei Iburg am Teutoburger Wald, ...".
Setzen eines Bohrloches
zur Vorbereitung einer Sprengung, |
Einbringen der Sprengladung, September 1961 |
|
Sprengung, September 1961 |
Neue Abbruchkante, September 1961 |
Die nachfolgende Karte stellt die Lage der beiden Werksbereiche von Tepe - gezeichnet von dem Architekten Georg Niemeyer im Januar 1958 - dar:
Blumenvase vom "Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie" zum 100jährigen Jubiläum im Jahr 1955 |
Am Gebäude des Kalkwerkes prangte im April 1957 ein Schild mit der Aufschrift " 1854 - 1954 100 Jahre Iburger Kalk".
Luftbildaufnahme Drahtseilwerk und Kalkwerk Heinrich Tepe & Söhne, April 1957 |
Ein Überblick über die Werbeanzeigen:
"Iburger
Fremdenblatt" (Organ des Kurvereins Iburg e.V.), |
MGV "Concordia"
Remsede: |
|
Festschrift zum 25jährigen
Gründungstag der Freiwilligen Feuerwehr Iburg, 1957 |
MGV "Concordia" Remsede: |
Luftbild-Ausschnitt einer Postkarte von Hankers-Druck, Iburg, ca. 1960 |
Blick in den nordöstlichen Steinbruch, September 1960 |
Bllick in den südöstlichen Steinbruch, September 1960 |
Blick von Westen in den Steinbruch, September 1960 |
Zahlreiche Mitarbeiter des Werkes
blickten auf eine lange Betriebszugehörigkeit zurück. Nach
einer Auflistung des Chronisten Franz-Josef Schräder um 1960
wurden folgende Personen genannt:
über 50 Jahre: Hermann Schmitz (Werkmeister);
über 30 Jahre: Franz Eichholz, Heinrich Frankenberg, Franz
Gibmeyer, Heinrich Huber, Heinrich Kassenbrock, Bernhard Klare
sen., Hermann Lüchtefeld, Josef Schäfer;
über 25 Jahre: Heinrich Gibmeyer, Josef Kassenbrock, Heinrich
Schäfer.
Die Schließung des Betriebes erfolgte im Dezember 1968, da die Abbaumöglichkeiten erschöpft waren. Damit endete eine über 100jährige Brenntradition von Kalken in Iburg.
In den siebziger Jahren wurde der
bis zu 25 m tiefe Kalksteinbruch, vornehmlich mit Abraum aus den
Hochöfen der Klöckner-Werke AG Georgsmarienhütte, verfüllt -
für Gesprächsstoff unter den Einwohnern sorgte 1971 die
rechtswidrige Ablagerung von arsenhaltigem Kalk der Zinkhütte
Nievenheim, die in diesem Jahr stillgelegt wurde. Die
Arsenschlämme wurden nach massiven Widerstand der Ordnungs- und
Wasserbehörden zurückgeholt und anderweitig entsorgt. Auch die
Ablagerung von Autoreifen, die sich mehrfach in der Grube
selbstentzündet hatten, sorgte in der Bevölkerung für Unruhen.
Ebenfalls in den siebziger Jahren (nach Juli 1972) wurde der neue
Schachtofen abgerissen.
Die 1920/23 erbauten Schachtöfen wurden Mitte 1984 abgebrochen.
Gebäude der ehemaligen
1920/23 erbauten Schachtöfen, Januar 1983 |
Die heutige Siedlungsbebauung hat alle Spuren verschwinden lassen - Grundlage bildete zum größten Teil die am 19. Mai 1980 beschlossene Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 4B "Östlicher Hagenberg".
Die rot schraffierte Fläche zeigt die Lage des ehemaligen Kalksteinbruches an |
Zum 31.12.2021 stellte das Drahtseilwerk Tepe seine Produktion in Bad Iburg ein und führte den Verkauf von Drahtseilen und verwandter Produkte nach dem Umzug am neuen Standort in Georgsmarienhütte weiter.
Eine filmische Darstellung aus dem Kalkwerk "Heinrich Tepe & Söhne" finden Sie hier!
Nachfolgend einige Momentaufnahmen aus dem Film:
Blick von Südwesten in den Steinbruch |
Blick von Westen in den Steinbruch |
|
Stückkalk-Transport mittels Loren |
Abfüllung von Branntkalk |
Ein Kompendium - ohne Bilder - von Joachim Heinz Tepe auf Grundlage dieser Veröffentlichung finden Sie hier [pdf / 55 Kb]!
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