Abbau von Bodenschätzen | Erdöl / Erdgas | Kalk | Mineralbad | Raseneisenstein | Sand / kiesiger Sand |
Sandstein | Steinkohle | Ton | Toneisenstein | Torf |
Wir bauen einen Kalkbrennofen - anschließend brennen und löschen wir Kalk
Zahlreiche Kalksteinbrüche, Kalköfen und Kalkwerke befanden sich entlang des 1. Teutoburger Waldkammes - einige davon befanden sich auch im Gebiet der heutigen Stadt Bad Iburg am Langenberg, auf dem Hagenberg und im Freeden.
Schachtofen (1957) Kalkwerk Heinrich Tepe & Söhne, Hagenberg, Bad Iburg |
Schnitt durch den Schachtofen Kalkwerk Sander, Langenberg, Bad Iburg |
Im folgenden
Versuch bauen wir einen Kalkofen, anschließend brennen und
löschen wir den Kalk - viel Spass!
(Vorab der Hinweis: Der Versuch geschieht
auf eigene Gefahr - jegliche Haftung ist ausgeschlossen!)
Materialbedarf für den Kalkbrennofen:
-
Rohr aus feuerfestem Material (z.B. Keramikrohr von PLEWA®
oder SCHIEDEL®,
Durchmesser 20 cm),
- Drahtgitter, verzinkt, Maschenweite 18 mm,
- 3 Mauerziegel,
- 1 YTONG®
Planbauplatte im Mauerziegelformat, mit selbst gebohrtem
Luftloch,
- 1 Kunststoff-Rohr, im Durchmesser passend zum vorgenannten
Luftloch, ca. 50 cm lang,
- Hilfsmaterial und Werkzeuge: Arbeitshandschuhe, Drahtschere zum
Zurechtschneiden des Drahtgitters, Bohrmaterial.
An einem geeigneten Ort im Freien werden als Basis die 3 Mauerziegel und die zurechtgeschnittene und mit einem Loch für die Lüftung versehene YTONG® Planbauplatte im Quadrat aufgestellt und mit einem zugeschnittenen Drahtgitterrost abgedeckt. Zwischen der Planbauplatte und dem Fön wird ein ca. 50 cm langes PVC-Rohr als Sicherheitsabstand befestigt.
Man legt einige Grillanzünder auf den Rost und stellt das feuerfeste Keramikrohr als Schachtofen auf. Es ist von einem Drahtgitter umgeben, damit das Rohr nicht an den sich bildenden Rissen auseinander fällt.
Materialbedarf für den
Brennvorgang:
- Kalkschotter, ca. 25-mm-Körnung,
- Holzkohle (Grillkohle), nicht zu grob,
- Grill-/Ofenanzünder,
- Holzspan oder Pappstreifen,
- Kaltluftfön.
Nun wird dieser Ofen zunächst mit einer 10cm-Lage Grillkohle befüllt, dann bis zum oberen Rand mit Kalkschotter und weiterer Grillkohle im Volumen-Verhältnis 1:1 - entweder lagenweise abwechselnd oder gut durchmischt - aufgefüllt.
Durch das Luftloch in der YTONG® Planbauplatte entzündet man die Grillanzünder mit einem langen Holzspan oder Pappstreifen. Dann wird mit dem Kaltluftfön ein permanenter Luftstrom über das Kunststoffrohr in die Ofenbasis eingeblasen.
Über mehrere Stunden (ca. 2 Stunden) brennt die Kohle langsam durch und treibt das Kohlendioxid bei einer Temperatur von ca. 800°C 1.000°C aus dem Kalkstein.
Wenn alle Holzkohle verbrannt ist, ist der Branntkalk fertig. Die Asche ist durch das Gitter ins Gestell gefallen. Der Kalk selbst bleibt stückig, ist aber hell-beige geworden und von feinsten Schrumpfrissen durchzogen. Man lässt ihn und das Keramikrohr abkühlen, bevor man den Ofen durch Abnahme des Rohres öffnet.
Calciumoxid Kalk, gebranntCaO |
|
R
34: Verursacht Verätzungen! |
Materialbedarf
für den Löschvorgang:
- 1 Zinkeimer,
- 1 kleine Schaufel,
- 1 Stock zum Rühren,
- Wasser,
- Schutzbrille.
Der gebrannte Kalk (Calciumoxid) kommt zur weiteren Verwendung in einen Zinkeimer und wird später gelöscht.
Der Eimer wird mit so viel Wasser gefüllt, wie es dem eineinhalbfachen Volumen an gebranntem Kalkschotter entspricht. Nun gibt man in kleinen (!) Portionen den Branntkalk nach und nach in den Eimer und lässt ihn unter ständigem Rühren reagieren.
Mit starkem Zischen erfolgt die Reaktion. Das Gemisch erwärmt sich erheblich. Die Kalkstücke zerfallen zu einer quarkähnlichen Masse von schneeweißer Farbe.
Dann stellt man den Eimer zum Abreagieren für einige Tage an einen sicheren (!) Ort.
Dieser Versuch entspricht dem klassischen "Einsumpfen" von Branntkalk, wie es früher in flachen Erdgruben bei den Baustellen praktiziert wurde.
Löschkalk wird auch Weißkalk genannt: mit Wasser verrührt dient er als weiße Anstrichfarbe für Mauerwerk, Putzflächen und Lehmwände.
Kalkmörtel erhält man, wenn man etwas Löschkalk mit dem 4-6 fachen Volumen Sand und etwas Wasser mischt.
Calciumhydroxid LöschkalkCa(OH)2 |
|
R
34: Verursacht Verätzungen! |
Quelle: http://www.chemikus.de/
Abb.: Technischer Kalkkreislauf (Quelle: http://www.seilnacht.com)
Impressum / Kontakt --- Inhaltsverzeichnis --- Hauptseite ... Abbau von Bodenschätzen ... Kalk ... Kalkbrand